Es gibt keine Worte dafür, wenn für zwei Hunde nach fast 14 Jahren Eingesperrtsein das Leben beginnt und ihnen die Liebe von Menschen zuteil wird. Es ist ein Wunder, wenn dieses Zuhause für EINEN alten Hund gefunden werden kann. Dürfen ZWEI Schwestern im Doppelpack reisen, ist es mehr als ein Wunder.
Dieses Wunder wurde wahr für die beiden Schwestern Julia und Gerda. Sie wurden privat adoptiert von der in Deutschland lebenden Familie einer ihrer russischen Betreuerinnen. Julia und Gerda haben Russland am 11. März verlassen, und die Reise gut überstanden. Sie sind angekommen in ihrem Zuhause. Die schüchterne Julia orientiert sich sehr an ihrer offeneren und mutigeren Schwester Gerda. Nicht auszudenken, hätte man die beiden getrennt. Gemeinsam sind sie durch all die schweren Jahre im russischen Shelter gegangen, nun dürfen sie gemeinsam noch ihr eigenes Zuhause genießen. Wir vom Verein Pro Canes et Equos haben die beiden Schwestern für die Reise und das Leben hier mit Sicherheitsgeschirren ausgestattet.
Julia und Gerda, wir freuen uns so sehr über Euer Glück, und hoffen, dass Euch noch ganz viel Zeit in Freiheit bleibt!
JULIA
Hündin
geb. 2010
50-55 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
zurückhaltend und ruhig
braucht ein bisschen Zeit, um Vertrauen zu fassen
umgänglich und verträglich mit Artgenossen
kennt das Laufen an der Leine
weiches Körbchen zum Ausruhen gesucht
Wunder gibt es immer
wieder – so heißt es in einem alten Schlager. Und genau so ein Wunder suchen
wir für dich, liebe Julia, sowie für Gerda, deine Schwester, die
ich hier schon vorgestellt habe.
Zwei liebe, in Ehren ergraute Hündinen, die ihr ganzes Leben gemeinsam in der großen Hundverwahranstalt Kozhuhovo bei Moskau zubringen mussten. Wir wollen versuchen, auf diesem Wege besonders großherzige Menschen zu finden, die es euch ermöglichen, dass ihr Zwei euer Leben miteinander in einem behüteten Zuhause beschließen dürft. Dieser Wunsch erscheint vermessen, er ist es auch; und natürlich sind wir dankbar und froh, wenn wenigstens eine von euch noch einen gemütlichen, liebevollen Platz findet.
Vereint in eurem
traurigen Schicksal, hattet Ihr all die harten Jahre lang ein großes Glück: Ihr
wurdet nie getrennt, hattet wenigstens immer euch. Viel ist das nicht, aber es
hat euch sicher oft geholfen, die Zeit hinter Gittern in dem riesigen
Hundegefängnis zu überstehen.
Auch nach dem Umzug in das neue Shelter Malinki, weit vor den Toren von Moskau auf dem Gelände einer stillgelegten Mülldeponier erbaut und für Besucher und Freiwillige nur schwer erreichbar, wurdet Ihr zusammen mit zwei weiteren Leidensgefährten in einem Zwinger untergebracht. Das ist den ehrenamtlichen Betreuern und Betreuerinnen zu verdanken. Sie haben es, allen Schwierigkeiten und Widerständen zum Trotz durchgesetzt, dass nicht getrennt wurde, was zusammengehört.
Im neuen Shelter ist das Leben noch weitaus beschwerlicher geworden. Ständig fehlt es an Futter, sodass Ihr euch kaum jemals richtig sattfressen könnt; saubers, frisches Wasser ist Mangelware und ein richtiges Luxusgut; die einfache, kahle Holzhütte für den Rückzug ist viel zu winzig, als dass vier Hunde gleichzeitig darin Schutz finden könnten; die Betreuer brauchen deutlich länger für die Anfahrt, was natürlich von der ohnehin knapp bemessenen Zeit abgeht, die sie euch widmen können; und die Tierärztinnen und -ärzte lassen es an Fachwissen und echtem Interesse an eurem Wohlergehen fehlen. Doch allem zum Trotz geben du und deine Schwester euch weiterhin gegenseitig Halt.
Du bist schüchterner als deine Schwester Gerda und brauchst länger, um dich uns Menschen anzuschließen. Den Freiwilligen, die du schon lange Jahre kennst und die euch nie im Stich gelassen haben, vertraust du; aber auch Fremden gegenüber zeigst du du dich mutig und aufgeschlossen, wenn deine Schwester Gerda dich begleitet. Solltest du das Glück haben, ein eigenes Zuhause zu finden, werden deine Menschen dir bestimmt mit viel Verständnis und Geduld entgegenkommen. Und wenn es das Schicksal doch noch einmal besonders gut meint, dürft Ihr vielleicht gemeinsam dort einziehen. Schön wäre es, wenn es einen eingezäunten Garten gäbe, in welchem du/ihr spazieren gehen und euch die Sonne aufs Fell scheinen lassen könnt. Auf ausgedehnte Wanderungen legt ihr keinen Wert mehr; denn abgesehen von euren Seelen, ist auch an euren Körpern die lebenslange Gefangenschaft auf knapp fünf Quadratmetern mit kaum Bewegung nicht spurlos vorübergegangen.
Vielleicht möchten ja
Sie einer dieser zwei so lieben, stillen und unaufdringlichen Hündinnen – oder,
wenn Sie es ermöglichen können, auch beiden - nach dreizehn Jahren voller
Einsamkeit und Entbehrung noch einen schönen Lebensabend und später dann einen
würdigen Abschied bescheren? Dann melden Sie sich bitte recht bald bei uns, den
beiden läuft die Zeit davon. Vielen, lieben Dank!
Die Vermittlung und
Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein „Pro Canes et Equos“.
Hier zeigen wir Ihnen einige
Videos der beiden Schwestern in ihrem Shelteralltag:
Julia im
Shelterauslauf in Malinki:
Julia ebenfalls im
Shelterauslauf in Malinki:
Julia und Gerda
bekommen Leckerlis in ihrem Zwinger:
Julia und Gerda
bekommen Leckerlis in ihrer Holzhütte:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 28.03.2024, 15.19| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | JULIA, GERDA, Solltest du das Glück haben, ein eigenes Zuhause zu finden, werden deine Menschen, dir bestimmt mit, viel Verständnis und Geduld, entgegenkommen. Und wenn es das Schicksal, doch noch einmal besonders gut meint,
Heute komme ich endlich dazu, Euch von meinem großen Auftritt zu erzählen. Am Dienstag habe ich Frauchen ins Seniorenheim "Rosenhof“ begleitet. Anfangs war sie noch vorsichtig, schließlich hatte sie mich das erste Mal dabei. Also zunächst eine Runde an der Leine, alle Hände beschnuppern und von jedem ein Leckerli kassieren. Was soll ich sagen: Es dauerte keine zehn Minuten, da war richtig Stimmung in der Bude. Die Tische wurden zur Seite geschoben, damit ich eine Rennbahn zum Ballspielen hatte. Die alten Leutchen sind losgezogen und haben ihre Stofftiere gespendet (unter anderem einen Hasen und einen Löwen), mit denen ich dann Kunststückchen vorgeführt habe: Hoch in die Luft schleudern, Weitwurf und Jonglieren.
Zum Schluss waren alle außer Puste. Reihum gab es dreimal Leckerlis – danach war ich pappsatt und hätte mich am liebsten nach Hause tragen lassen – und ich kam mir vor wie ein Star. Sogar Autogramme (sprich: Pfötchen) habe ich gegeben und natürlich jede Menge Streicheleinheiten abgesahnt. Übrigens, dank Schwester Heidi habe ich jetzt auch meinen Spitznamen weg: "Podolski", weil ich doch aus einem polnischen Tierheim komme und wirklich prima dribbeln kann. Wie findet Ihr das?
Es gibt auch wieder eine neue Mitbewohnerin, eine sehr liebe und noch recht lebhafte Dame. Sie ist 78, sitzt im Rollstuhl und ist blind. Frauchen musste mich ihr genau beschreiben, sie hat mich gestreichelt und auch einige Male mein Bällchen geworfen. Dann hat sie von dem Hund erzählt, den sie früher hatte und – hastenichtgesehn! - waren alle mittendrin in lauter tierischen Erinnerungen. Zum Schluss meinte sie so laut, dass es auch die etwas Schwerhörigen verstehen konnten: "Und da behaupten die Leute immer, im Heim ist es langweilig. Die haben ja keine Ahnung!" Recht hat sie, finde ich!
Lebenslichter 28.03.2024, 15.04| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Gratuliere, mein Lieber; das hast Du sauber hingekriegt! Ein paar Stunden vor dem Besuch bei der Tierärztin fängst Du mitten in der Nacht plötzlich an, Dir die Seele aus dem Leib zu husten und spuckst jede Menge weißes Zeug, dass einem angst und bange werden kann. Frauchen kriegt natürlich voll die Panik, du könntest irgendwas Giftiges gefressen haben. Sie rüttelt Herrchen wach und sagt: "Los, steh auf, wir müssen sofort mit Bärchen in die Klinik fahren!" Dann springt sie aus dem Bett, zieht sich in Schallgeschwindigkeit an und steht frühmorgens um halb vier vor dem Spiegel, um sich zu schminken. Sie ist ja so eitel. Ich wette, wenn ihr die ganze Bude überm Kopf abbrennt, legt sie auch erst noch Make-up auf, bevor sie sich von der Feuerwehr retten lässt!
