Ausgewählter Beitrag
CORA
Hündin
ca. 3 Jahre alt (geb. ca. 03.2020)
47 cm Scgulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
gut verträglich mit Artgenossen, freundlich zu Menschen
verspielt, aktiv und neugierig
kennt fast nur das Leben im Shelter
läuft schon brav an der Leine
sucht Geborgenheit und Schutz vor Hunger und Kälte
Gibt es wohl irgendwo auch einen Menschen für mich? Bitte lass mich nicht länger vergeblich warten!
Du warst noch ein Welpe, unschuldig, neugierig und verspielt, als Du im September 2020 zusammen mit Deinen Geschwistern Einzug in das riesengroße, unheimliche Shelter Kozhuhovo bei Moskau halten musstest. Über zwei Jahre lang brachtet Ihr dort zu, gefangen hinter rostig-grünen Gitterstäben. Ein Schicksal, welches Du mit den meisten der mehr als dreitausend dort einsitzenden Hunde teilst; denn nur die allerwenigsten haben das Glück, ein eigenes Zuhause bei lieben Menschen zu finden. Selbst hier bei uns in Deutschland ist es schwer – in Deiner russischen Heimat so gut wie aussichtslos.
Zu Beginn dieses Jahres wurde das alte Asyl abgerissen, es musste modernen Geschäftshäusern weichen. So wurdet Ihr in das neu erbaute Shelter Malinki umgesetzt. Was den Konstrukteuren bei diesem Bau eingefallen ist, weiß niemand; an euch Hunde wurde dabei jedenfall nicht gedacht: Enge, nur wenige Quadratmeter kleine Zwinger für mehrere Hunde, gebaut aus meterhohen Ziegelmauer, die euch jede Sicht und jeden Kontakt zu euren Mitgefangenen verwehren, die im Winter zusätzlich die Kälte speichern und damit Krankheiten und Erfrierungen Vorschub leisten. Dazu eine winzige Holzhütte, in welche sich die etwas Größeren von euch nur mit Mühe zwängen können. Ein Dach gibt es nicht, sodass Ihr jedem Wetter, eagal ob Dauerregen, brütender Hitze oder eisiger Kälte schutzlos ausgeliefert seid.
In Russland steht der Winter schon vor der Tür und bald werden die Temperaturen im zweistelligen Minusbereich liegen. Dann wird das immer viel zu knapp bemessene Futter noch weniger werden und frisches Wasser wird es überhaupt keines mehr geben; denn die Arbeiter, die ihre Pflichten ohnehin nicht so genau nehmen, haben dann noch viel weniger Lust, euch wenigstens mit dem Allernötigsten zu versorgen. Für so dünne Hunde wie Dich wird es ein Kampf ums Überleben werden, weil Du kein Gramm zuzusetzen hast.
Der einzige Lichtblick sind die freiwilligen Helfer, die Euch manchmal für ein oder zwei Stündchen besuchen fürfen. Dann gehen sie durch die endlos langen Zwingerreihen der einzelnen Sektoren; sie sehen nach, ob ein Hund krank oder verletzt ist und wenn sie Glück haben, erklärt sich der Tierarzt bereit, diesen zu behandeln. Sie lassen Euch in die Ausläufe, gewöhnen Euch an das Spazierengehen an der Leine, schenken Euch ein bisschen Zuwendung und Zärtlichkeit - kurz, sie geben ihr Bestes, um Euer Dasein etwas erträglicher zu machen. Ohne sie wärt Ihr verloren.
Natürlich
reicht die Zeit nie für alle, es sind ja nur
um die einhundert Betreuer für mehr als dreitausend Hunde, da bleibt so mancher
von Euch auf der Strecke. Das liegt aber nicht an mangelnder Bereitschaft, gern
würden Euch viel mehr junge und auch ältere tierliebe Menschen Gesellschaft leisten.
Aber das Shelter wurde ganz bewusst an einem Ort errichtet, der mit
öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist (es fährt nur zweimal am Tag
ein Bus dort vorbei) und nur die wenigsten Freiwilligen verfügen über ein
eigenes Auto. Die Zustände, die in dieser Hundeverwahranstalt herrschen, sollen
der breiten Öffentlichkeit ja möglichst verborgen bleiben.
Ab und zu bringen Euch die Betreuerinnen und Betreuer auch ein wenig selbstgekauftes und -bezahltes Dosenfutter mit; eine heißbegehrte Delikatesse und für jeden Hund, der einen Löffel von dieser Köstlichkeit abbekommt, ist das wie ein Sechser im Lotto. Ansonsten müsst Ihr mit fadem Trockenfutter vorliebnehmen, das im Wesentlichen aus gekochtem Zeitungspapier und zusammengefegten Resten besteht und praktisch keinerlei Nährwert besitzt. Kein Wunder, dass es im Shelter so viele halbverhungerte, klapperdürre Hunde gibt.
Durch die Ehrenamtlichen erfuhren wir auch von Dir und wollen nun alles versuchen, um doch noch ein behütetes Zuhause bei gutherzigen Menschen für Dich zu finden.
Bisher kennst Du so gut wie nichts von der Welt jenseits der Sheltermauern. Deshalb suchen wir für Dich verständnisvolle und geduldige Menschen, die Dir im neuen Zuhause genügend Zeit lassen, um zu staunen, Vertrauen zu fassen und all das Wunderbare kennenzulernen, was das Leben in einer Familie oder bei einem Herrchen/Frauchen zu bieten hat. Zum Glück hat das triste, eintönige Leben Dich noch nicht völlig abgestumpft. Du bist neugierig, verspielt und gelehrig und wirst bestimmt alles schnell begreifen. Ein netter Hundekumpel, von dem Du Dir allerhand abschauen kannst, wäre sich hilfreich für Dich, ist aber absolut kein Muss.
Vielleicht möchten Sie die liebe, umgängliche Cora gern bei sich aufnehmen und in ihr für die nächsten Jahre einen treue Lebensabschnittsgefährtin (im besten Sinne des Wortes) finden? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen, lieben Dank!
In diesem Filmchen sehen Sie Cora beim eifrigen Leinentraining. Sie macht ihre Sache wirklich gut:
https://youtube.com/shorts/KXaOPcNneDs
Die Ausreise und Vermittlung (nur innerhalb Deutschlands) erfolgt über den Tierschutzverein Kettenlos e.V.
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
E-Mail: d.bansche@gmail.com
Lebenslichter 29.09.2024, 18.01
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