Irgendwann beruhigt sich dann Dein Husten, und sie wollen nun doch bis neun Uhr warten, wenn du sowieso zur Tierärztin musst. Die zeigt sich verständlicherweise wenig begeistert, diagnostiziert eine saftige Erkältung, und damit ist Deine Zahnbehandlung fürs Erste vom Tisch. Aber freu Dich nicht zu früh, das gewährt Dir nämlich nur eine Galgenfrist: Dein neuer Termin für nächsten Mittwoch steht bereits fest!
Das Beste hast Du Dir dann mit dem Hustensaft geleistet. Frauchen will ihn Dir ganz professionell mittels einer Spritze ins Maul geben, und was machst Du? Schnalzt einmal kräftig mit der Zunge, und anstatt in Deinem Hals landet das klebrige Zeug mitten in Frauchens linkem Auge! Richtig geweint hat sie; erstens vor Schreck, weil es höllisch gebrannt hat und zweitens vor Wut, weil sie sich nun noch mal neu schminken musste. Ich erwähnte ja schon, wie eitel sie ist. Dann musste sie aber lachen und sann auf eine List, wie sie Dir den Saft doch noch erfolgreich einflößen könnte. Not macht bekanntlich erfinderisch, und sie kennt ja ihr Leckermäulchen. Frischkäse – Doppelrahmstufe, versteht sich – mit dem Hustensirup vermischt (drei Teile Frischkäse, ein Teil Hustensaft), dann klappt´s auch mit der Medizin!
Ehrlich gesagt beneide ich Dich nicht um das, was Dich nächste Woche erwartet. Ich habe ein bisschen gelauscht, wie Frauchen mit der Tierärztin telefonierte, und mir wurde ganz anders dabei. Aber ich weiß ja, Du bist hart im Nehmen, ein ganzer Kerl eben, und sicher werden sie Dich hinterher nach Strich und Faden verwöhnen. Jetzt schlaf Dich erst mal gesund, dann sehen wir weiter.
Gute Nacht, und schnarch uns was Feines.
Deine NellyLebenslichter 27.03.2024, 21.08| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Tagtäglich sehen wir neue grausame und erschütternde Bilder von verlassenen, vernachlässigten, gequälten, misshandelten und missbrauchten Geschöpfen. Bilder, die sich in Herz brennen, in die Seele fressen und unseren inneren Frieden zerstören. Wir meinen, den Anblick der geschundenen Seelen nicht länger ertragen zu können, möchten am liebsten die Augen fest zumachen und alles vergessen.
Aber das ist nicht so einfach. „Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“ So drückte es Albert Schweitzer aus und er hatte recht. Vor jedes aufkeimende Glücksgefühl schieben sich auf der Stelle die traurigen Bilder und ersticken jedes Fünkchen Lebensfreude im Keim. Ein ganzes Meer ließe sich schon mit den Tränen füllen, die ich in den vergangenen Jahren geweint habe, und jeden Tag kommen neue dazu.
Klingt sehr nach Selbstmitleid, sagen Sie? Da haben Sie wohl recht. Andererseits sind ein gewisser Selbstschutz und eine Portion Selbstfürsorge kein Egoismus. Außerdem merke ich, dass ich unsere eigenen Vierbeiner gar nicht mehr richtig genießen kann und oftmals direkt ein schlechtes Gewissen habe, weil sie so ein sorgloses, behütetes Leben führen dürfen, während Millionen andere das Notwendigste entbehren müssen. Es ist höchste Zeit für mich, die Reißleine zu ziehen.
Das heißt aber nicht, dass ich mich vom Tierschutz abwenden will, ganz im Gegenteil. Ich werde nur für mich persönlich ein Gegengewicht schaffen, indem ich mich auf die vielen schönen, lustigen, überraschenden, aufregenden, berührenden und manchmal auch dramatischen Momente besinne, die wir mit unseren Fellkindern erleben durften und dürfen. Im Laufe von 66 Jahren Leben mit Tieren kommt da einiges an Erinnerungen zusammen.
Viele kennen sicher noch diesen Satz von Heinz Rühmann am Ende der "Feuerzangenbowle":
Wahr sind nur die Erinnerungen,
die wir in uns tragen,
die Träume, die wir spinnen
und die Sehnsüchte, die uns treiben.
Damit wollen wir uns bescheiden.
Nun ist das mit meinen Erinnerungen so eine Sache. Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn ich eigentlich an etwas ganz anderes denke. Ich betrachte einen Gegenstand oder ein Foto, höre ein spezielles Lied oder lese einen bestimmten Satz – und schon sind sie da, die Bilder aus der Vergangenheit. Und weil das so ist und ich kaum alles chronologisch aufschreiben kann, fange ich ganz einfach irgendwo an. Ordnen und sortieren kann die einzelnen Beiträge später immer noch.
Möglicherweise wird es ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art "Kessel Buntes": Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Das ist meine Welt, und um die soll´s vor allem gehen.
Lebenslichter 26.03.2024, 21.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Nach diesem Vorfall reichte es meiner Großmutter endgültig. Sie besprach sich mit meinen Eltern und setzte sich dann – vielleicht zum ersten Mal in ihrer Ehe – gegen meinen Großvater durch, indem sie Pit bei sich im Haus behielt. Ich war sehr traurig, dass ich mich von meinem Spielgefährten trennen musste; aber so viel verstand ich schon, um einzusehen, dass es für ihn das Beste war. Außerdem übernachtete ich jede Woche mindestens zweimal bei meinen Großeltern; und das Allerschönste war, dass der Hund dann bei mir im Bett schlafen durfte.
Pit starb ein halbes Jahr später.
Nachmittags ging ich mit meiner Omi zum Stachelbeerpflücken in den Garten. Der
Kleine lag neben meinem Sandkasten in der Sonne und döste; zumindest glaubten
wir das. Als wir jedoch näherkamen und schließlich dicht vor ihm standen,
rührte er sich nicht und zuckte mit keiner Wimper. Meine Omi schickte mich
zurück ins Haus, um noch eine Schüssel für die Beeren zu holen. Sie ahnte wohl
schon, was passiert war. Nachdem sie Pit aus der Sonne genommen und auf einen
Stuhl im Schatten gelegt hatte, kam sie zu mir, nahm mich in die Arme und
erklärte mir, dass der Hund keine Schmerzen gelitten hätte und einfach ganz
friedlich eingeschlafen sei. Bald darauf kamen meine Eltern, und wir begruben
Pit unter einem Klarapfelbaum. Ich bin mir sicher, er hat seine letzten Monate
noch sehr zufrieden und glücklich verlebt.
Lebenslichter 25.03.2024, 13.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
In ihre Freude mischte sich ein Wermutstropfen: Sie mussten umziehen, denn das Zimmer, in dem sie bis dahin zur Untermiete wohnten, wäre für uns alle viel zu klein geworden. Außerdem hätte der Vermieter kein Baby im Haus geduldet. Das Hundchen hatte er gerade noch toleriert (wohl nur, weil Pit – für seine Rassenmischung eher untypisch – überhaupt kein Kläffer war und so gut wie niemals bellte); aber ein schreiender Säugling, nein danke! Für eine größere Wohnung fehlte ihnen, wie den meisten in den 50er Jahren, das Geld. Zwar hatte mein Vater als technischer Zeichner eine feste Anstellung beim Berliner Senat gefunden, aber fragt nicht nach der Bezahlung! Meine Mutter suchte seit Jahren vergeblich eine Arbeit als Hauswirtschaftslehrerin, und so blieb nur der Weg zurück in ihr Elternhaus.
Das Problem war: Mein Großvater (Opa K.) mochte überhaupt keine Hunde. Da er jedoch tagsüber im Büro und fast jeden Abend, sowie an den meisten Wochenenden, in der Kneipe saß, konnte man sich arrangieren. Meine Omi verliebte sich auf Anhieb in den kleinen Hund, und er hing abgöttisch an ihr. Die Leckerbissen, die sie ihm zusteckte, der Garten, das Plätzchen auf ihrem Sessel – für ihn waren es paradiesische Zustände. Aber bekanntlich kann man aus dem Paradies auch wieder vertrieben werden. Als mein Onkel J., der Bruder meiner Mutter, sein Abitur gemacht hatte und mit dem Studium begann, beanspruchte er die Mansarde für sich. Wir zogen also wieder um, damals war ich zwei Jahre alt. Da mein Vater inzwischen besser verdiente, durfte es diesmal eine etwas größere Wohnung sein. Dort gab es zwar auch einen Garten, den zu betreten allerdings unter "Todesstrafe" stand.
Die Trennung fiel allen schwer – besonders meiner Omi und unserem Pit. Er war ein kleiner Hund mit einem großen Herzen, buchstäblich treu bis in den Tod. Er ließ nichts unversucht, um zu seinem geliebten Großfrauchen und ihren Blumenbeeten zurückzukehren und legte dabei sogar eines Tages den gesamten Straßenverkehr lahm. Darüber beim nächsten Mal mehr.Lebenslichter 25.03.2024, 13.30| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Ich bin also das Julchen. Im Tierheim hieß ich "Seniora", aber das gefiel meinem neuen Frauchen nicht. So hat sie mich kurzerhand umgetauft. Mir soll´s recht sein, ich höre sowieso nicht mehr gut. Als älterem Semester (ca. 12 Jahre) steht mir das dienstgradmäßig auch zu, oder?
Mit meiner Krankengeschichte will
ich Euch nicht langeweilen. Nur soviel sei gesagt: Es wird seine Zeit dauern,
bis man mich halbwegs gesund nennen kann. Wie unsere Tierärztin (übrigens eine
ganz Nette) sagte, arbeiten wir gerade 10 Jahre Vernachlässigung auf. Im
polnischen Tierheim kümmert sich kein Mensch darum, ob wir Durchfall haben oder
nicht, einfach nur schlafen oder einen so genannten stillen epileptischen
Anfall haben und derlei "Unwichtigkeiten". Wir werden einfach
irgendwie am Leben erhalten - oder auch nicht, wenn der Veterinär kommt und
viele von uns in die Tötungsstation steckt. Die Älteren und Kranken haben dort
praktisch keine Überlebenschance.
Die Menschen aus dem Tierheim Herzsprung haben mir das Leben gerettet. Dort waren alle wirklich lieb und besorgt, aber eben auch überfordert. Und schließlich geht doch nichts über ein eigenes Zuhause. Mit Barny komme ich gut zurecht, er war von Anfang an ein richtiger Kavalier, und ich glaube, inzwischen hat er den Verlust seiner Freundin Wendy schon fast verschmerzt.
Hier sind ein paar erste Fotos von mir. Wie Ihr sehen könnt, habe ich es gut getroffen. Ich bin meiner Vorgängerin WENDY von Herzen dankbar, dass sie mich als ihre Nachfolgerin ausgesucht hat!
Alles Gute und bis bald einmal!
Ihr/Euer Julchen
Lebenslichter 24.03.2024, 18.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Liebes Frauchen!
Könntest du damit aufhören, mich in aller Öffentlichkeit "Bärchen" oder "Schieterle" zu nennen? Ich weiß, du tust das, weil du mich so süß und knuddelig findest. Zu Hause in unseren eigenen vier Wänden stört es mich ja auch nicht weiter; nur wenn wir unterwegs sind, vor den anderen, da ist es mir doch ein bisschen peinlich.
Zum
Beispiel heute, als wir Emmy in der Frühe beim Waldgassi trafen, hat sie mich
wieder kaum angeguckt. Aber diesmal bestimmt nicht aus Schüchternheit, sondern
weil sie sich insgeheim halbtot gelacht hat darüber, wie du mich rufst. Wenn
sich das rumspricht, bin ich bei den anderen Jungs unten durch. Ich finde
meinen Namen, den du extra für mich ausgesucht hast, wirklich schön. Wollen wir
es nicht dabei lassen? BITTE!
Dein Barny
BARNY, einfach nur Barny.
Na ja, vielleicht höchstens noch "Poldi",
nach meinem polnischen Landsmann aus der Nationalmannschaft.
Alles andere lassen wir sein.
Lebenslichter 24.03.2024, 18.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
AHOI!
Also Männer, ganz unter uns: Die hübschen Mädchen sind nicht meine einzige Schwäche. Daneben habe ich nämlich noch eine zweite große Leidenschaft - FUSSBALL! Man hat mir sogar schon den Spitznamen "Poldi" gegeben, weil ich doch aus Polen komme und so prima dribbeln kann. Zum Beweis hänge ich Euch mal ein paar Fotos an:
Nur noch ein paar Meter bis zum
Tor…
Stürmer Barny links außen ist am Ball…
Verteidigerin Wendy befindet sich ganz klar im Abseits…
************
(jedenfalls für diesmal, aber wartet nur das
Rückspiel ab,
dann gibt es die ganz große Revanche)!
************
Und – wo bleibt mein Pokal?
************
Na, wie findet Ihr das? Herrchen meint, da könnte so mancher Bundesligakicker noch was von mir lernen. Ich wünsche Euch ein spannendes Fußballwochenende.
Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Lebenslichter 23.03.2024, 15.15| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Heute vor einer Woche um diese Uhrzeit kam die Mitarbeiterin vom Tierkrematorium "Rosengarten", um Dich abzuholen. Das war ein schlimmer Augenblick, und am liebsten wäre ich mitgefahren. Aber in ein paar Tagen kommst Du ja wieder nach Hause.
Das kleine Julchen, das Du uns anvertraut hast, ist ganz lieb und süß, aber leider auch sehr krank. Wir mussten jeden Tag (sogar heute) mit ihr zur Tierärztin, und das wird wohl noch eine Zeitlang so bleiben. Aber wir haben Hoffnung und geben nicht auf. Es scheint, als ob wir wirklich ihre letzte Chance auf noch ein Stückchen gutes Leben sind, und wir werden alles Menschenmögliche tun, das verspreche ich Dir.
Eben hat mich Holger (Du weißt, das ist der Betreuer aus dem "Birkenhof") angerufen und gesagt, die Bewohner würden mich vermissen und hätten gefragt, ob ich denn gar nicht mehr käme. Na ja, ich habe sie schon sehr vernachlässigt in der letzten Zeit, aber er versteht die Gründe. Irgendwie habe ich keine Lust, etwas zu tun, fühle mich völlig blockiert. Aber ich höre Dich sagen: "Mein liebes Frauchen, jetzt reiß dich mal zusammen. Ich habe dich immer lieb, nur brauche ich dich nicht mehr. Aber da sind andere, die dich brauchen. Freu dich, dass sie dich nicht vergessen haben und sei stark für sie. Mir geht es wunderbar, es fehlt mir an nichts. Natürlich vermisse ich euch, aber ich habe Zeit, ich kann warten, und eines Tages gibt es ein fröhliches Wiedersehen. Bis dahin ehre mein Andenken, indem du dein Leben lebst und gewissenhaft erfüllst, was dir das Schicksal an Aufgaben übertragen hat."
Recht hast Du, meine Süße. Ich werde mir alle Mühe geben. Deswegen habe ich auch mit Holger verabredet, dass ich am nächsten Sonnabend zum Musik machen komme. Gut so? Nun spiel schön weiter auf der großen Hundewiese und grüß mir die anderen: Pit, Ajax 1, Ajax 2, Troll, Holly, Molly, Bella, Charly, Schnuppe und Karlchen. Ihn kanntest Du ja noch. Ich gebe ihm jeden Abend zwei Küsschen auf sein Bild mit dem Auftrag, eins davon an Dich weiterzugeben.
Jetzt schaue ich nach Julchen, gleich braucht sie ihre Tablette. Bis bald einmal, große Schwarze, ich hab Dich lieb.
Dein Frauchen (mit Herrchen und
Barny)
Lebenslichter 22.03.2024, 16.05| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Da bekomme ich gleich wieder ein schlechtes Gewissen: Wann immer ich will, darf ich mich nach Herzenslust sattessen, während dieser arme Kerl nicht einmal Vogelfutter verschmäht, um seinen knurrenden Magen zu besänftigen und dabei jede Vorsicht außer Acht lässt. Es sind ja nicht nur er und seine Artgenossen; alle freilebenden Tiere müssen momentan eine bittere Zeit durchmachen. Wenn sie die denn überstehen. Viele Igel zum Beispiel sind entweder zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und vergeblich auf Nahrungssuche gegangen, oder sie verhungern einfach im Schlaf. Der Gedanke daran treibt mir die Tränen in die Augen. Natürlich helfe ich den Tieren nicht, wenn ich aufhöre zu essen. Ich kann sie nur füttern, wo es notwendig und angebracht ist. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass die Natur bald ein Einsehen hat und den Tisch für unsere Mitgeschöpfe wieder ausreichend deckt.
Zum Glück liegt meine Kamera immer
geladen bereit, so dass mir von dem ungewöhnlichen „Model“ ein paar schnelle
Schnappschüsse gelungen sind. Viel Freude damit!
Lebenslichter 21.03.2024, 19.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
"Treue ist eine gewöhnlich vorkommende Eigenschaft bei Hunden, die jedoch selten bei Menschen anzutreffen ist. Hunde lieben und sind treu, Menschen begehren und verlangen, doch sobald das Verlangen zufriedengestellt wird, werden sie treulos! Dennoch, so wird behauptet, stehen Menschen höher auf der Skala der Schöpfung als Hunde. Das verstehe ich nicht. Wenn Wahrheit, Treue und Aufopferung Tugenden sind, sind Hunde den Menschen überlegen; wenn aber Prahlerei, Selbstbezogenheit und Arglist Tugenden sind, sind natürlich die Menschen den Hunden überlegen!"
Vergleicht man Hunde mit Menschen, dann
wird einem schnell klar, dass Hunde, wenn sie sterben, mindestens ebenso viel
Trauer und Verzweiflung verdienen, wie Menschen sie wert sein könnten. Das
belegt das obige, fast einhundertzwanzig Jahre alte Zitat. Für mich ist diese
Aussage heute so aktuell wie damals, es hat sich in meinen Augen nichts
Wesentliches geändert.
Lebenslichter 21.03.2024, 15.18| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Sicher kennen die meisten diesen Satz von Heinz Rühmann am Ende der „Feuerzangenbowle“. Mit Erinnerungen hat es eine ganz eigene Bewandtnis: Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn wir eigentlich an etwas ganz anderes denken. Man betrachtet einen Gegenstand oder ein Foto, hört ein spezielles Lied oder liest einen bestimmten Satz – schon sind sie da, die Bilder aus der Vergangenheit und setzen sich nach und nach zusammen wie ein Mosaik.
So ergeht es mir mit unseren Hunden. Zurzeit erinnert mich WENDY gerade immer
mehr an unser SCHNUPPCHEN, meine 'kleine Schwarze'. Nicht äußerlich, da haben
sie – abgesehen von der Fellfarbe - nur wenig gemeinsam. Wendy ist ein
Labradormischling, und Schnuppe war ein Spitz mit noch etwas dabei (was genau,
das hat nur ihre Mutter gewusst). Aber je älter Wendy wird, desto anhänglicher
wird sie. In erster Linie ist sie ohnehin Frauchens Hund; Barny dagegen hat
sein Herz mehr an den besten aller Ehemänner verloren. Wendys genaues Alter
kennen wir nicht; als wir sie letztes Jahr im Mai zu uns holten, wurde sie auf
elf bis zwölf Jahre geschätzt. Inzwischen sieht sie nicht mehr allzu gut und
hört auch schon ein bisschen schwer. Ich diene ihr sozusagen als
Orientierungshilfe, entsprechend „klebt“ sie an mir. Genau wie damals mein Schnuppchen…
...die es eigentlich gar nicht werden sollte, ich hatte eine ganz andere Hündin im Sinn. Meine über alles geliebte Schäferhündin Bella war gerade gestorben. Wir mussten sie einschläfern lassen, weil sie einen Milztumor hatte und bereits voller Metastasen war. Mittags lag sie noch in der offenen Haustür und beobachtete, was draußen vor sich ging. Ich habe lange bei ihr gesessen, sie gestreichelt und mich für ihre Liebe und Treue bedankt. (Immerhin hat sie uns dreizehn Jahre lang begleitet, sie war erst zehn Monate alt, als wir sie aus dem Tierheim holten.) Sie sah mich an und wedelte ganz leicht mit dem Schwanz, für mehr reichte ihre Kraft nicht aus. Aber ich bin sicher, sie hat jedes Wort verstanden. Abends kam dann die Tierärztin und hat sie erlöst. Dann holte der Tierbestatter sie ab, und zehn Minuten später saß ich am Computer, um auf der Tierheimseite nach einer neuen Hündin Ausschau zu halten.
Mancher mag darüber entsetzt sein und mich für herzlos halten. Viele, deren geliebtes Tier gestorben ist, sagen auch, vorerst kann ich keinen anderen Hund um mich haben, mein Liebling würde es mir nie verzeihen, wenn ich ihm so schnell einen Nachfolger gebe. Wir sahen – und sehen das anders. Dazu muss man wissen, dass unsere Hunde ausnahmslos aus Tierheimen kamen. Es kommt für uns nicht in Frage, zu einem Züchter zu gehen, solange die Heime voll sind von Hunden, die sehnsüchtig auf ein liebevolles Zuhause warten. Warum sollte einer dort auch nur einen Tag länger als nötig einsitzen müssen, während anderswo gerade ein schöner Platz frei geworden ist? Und wir nehmen dem Hund, der vorausgegangen ist, nichts weg, wenn wir einem anderen die Chance auf ein ebenso glückliches Leben bieten, wie er oder sie es hatte. Aber das entscheidet jeder für sich. Außerdem war da auch noch unser lieber, alter Charly, der an eine Gefährtin gewöhnt war und seine letzten Monate nicht allein verleben sollte.
So, nun habe ich mich gründlich verplaudert und werde, bevor es zu langatmig wird, lieber ein anderes Mal weiterschreiben. Nur noch so viel: Aus anfänglicher Enttäuschung darüber, dass mein Traumhund nicht zu haben war, wurde eine große, kaum zu beschreibende Liebe, die leider nur gute neun Monate dauerte. In diese Zeit fielen auch meine Konzertreisen zum Schlagerduo Brunner und Brunner. Jetzt plaudere ich mal ein bisschen aus dem Nähkästchen: In Charly, den älteren der beiden Brüder, war ich damals unsterblich verliebt. Ja, das passiert einem auch noch, wenn man schon über 50 ist! Das heißt, als es mich erwischte, war ich erst 48, gehörte also noch zur „Zielgruppe“. Es war eine sehr intensive und ziemlich verrückte Zeit. Und was sagte der Beste dazu? Auch darüber beim nächsten Mal mehr.
Alles Liebe, und bleiben Sie neugierig!
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: LICHTBLICKE
Herrchen brauchte geschlagene zehn Minuten, bis er den
Schuh wieder blank geputzt hatte. Frauchen sagt, man müsste diese Leute packen
und mit der Nase direkt in so einen Haufen stecken; dann wüssten sie, wie eklig
das ist. Ich finde, sie hat recht.
Mit mir hat es diese Probleme übrigens von Anfang an
nicht gegeben. Wie durch ein Wunder war ich nämlich schon total stubenrein, als
ich aus Rumänien in meine Pflegestelle kam. Ich wusste auch, dass man an die
Seite oder ins Gebüsch geht, wenn man groß muss. Dabei hatte ich niemanden, der
mir das beigebracht hätte, als ich noch ein Welpe war. Die beste - wenn auch
harte und oft unbarmherzige - Schule ist eben manchmal das Leben selbst.
Also dann, noch einen sonnigen
Tag und auf Wiederlesen.
Bleiben Sie sauber!
Ihre Nelly
NACHGETRAGENES
So eine Sch…weinerei! Nachtrag von Frauchen
Trotz des unerfreulichen
Intermezzos haben wir diesen und noch einen zweiten schönen Spaziergang sehr
genossen. Es war aber auch ein richtiger Traumtag: Wolkenloser, strahlend
blauer Himmel, das Laub raschelte unter den Füßen und leuchtete in den prächtigsten
Farben, die Sonne schien unverdrossen bei sagenhaften 20 Grad. Um die
Mittagszeit sang sogar eine Amsel ein spät-, spätsommerliches Lied. Nach der
Gassirunde habe ich mich im Garten in die Sonne gelegt und noch einmal meinen
natürlichen Vitamin – D – Speicher aufgefüllt. Einfach herrlich!
Mithilfe meines Engels übe ich
gerade mehr Achtsamkeit: Bewussteres Atmen, Laufen, Hören und Sehen. Leben im
Hier und Jetzt. Ich möchte lernen, Tage wie heute als Erinnerung in meinem
Herzgedächtnis zu speichern. Daraus kann ich sie dann abrufen, damit sie mir
über die dunkle, trübe Zeit hinweghelfen, bis wieder hellere Tage kommen.
Vorhin gab es bei uns einen einzigartigen Sonnenuntergang mit ganzen Herden von
rosaroten Schäfchenwolken. Jeder weiß, dass sie Schlechtwetterboten sind, und
mein erster Gedanke war: Schade, nun ist der goldene Oktober wohl endgültig
vorbei. Aber dann sagte ich mir: STOPP! Was zählt, ist nur dieser Moment. Jetzt
ist es schön, du siehst das zauberhafte Farbenspiel am Himmel, das allein dafür
gemacht ist, dich zu erfreuen. Also genieße es und sei dankbar, dass du das
kannst. Kennen Sie das Lied „Fang das Licht“ von Karel Gott? Genauso sollte man
es machen.
Einen angenehmen Feierabend wünscht
Ihre
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Neunzehn Zwei- sowie elf Vierbeiner waren eingeladen, und alle kamen. Die
meisten kannten sich vom Gassi gehen, da gab es keinerlei Probleme.
Mittags um eins ging die Party los und dauerte bis abends um zehn. Die
Hunde spielten Einkriegezeck durch den Garten, vergnügten sich auf dem Parcours
oder im Pool. Der wurde nicht nur zum Planschen, sondern auch als gigantischer
Trinknapf genutzt und musste alle halbe Stunde aufgefüllt werden. Dass sie
dabei ihren Spaß hatten, war nicht zu überhören, es wurde gequietscht und
gekläfft in sämtlichen Ton- und Stimmlagen.
Für die Tiere gab es ein eigenes Buffet. Mit Rücksicht auf Barny, der
wegen seiner IBD nicht alles futtern darf, bestand es aus exotischen
Fleischsorten sowie veganen und getreidefreien Leckerlis. Es wurde bis zum
letzten Krümel abgeräumt und Rikas Frauchen meinte, na hoffentlich schmeckt ihr
jetzt zu Hause noch ihr normales Futter.
Anscheinend hatten alle nur auf das Stichwort gewartet, denn
augenblicklich befanden wir uns mittendrin in einer heißen Diskussion über die
richtige Hundeernährung. Als dienstälteste Hundlerin hatte ich so einiges
beizutragen, und irgendwann sagte jemand, hör mal, du mit deinen Erlebnissen
und deiner Erfahrung solltest du wirklich ein Buch schreiben. Einen Ratgeber
für Hundefreunde, sowas in der Art. Bestimmt könntest du den Leuten allerlei
nützliche und hilfreiche Tipps geben!
Ja, das könnte ich, tue ich aber nicht. Einerseits, weil man meistens
doch nur tauben Ohren predigt. Da kann man noch so viel erzählen und erklären,
sich den Mund fransig reden – am Ende macht doch jeder das, was er will und für
richtig hält.
Das perfekte Beispiel sind unsere Nachbarn von schräg gegenüber. Als vor
anderthalb Jahren Max, ihr Westhighland-Terrier, starb, wollten sie eigentlich
keinen Hund mehr. Sie waren beide über siebzig, in dem Alter weiß man ja nie.
Wenn da was passiert, wer kümmert sich dann um das Tier? Nach einer gewissen
Zeit wünschten sie sich dann aber doch wieder einen neuen Hausgenossen. Ich
schlug vor, gemeinsam ins Tierheim zu fahren. Dort fänden wir sicher einen
netten Hund, der im Alter zu ihnen passt und zusammen mit ihnen einen schönen
Lebensabend verbringen könnte. Ich redete mit Engelszungen und pries die
Vorzüge eines gebrauchten Hundesenioren in den höchsten Tönen.
Sie schienen nicht abgeneigt, wollten es sich überlegen und ich freute
mich schon. Zu früh, denn ein paar Wochen später kamen sie mit einem
Westhigland-Terrierwelpen an. Empört berichteten sie, dass es erst im zweiten
Anlauf geklappt hätte, weil der erste Züchter ihnen aufgrund ihres
fortgeschrittenen Alters keinen Welpen mehr hatte verkaufen wollen. Da hatte
der Mann doch vollkommen recht, sagte ich. Seitdem ist unser Verhältnis ein
wenig abgekühlt.
Andererseits, weil die Welt keinen weiteren Hunderatgeber braucht. Die
sprießen seit Jahren wie Pilze aus dem Boden, in Bibliotheken füllen sie
meterlange Regale, auch das Internet quillt über davon. Dabei haben sie alle
ein gemeinsames Manko: Sie sind in der Regel sehr allgemein gehalten. Man
erfährt, wie man den Hund am besten ernährt, am sinnvollsten beschäftigt und am
erfolgreichsten erzieht.
DEN Hund gibt es aber nicht; glücklicherweise, möchte ich sagen. Hunde sind
Individualisten, keiner gleicht fellgenau dem anderen – ebenso wie kein Mensch
aufs Haar dem anderen gleicht. Das gilt für Rassehunde, die zwar nach
bestimmten Standards gezüchtet werden und dementsprechend eine Reihe von
Gemeinsamkeiten aufweisen. Doppelt gilt es für gebrauchte Hunde und solche mit
Migrationshintergrund. (Früher sagte man schlicht Auslands- oder
Tierschutzhunde dazu).
Der Secondhandhund aus dem deutschen Tierschutz hat dabei einen leichten
Heimvorteil. Du erfährst, wenn es gut läuft, wenigstens ein paar rudimentäre
Einzelheiten aus seinem Vorleben. Daraus kannst du dann zumindest ansatzweise
auf seinen Charakter schließen und entscheiden, ob er eventuell zu dir passt.
Vor Überraschungen bist du trotzdem nie sicher; erst recht nicht beim
rumänischen Straßenhund, der über lange Zeit sein Dasein in einer der
Shelterhöllen fristen musste, dem Ex-Häftling aus den italienischen Canili oder
der spanischen Perrera. Hier beginnst du quasi bei Null.
Wir sind mit unseren Regenbogenkindern Pit, Ajax 1, Ajax 2, Troll, Holly, Molly, Bella, Charly, Schnuppchen, Karlchen, Wendy I, Julchen, Bobby I und Barny, Woody, Lily, Wendy II und Ruby, sowie unseren -Gott sei Dank! - noch quicklebendigen Wegbegleitern Nelly, Bobby 2, Daisy, Jiny, Benny, Marny, Blacky und Lyly fünfundsechzig Jahre lang durch eine gute Schule gegangen. Mittlerweile sind wir ungefähr beim Kleinen Latinum angekommen und ich gebe unsere Erfahrungen gerne weiter. Wenn der eine oder die andere für den eigenen Liebling davon profitieren kann, soll mich das freuen. Na dann…!
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Dann fuhr Emmy mit ihrer Familie für zwei Wochen weg, und ich konnte nur hoffen, dass, wenn sie zurück kommt, alles wieder beim Alten ist. Wie mein Frauchen meinte: "Ewige Liebe vergeht, aber wahre Freundschaft besteht." Es hieß also abwarten und Knochen kauen! Und was soll ich Euch erzählen – als Emmy wiederkam, war sie wie früher: Lieb, schüchtern und noch immer ein bisschen verlegen. Mann, war ich froh! Das mit der Hitze hat sich in Zukunft auch erledigt, Emmy wurde nämlich vorige Woche ebenfalls kastriert. Seit gestern ist sie diesen lästigen Plastikkragen los, und wir können wieder zusammen spielen, als ob da nie was gewesen wäre. Und das Schönste ist, heute Mittag haben wir im Wald Pepper getroffen. Der Blödmann dachte sich wohl, mal sehen, vielleicht geht da ja doch noch was. Ich wollte ihm schon zeigen, wo das Stöckchen hängt, aber das war gar nicht nötig. Emmy lief einfach an ihm vorbei, präsentierte ihm kurz ihren niedlichen Südpol, und Leute, das war´s. Ich bin wieder ihre Nummer Eins, (wenn auch nur platonisch, wie Frauchen das nennt), und das Leben ist ja sowas von schön!
Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Nö, das sind nicht unsere -
obwohl sie es sein könnten,
so niedlich wie sie sind!
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Trotz verhärteter Fronten wurden die Kampfhandlungen vorübergehend eingestellt. Die Chefunterhändler
der kriegführenden Parteien arbeiten fieberhaft an einem für beide Seiten
akzeptablen Friedensvertrag. Bis zu dessen Ratifizierung liegen die
diplomatischen Beziehungen auf Eis.
Nein, die Rede ist Gott sei Dank nicht von einer neuen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Staaten, sondern von unserem Kampf mit und gegen Barnys IBD (inflammable bowel disease) . Bei dieser Krankheit beginnt das Immunsystem aus irgendeinem unerfindlichen Grund verrückt zu spielen. Es kann auf einmal nicht mehr Gut von Böse unterscheiden und wütet gegen sich selbst. Das geht einher mit schweren Futtermittelunverträglichkeiten, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können. Bei unserem Bärchen haben sie zu einer schlimmen Gastritis geführt. Das Ganze geht schleichend vonstatten, es ist ein Prozess, der sich oft über Jahre hinzieht und lange Zeit unbemerkt bleibt.
Eine Heilung gibt es nicht; man kann nur versuchen, den Gegner mithilfe
von Medikamenten und einer speziellen Diät in Schach zu halten. Barny bekommt
unter anderem Kortison, damit das Immunsystem heruntergefahren wird.
Blöderweise macht ihn das anfälliger für Infektionen, weil seine Abwehrkräfte
sich quasi im Sleepmodus befinden. Außerdem müssen wir uns immer wieder
ausschleichen wegen der möglichen, recht unschönen Nebenwirkungen.
Die größte Herausforderung besteht darin herauszufinden, welcher Stoff die Allergien erzeugt. Das ist eine wahre Sisyphusarbeit, die detektivischen Scharfsinn erfordert. Man schreibt alles, was das Tier bisher zu futtern bekommen hat, inklusive Leckerlis und Nebenbeihäppchen, möglichst exakt auf. Dann lässt man zuerst die Dinge weg, die mittlerweile als allergen bekannt sind. Ganz oben auf der Liste stehen Huhn, jedes Getreide und Rind. Wenn man Glück hat, dann war es das, sonst geht die Suche weiter. So tastet man sich Schritt für Schritt vor. Am Ende bleibt dann meist eine Handvoll eher exotischer Fleischsorten übrig, die der Hund höchstwahrscheinlich noch nie gefressen hat. Das Immunsystem erkennt sie weder als Freund noch als Feind und verhält sich neutral.
Um die Sache für den Süßen erträglicher zu machen, stecke
ich Nelly und Bobby jetzt manchmal heimlich etwas zu, wenn er gerade nicht
dabei ist. Zuzusehen, wie die anderen Kirschtorte mit Schlagsahne essen,
während man selbst vor einem Stück trocken Brot sitzt, dürfte schließlich auch
niemandem Spaß machen! Trotz aller Vorsicht gibt es Rückfälle, und manchmal
möchte man glatt verzweifeln. Zum Glück sind wir jetzt wohl auf dem richtigen
Weg. Die Zeiträume, in denen unser Liebelein praktisch beschwerdefrei ist und
beinahe wie ein ganz normaler Hund leben kann, werden länger, sodass wir die
Medikamente hoffentlich bald für eine Weile absetzen können. Wie meine Omi
immer sagte: "Wird schon wer´n mit Mutter Beern, mit Mutter Born is auch
jewor´n!"
Gesundheit ist
zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles
nichts. Wir wünschen allen Zwei- und Vierbeinern einen traumhaften und gesunden
Frühling!
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Liebe Leute, das ging mal wieder so richtig rund, heute Nachmittag im Seniorenheim! Vor dem 'Event' kämmte und bürstete Herrchen mich stundenlang, um mein Fell schön streichelweich für die alten Hände zu machen. Frauchen packte jede Menge Leckerlis ein – wohlweislich nur meine Lieblingssorte, sie wollte sich ja nicht blamieren. Wenn ich nämlich etwas nicht mag, kann sie sich auf den Kopf stellen oder ein Rad schlagen – ich mache meine Schnauze nicht auf. Einen Haufen Spielzeug, darunter zwei niegel-, nagelneue Qietschbälle, nahmen wir auch mit. Dann ging es los.
Bei unserer Ankunft wurden wir gleich mit großem Hallo begrüßt. Frauchen rückte schnell noch ein paar Tische zur Seite, damit meine Rennbahn frei war, und schon begann der Spaß. Ich will nicht hochstapeln, aber bestimmt bin ich an die siebzig Mal hinter meinen Bällchen her gerannt und habe sie wieder zurückgebracht. Das ging natürlich nicht ohne einiges Getöse ab, denn wie schon erwähnt handelte es sich um Qietschbälle. Es hat aber niemanden gestört; nur eine Bewohnerin war etwas irritiert und fragte immer wieder: „Hört ihr nicht, es hat an der Tür geklingelt. Warum geht denn keiner aufmachen?“ Na ja, sie ist fast taub, nur ganz hohe Töne hört sie noch gut. Frauchen hat übrigens echt Bauklötzer gestaunt, wie flink und behende einige der Damen plötzlich waren; sonst sitzen sie nämlich meistens nur still auf ihren Stühlen und rühren sich nicht vom Fleck.
Zwischendurch gab es immer wieder eine Runde Leckerlis und jede Menge Streicheleinheiten. Die alten Damen haben sich beim Kraulen gegenseitig förmlich überboten, und es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch Fell habe. Aber schön war es doch, und ich habe es richtig genossen, Hund im Korbe zu sein. (Ich weiß, dass es Hahn heißt. Aber erstens habe ich vier Beine; und zweitens kann ich nicht krähen – bis jetzt jedenfalls. Wer weiß, vielleicht fange ich eines Tages ja noch an, Fremdsprachen zu lernen.) In der „Linde“ herrscht nämlich chronischer Herrenmangel. Es gibt zwar auch einige männliche Bewohner; aber die wollen entweder für sich allein sein oder sind bereits so krank, dass sie an den Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen können.
Das viele Pfötchengeben war ein bisschen doof, immer erst „Sitz“ und Pfote hoch, bevor es was zu futtern gab. Aber die alten Leutchen stehen da voll drauf, und Frauchen hatte mich extra darum gebeten. Sie meinte, diese Menschen hätten wirklich nicht mehr viel Freude im Leben, eigentlich würden viele nur noch dasitzen und auf den Tod warten. Da habe ich ihnen natürlich den Gefallen getan, und sie gerieten vor Begeisterung völlig aus dem Häuschen!
Nach anderthalb Stunden waren sämtliche Leckerlis vernichtet, und die Bälle quietschten nicht mehr. Meine Spielkameradinnen fingen langsam zu gähnen an, und ich fühlte mich so richtig schön k.o. Noch eine Runde mit Streicheln und Pfötchengeben, und dann nichts wie nach Hause. Beim Abschied mussten wir hoch und heilig versprechen, bald wiederzukommen. Na klar, machen wir!
Es war ein toller Nachmittag, aber jetzt bin ich hundemüde. Meine Decke habe ich schon mal vorgewärmt, und Herrchens Schuhe geben ein feines Kopfkissen ab.
Also dann, gut´s Nächtle, liebe Leute. Ich wünsche Ihnen/Euch einen friedlichen Schlaf und viele lustige Träume.
Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
So müde von
der Streunerei,
zieht keine Hoffnung mehr vorbei.
Vor Schmerzen kann ich kaum noch stehn,
muss trotzdem durch den Regen gehn.
Bei meinem
schweren Gange hier,
verzweifle ich und bet' zu dir:
um jemand, der mich wirklich liebt,
mir eine warme Obhut gibt:
Mit einem
schönen, warmen Bett.
Ja - und 'nen Knochen - das wär nett!
Beim letzten Herrchen war es schlimm,
bin froh, dass ich dort nicht mehr bin.
Ohne Wasser,
angekettet,
hat mich nur die Flucht gerettet.
Meine Leine hab ich durchgebissen,
und bin von dort dann ausgerissen.
Lieber ein
Streuner! Lieber allein!
Als ewig eingesperrt zu sein.
Jetzt, lieber
Gott, bin ich geschafft.
Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft.
Bin müde, hungrig - mir ist kalt,
ich fürchte, Gott, ich werd' nicht alt.
Mit Stöcken
jagt man mich und Steinen,
doch mir bleibt keine Zeit zum weinen.
Muss durch die Straßen - Knochen finden -
obwohl stetig meine Kräfte schwinden.
Hab' s nicht
verdient, bin eigentlich gut,
will nicht, dass man mir Böses tut.
Von Würmern geplagt, von Flöhen gebissen,
lieber Gott, ich möchte von dir wissen:
ob's jemanden gibt auf dieser Welt,
dem ich, und der auch mir gefällt.
Sollt es
diesen Jemand geben,
so würd' mein Herz vor Freude beben.
Ja! Alles würd' ich für ihn machen
und kau auch nicht auf seinen Sachen.
Ihm lauf ´ ich
ganz bestimmt nicht fort,
ich liebe ihn und hör auf's Wort.
Doch so schwach, allein wie ich jetzt bin,
macht Weiterleben keinen Sinn.
Schmutzig und
unendlich mager
weine ich jede Nacht in meinem Lager,
weil ich mir solche Sorgen mache,
ob ich am nächsten Tag erwache.
Soviel Liebe
und Treue kann ich geben,
will deshalb eine Chance zum Leben.
Oh lieber Gott, erhör' mich gleich,
bevor die letzte Hoffnung weicht
und schicke jemand der mich liebt.
Mein Gott - wenn es dich wirklich gibt...
(Bev Davenport
Homeless Afghan Rescue & Care
übersetzt aus dem Amerikanischen von Bastian Rosing)
************************
Ob unser Böbchen sein Dasein als
Kettenhund fristen musste, bevor man ihn gewaltsam fortgejagt hat (wofür das
Geschoss in seinem Schulterblatt, das ausgestochene linke Auge und die
gebrochenen Vorderbeine sprechen könnten), oder ob er sein ganzes bisheriges
Leben als Streuner auf den Straßen Rumäniens verbrachte, wissen wir nicht. Er
mag etwa zwölf bis dreizehn Jahre alt sein, lebt seit zehn Monaten bei uns und
genießt hier sichtlich seine Rente.
Einen dankbareren, bescheideneren und zufriedeneren Hund haben wir selten
erlebt. Wenn es nach uns ginge, dann würde jegliche kommerzielle Hundezucht
verboten, bis auch der letzte Heimatlose und Ausgesetzte ein gutes Zuhause
gefunden hat. Ich weiß, das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Wir geben
jedoch nicht auf, denn es heißt - hoffentlich - nicht völlig umsonst:
"Wer nur eine Seele rettet, der rettet die ganze Welt."
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Streuner, Straßenhund, Gott, Gebet,
Eine Frage lässt mir keine Ruhe: Was hat man mit den Menschen gemacht,
was hat man ihnen angetan und – Sie verzeihen mir den rüden Ausdruck – wie
beschissen muss ihr eigenes Leben sein, um sie anderen Geschöpfen gegenüber so
gleichgültig und mitleidlos werden zu lassen? Sicher gibt es vielen Ländern
große Armut und Hoffnungslosigkeit; und wer weiß, wenn ich unter den
Bedingungen leben müsste, dann wäre ich vielleicht nicht anders. Es gruselt
mich bei der Vorstellung, aber wie heißt es? Urteile nie über einen Menschen,
bevor du nicht eine Woche lang in seinen Schuhen gelaufen bist. Mancher hat
vielleicht keine andere Wahl, als unschuldige Hunde zu ermorden, um seine
Familie ernähren zu können; und je mehr er umbringt, desto mehr verdient er.
Vielleicht stumpft man auch gefühlsmäßig ab, wie jemand, der auf dem
Schlachthof seinem blutigen Handwerk nachgeht, ich weiß es nicht.
Möglicherweise sollte ich die Mörder ebenso bedauern wie ihre Opfer. Trotzdem,
auch wenn jemand sagt, mir geht es selber dreckig, was juckt mich da so ein
hergelaufener Straßenköter, rechtfertigt das noch lange nicht die Grausamkeit
und den Spaß am Töten, denen man auf
Schritt und Tritt begegnet. Es gibt sicher menschlichere Methoden als die Hunde
mit einer Spritze ins Herz umzubringen (sie enthält Frostschutzmittel, und die
Tiere sterben unter schlimmen Schmerzen), sie mit Benzin zu übergießen und bei
lebendigem Leibe anzuzünden, sie zu vergiften oder brutal zu erschlagen. (Am
barmherzigsten wäre es natürlich, überhaupt keine unkastrierten Haustiere mehr
auszusetzen, damit diese sich auf der Straße nicht länger unkontrolliert
vermehren). Es stimmt wohl: Der Mensch ist ein Albtraum, aus dem es kaum ein
Erwachen gibt, solange wir hier unser Unwesen treiben.
Ganz demütig und klein bin ich vor euch großen Hundeseelen. Ich werde
weiterhin um euch trauern, euch beweinen, für euch beten und für euch tun, was
immer ich kann. Und ich hoffe, es gibt irgendwo in einem besseren Jenseits
einen wundervollen Ort für euch, an dem ihr glücklich leben könnt und euch
alles vergolten wird, was wir an euch verbrochen haben.
Lebenslichter 17.03.2024, 15.06| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Heute kam Frauchen vom Spaziergang mit Wendy und Barny ganz blass und sehr zornig nach Hause. Als Herrchen hörte, was passiert war, ist er ebenfalls furchtbar böse geworden. Frauchen hatte im Wald eine Bekannte getroffen, die ihr erzählte, dass wieder ein „Tierfreund“ Fleischbrocken mit Rattengift und Rasierklingen drin bei uns im Auslaufgebiet und am Grunewaldsee (wo das Baden für Hunde ausdrücklich gestattet ist) verteilt. Ein paar von unseren Kumpels sind schon krank geworden oder haben sich verletzt, aber zum Glück konnten bisher noch alle vom Tierarzt gerettet werden.
Vor einigen Jahren hat es das hier schon mal gegeben. Damals sind in unserer Straße fast alle Hunde und einige Katzen unter unbeschreiblichen Schmerzen qualvoll eingegangen. Unser Vorgänger Troll war einer von ihnen. Ich möchte wissen, was für Menschen so etwas tun. Begreifen die nicht, wie dumm und grausam das ist? Nicht nur, dass sie die Falschen bestrafen, denn wir Hunde können schließlich nichts dafür, wenn manche von unseren Menschen so rücksichtslos sind und unsere Hinterlassenschaften einfach da liegen lassen, wo sie eben hinfallen. Guterzogene Hunde wissen sowieso, dass man sein Geschäft nicht mitten auf der Straße oder dem Bürgersteig verrichtet. Und wenn einem doch mal ein Missgeschick passiert, weil man es ausnahmsweise ganz eilig hat oder vielleicht krank ist, müssen Herrchen oder Frauchen es eben wegmachen.
Unsere Menschen haben für solche Notfälle bei jedem Gassigang ein Paar Wegwerfhandschuhe, ein Stück Küchenrolle und eine kleine Plastiktüte dabei (die hebt Frauchen immer auf, wenn sie im Supermarkt Obst oder Gemüse gekauft hat. Manchmal reißt sie da von dieser Rolle auch eine oder zwei mehr ab, natürlich nur aus Versehen!). Die meisten anderen machen das auch, nur gibt es eben leider Ausnahmen. Klar, dass mancher, der mit seinen frisch geputzten Schuhen in so einen Haufen tritt, dann wütend wird. Frauchen ist das auch schon passiert, da hättet Ihr sie mal hören sollen! Vielleicht ist er selbst oder sein Kind ja auch schon einmal gebissen worden. Aber das ist noch lange kein Grund, uns auf so hinterhältige und gemeine Art umzubringen. Und wie gesagt, er trifft in jedem Fall die Falschen, denn wir Hunde können nie etwas dafür. Wenn wir uns aggressiv verhalten, wurden wir in aller Regel dazu erzogen.
Wir Hunde kennen keine Hassgefühle, und Rachsucht ist unserem Wesen fremd. Aber dieser Unmensch müsste eines Nachts von einem schrecklichen Albtraum geplagt werden: Er sitzt im Restaurant und hat einen Teller mit Gulasch, Rotkohl und Klößen vor sich. Hmmm, wie köstlich das duftet! Dann schluckt er den ersten Bissen hinunter, und plötzlich zerreißt ihm ein schneidender Schmerz die Kehle. Gleich darauf beginnt sein Magen sich zu verkrampfen und… Den Rest erspare ich Euch, aber glaubt mir: Er würde garantiert niemals wieder etwas derart Niederträchtiges tun!
Mit einem freundlichen Schwanzwedeln (trotz allem, denn Ihr seid ja nicht Schuld) und lieben Grüßen,
gez. MOLLY
(Frauchens Beste und Bellas Seelenschwester, 1995 – 2003)
Lebenslichter 16.03.2024, 17.45| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Bis vor gut einem
Jahr führte ich als verwöhnter Einzelhund ein angenehmes, nahrhaftes und
beschauliches Leben. Ich brauchte weder Leckerlis noch Tennisbälle oder
Streicheleinheiten, geschweige denn meine Lieblingsschlafplätze mit
irgendjemandem zu teilen – bis dann, eines Tages, mein an sich ganz
vernünftiges Frauchen plötzlich auf den absurden Einfall kam, diesen paradiesischen
Zustand zu beenden. „Hör zu“, sagte sie zu Herrchen, „ich finde, unsere Molly
wird für ihr Alter schon recht behäbig und faul. Was ihr fehlt, ist ein
Spielgefährte, der sie wieder auf Trab bringt.“ So ein Blödsinn! Und dann
kriegst du auch noch zu hören, sieh mal, das hier ist jetzt deine neue
Schwester, nun hab sie recht lieb. Aber ich glaube, zum besseren Verständnis
hole ich ein bisschen weiter aus.
Meine beiden Menschen hörten eines Morgens im Radio, dass in der Nacht vor dem Tierheim ein Korb mit sechs Schäferhundwelpen abgestellt worden war. Lässt sich das denken- da setzt einfach irgend so ein gewissenloser Strolch einen ganzen Wurf mit süßen Babies aus! Frauchen wäre am liebsten sofort losgefahren, um eins davon zu adoptieren. Aber dann kamen ihr doch ein paar Bedenken. Mehrmals in der Nacht raus, Windeln wechseln und so weiter, das haben Beruf und Familie nicht erlaubt. Also lieber etwas Ausgewachseneres, Stubenreines. Es dauerte dann noch einige Wochen, weil erst Großherrchen und –frauchen, mit denen wir zusammen auf einem Grundstück lebten, entsprechend bearbeitet und überzeugt werden mussten.
Schließlich kam der Tag X, und wir fuhren ins Tierheim. Über eine Stunde haben
sie gebraucht, um sich zu entscheiden. Sie mussten sogar noch ein älteres
Ehepaar buchstäblich aus dem Rennen werfen. (Ich sage, zum Glück für Bella, so
haben sie meine kleine Schwester, die damals gerade zehn Monate alt war, getauft.
Denn außer uns – das heißt außer mir! – hätte niemand diesen Irrwisch auch nur
halbwegs bändigen können, so viele Flausen hatte die im Kopf. Von
aufgefressenen Pantoffeln, verbuddeltem Spielzeug, zerfetzten Klopapierrollen
und ähnlichem Schabernack will ich gar nicht reden). Endlich hatten sie ihre
Wahl getroffen: Auch ein Mischlingsmädchen, diesmal Schäfer- und Afrikanischer
Löwenhund. Die Rasse gibt es wirklich, nur hatten wir vorher noch nie davon
gehört.
Als erstes wurde nun ein sogenannter Gassivertrag gemacht, gewissermaßen Hund auf Probe für ein paar Stunden. Wir gingen zusammen spazieren, das war auch völlig in Ordnung, und mir schwante überhaupt nichts Böses. Misstrauisch wurde ich erst, als wir alle ins Auto – mein Auto, wohlgemerkt! – gestiegen und zu uns nach Hause gefahren sind. Zwei Stunden lang haben wir uns im Garten beschnuppert, herumgetobt, mit Stöckchen gespielt, und am Ende war ich total geschafft. Darum verlief die Fahrt zurück ins Tierheim auch ganz friedlich; vor allem, weil ich dachte, Gott sei Dank, jetzt geben wir sie wieder dort ab, und der Spuk hat ein Ende. Aber denkste Puppe, so leicht wird dir das Leben nicht gemacht. Kurz gesagt: Bella kam endgültig mit nach Hause. Ahnt Ihr, wie sauer ich in den ersten vierzehn Tagen war – von wegen verwöhntem Einzelhund, nichts teilen müssen und so weiter.
Aber eins muss ich sagen: Meine
Menschen haben das ganz schön raffiniert eingefädelt; Politik der kleinen
Schritte, wennIhr versteht, was ich meine. Anfangs ließen sie Bella, zumindest
wenn ich dabei war, ziemlich links liegen (obwohl ich den Verdacht hege, dass
sich da hinter meinem Rücken so einiges zu deren Gunsten abgespielt hat. Aber
wie sagt man: Was ich nicht weiß, macht mich nicht bissig). Wir wurden getrennt
gefüttert. Zwischen unseren Schlaflagern stand eine Barriere, die ich im Lauf
der Zeit unauffällig, aber konsequent beiseite geräumt habe. Für mich gab es
immer ein Extraleckerchen, und überhaupt hatte ich das Gefühl, so bedeutsam zu
sein wie noch nie. Klar, dass mein Widerstand dabei immer mehr dahin
geschmolzen ist. Hinzu kam, dass alle anderen total skeptisch waren und gesagt
haben, das schaffen die nicht mit den zwei Hunden, das geht niemals gut. Das
wollte ich natürlich auf Herrchen und Frauchen nicht sitzen lassen, so viel
Solidarität muss sein. Außerdem hatte ich die Kleine zu der Zeit schon richtig
lieb, bloß zugeben mochte ich es noch nicht. Man hat ja auch seinen Stolz.
Inzwischen ist das
alles Schnee von gestern. Wir lieben, zanken und vertragen uns, wie es bei
Geschwistern so geht. Bis zu einem gewissen Punkt ist der Unterschied zwischen
Hunde- und Menschenkindern nämlich gar nicht so groß. Da die Kleine ständig
Hunger hat und nie genug kriegen kann, hebe ich in meinem Napf immer einen Rest
für sie auf, und manchmal überlasse ich ihr sogar ohne Knurren einen meiner
Lieblingsknochen. Selbst Herrchens Büro (einst mein Allerheiligstes und
Naschquelle ohne Ende) ist für sie nicht mehr tabu. Oft kann ich es selber kaum
fassen, wie gutmütig ich geworden bin.
Manchmal denken
unsere Menschen, sie hätten einen über den Durst getrunken, weil sie plötzlich
alles doppelt sehen: Zwei Leinen, zwei Qietschbälle, zwei Hundeschweife, die im
selben Takt wedeln, vier viel zu große Ohren, vier braune, erwartungsvolle Augen
und dergleichen mehr. Außerdem ähnelt Großherrchens früher so gepflegter Garten
inzwischen eher einer öden Steppenlandschaft – nichts mehr mit englischem
Rasen, üppigen Blumenbeeten und so, das kannste alles vergessen. Aber wir Hunde
sind voll glücklich dabei, und unsere Menschen haben längst begriffen, dass es
auf der Welt nichts Wichtigeres gibt. Wenn wir uns freuen, tun sie es nämlich
auch.
Liebe
Lesermenschen, das war´s für heute zum Kennenlernen. Eigentlich ist es eine
Rückblende, denn Bella und ich sind mittlerweile seit vielen Jahren Hundeengel. Das heißt aber nicht, dass wir am Leben unserer Menschen und
derer, die nach uns kamen, keinen Anteil mehr nehmen. Wir sehen jetzt alles nur
von einer höheren Warte aus. So können wir unserem geliebten Frauchen auch
besser auf die Sprünge helfen, wenn sie nun damit beginnt, ihre Erinnerungen an
uns alle aufzuschreiben. Also dann, bis bald!
Mit einem kräftigen Pfotendruck und einem herzlichen „WAU“!
FRÄULEIN MOLLY
Lebenslichter 16.03.2024, 12.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Unsere Hunde - nicht nur sie, sondern Tiere allgemein - besitzen ein Talent, um das ich sie glühend
beneide: Es ist ihre Fähigkeit, ganz im Augenblick, im Hier und im Jetzt, zu
leben. Und das, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was morgen sein wird
(oder auch nicht). Ich wünschte, ich könnte das auch. "…die Hälfte seines
Lebens lebt der Mensch total vergebens, weil er sich sein Glück vermiest, statt
es genießt", sang einst Katja Ebstein. Wie recht sie hatte!
Ein Beispiel: Ich laufe durch den Wald, sehe die Bäume im schönsten, satten Grün stehen
und denke, wie schade, nur noch ein paar Wochen, dann ist hier alles kahl und
grau. Oder: Wendy und Barny liegen einträchtig nebeneinander in
der Sonne und dösen vor sich hin. Anstatt mich über das friedliche Bild zu
freuen, stelle ich mir vor, wie es sein wird, wenn sie irgendwann nicht mehr da
sind und ihr Lieblingsplatz im Garten leer bleibt. Geht´s vielleicht noch
dümmer? Die Amsel, die gerade putzmunter und vergnügt in der Vogeltränke ein
ausgiebiges Bad nimmt, während ich hier sitze und schreibe, denkt sicher kaum
an den bevorstehenden, möglicherweise harten und eisigen Winter. Hunde und Katzen
fressen dankbar ihre Näpfe leer; anschließend machen sie zur Verdauung ein
Nickerchen auf dem Sofa oder in ihrem Körbchen an der behaglich warmen Heizung.
Ob es morgen wieder was zu futtern gibt? Egal, jetzt ist man satt und
zufrieden, das genügt für den Augenblick.
Beneidenswert, finde ich. Alles schön und gut, werden einige sagen; aber irgendwer muss schließlich
dafür sorgen, dass der Napf auch wirklich immer gefüllt und die Heizung im
Winter schön warm ist. Das kommt nicht von allein, da ist schon eine gewisse
Vorsorge und Weitsicht angebracht. Natürlich haben sie recht. Ich meine auch
nicht ewiges 'Laissez-faire' oder gedankenloses In-den-Tag-hinein-leben. Aber
ein bisschen öfter den Moment pflücken und ihn ganz bewusst auskosten, das wäre
sicher Balsam für Körper, Geist und Seele. Das haben uns die Tiere voraus,
daran könnte man sich schon ein Beispiel nehmen.
Am besten probiere ich es gleich aus, indem ich mich auf der Terrasse in die Hollywoodschaukel setze und diesen
herrlichen, still verträumten Septembernachmittag genieße. Vielleicht ist es
der letzte in diesem Jahr. Nächste Woche soll das Wetter umschlagen, dann wird
es trübe, regnerisch und - halt, stopp mal! Ich tue es ja schon wieder...
Lebenslichter 15.03.2024, 19.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: LICHTBLICKE
Barny hat einen Schreibkrampf, deswegen übernehme ich heute.
Also…, die beiden Großen haben es getan, und wir Hunde sind wieder zu dritt. Honi soit, qui mal y pense! Ganz ehrlich, das mit dem „Nur – für – ein –paar – Tage – und – Nächte – auf – Probe“ hat sowieso niemand ernsthaft geglaubt. Wer einmal hier ist, der bleibt auch da; außer, es hätte zwischen uns eine unüberwindliche Abneigung gegeben. Die gab es aber nicht, ganz im Gegenteil.
Ich bin kein Schmetterling, der von Blüte zu Blüte flattert. Unseren Bobby hatte ich aufrichtig gern, und Barny läuft sowieso außer Konkurrenz. Aber beim Woody hatte ich von Anfang an das Gefühl, als würde ich ihn schon seit einer Ewigkeit kennen. Das erste Treffen gab es, wie damals mit dem Böbchen, auf neutralem Boden im Auslaufgebiet. Das heißt, es fand am Waldrand statt, weil der Kollege sich entschieden weigerte, auch nur einen einzigen Meter an der Leine zu laufen. Er stand bloß wie angewachsen da und ließ sich beschnuppern. Ich merkte, da war einer, der noch mehr Angst hatte als ich, das gab mir Selbstvertrauen. Barny akzeptiert sowieso jeden, solange der ihm nur seine Ruhe und sein Herrchen lässt, und die Sache schien gelaufen zu sein.
Als wir zu Hause ankamen, hatte ich ein Déja – vu. Genau wie damals Bobby zögerte Woody höchstens ein paar Minisekunden, dann hopste er ins Haus. Wegen seines verkürzten Hinterbeins sah er dabei urkomisch aus. Sorry, ich weiß, man soll sich darüber nicht lustig machen, aber es war einfach zum Schießen! Er guckte sich nur kurz um, fand auf Anhieb eines unserer kuscheligsten Hundebetten und plumpste hinein. Barny verdrehte die Augen, als wollte er sagen, war das nötig? Wir hatten es doch gerade so gemütlich zu zweit! Aber wir wollten ja gastfreundlich sein, und außerdem gibt es im Haus genügend bequeme Betten für uns, so dass wir uns darum nicht zu zanken brauchen.
Mittlerweile leben wir, von Kleinigkeiten abgesehen, sehr zufrieden miteinander; und wenn wir nicht gestorben sind, dann bellen wir morgen noch. Das Leben schreibt eben die besten Geschichten. Ein alter und ziemlich abgegriffener Satz, ich weiß. Aber er stimmt.
Also dann, gute Zeit und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre NELLY
Lebenslichter 11.03.2024, 19.13| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Back to Woody. Ich könnte schwören, dass unser Böbchen dabei seine Pfoten im Spiel hatte. Denn eigentlich sollte das mit drei Hunden eine einmalige Sache bleiben. Wir werden nicht jünger und möchten auf keinen Fall, dass unsere Lieblinge uns überleben. Hätte ich seinem früheren Pflegefrauchen nicht von seinem Fortgehen geschrieben und hätte sie nicht angerufen und gesagt, ach, das sind ja traurige Nachrichten, und gerade habe ich zwei von Bobbys Art hier, von denen der eine aber zurzeit in einer anderen Pflegestelle untergebracht ist, - übrigens heißt er zufällig auch Grigore, so wie Bobby, als er aus Rumänien kam, ist ja dort ein gebräuchlicher Hundename -, weil er sich mit dem Spotty nicht versteht, der will nämlich immer den Boss spielen, aber ihn konnte ich nicht weggeben, weil er total auf mich fixiert ist und sonst niemanden an sich ran lässt und der Grigore ist ja mehr so eine Art Teddy, der lässt sich alles gefallen, nur hat er es in der Pflegestelle nicht besonders gut und das macht mir viel Kopfzerbrechen, ich muss ihn unbedingt von da wegholen, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hier bei mir unterbringen soll, ich kann ihm höchstens in der Garage etwas herrichten… So, diesen Satz lernen Sie jetzt auswendig, und dann erzählen wir Ihnen, wie es weiterging!
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Lebenslichter 11.03.2024, 15.18| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | WOODY, Vierbeiner, Hunde, Pflegestelle, Name, Grigore, Rumänien,
Bis in zehn Tagen die Fäden gezogen
werden, musst du den doofen Kragen anziehen. Dumme Witze gibt es gratis dazu –
von wegen Rettungsweste oder Kardinal Richelieu. Aber mach dir nichts draus,
betrachte ihn einfach als modisches Accessoire. Herrchen hat auch gesagt, dass
die Farbe dir super steht. Außerdem sind diese modernen aufblasbaren Teile
wesentlich bequemer als die Plastikdinger, die es früher gab. Die hatten so
scharfe Kanten, dass nach dem Tragen erst mal die Wände frisch tapeziert und
die Möbel restauriert werden mussten.
Gute Heilung, meine Kleine. Wirst
sehen, bald ist alles vergessen. Dann guckst du wieder fröhlich ins Leben. „Wer
dich liebt, lacht doch“, hat mein Papa immer gesagt; und für uns bleibst du
auch mit Handicap das hübscheste Hundemädchen der Welt.
Dein Herrchen
und Frauchen mit Hundekumpels Barny und Bobby
Lebenslichter 10.03.2024, 18.02| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Nelly, Sprichwort, Narkose, Operation, Tumor, Auge, Geschwulst, Splitter, Pfote, Leben,
O Gott, erhöre unsere demütige Bitte
für unsere Freunde, die Tiere,
und ganz besonders für die verfolgten Tiere,
für die überlasteten, Hunger leidenden
und für die grausam behandelten Tiere!
Für alle jene armen, in Gefangenschaft befindlichen Geschöpfe,
die mit ihren Flügeln an die Gitterstäbe ihrer Käfige schlagen;
und für diejenigen, die verjagt, verloren
oder in Schrecken und dem Hunger preisgegeben sind,
sowie für jene, die nur um des Profits willen getötet werden sollen.
Wir bitten, Herr, für sie um dein Mitleid und um deine Gnade;
und für diejenigen, denen ihre Pflege obliegt,
bitten wir um ein barmherziges Herz,
weiche Hände und gütige Worte.
Schaffe aus uns, Herr, wahre Freunde unserer Tiere,
mit denen wir den Segen deiner Großmut teilen dürfen.
Amen.
ALBERT SCHWEITZER
Lebenslichter 10.03.2024, 16.20| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Albert Schweitzer, Tiere, Gebet, Amen, Gefangenschaft, Hunger, Mitleid, Bitte, Gnade,
Zurück zu Benny, so heißt mein Schwippzwilling. Stellen Sie sich vor, es könnte sein, dass wir gemeinsame Vorfahren haben! Sein Frauchen erzählte nämlich, sie hätte ihn von ihrem Schwiegerpapa geerbt. Der war damals schon achtzig, als er den Hund aus dem Tierschutz übernahm. Wenn Sie mich fragen, ein bisschen alt für einen zweijährigen, quirligen Hundejungen! Die beiden lebten in einer Zweizimmerwohnung. Viel Auslauf hatte Benny da nicht. In der Nähe gab es zwar einen kleinen Park, aber dort durften die Hunde natürlich nicht herumtoben, sondern mussten brav an der Leine laufen.
Ursprünglich stammt Benny genau wie ich aus Rumänien. Er hat dort auf der Straße gelebt, bis er von den Hundefängern gekascht wurde. Gott sei Dank haben deutsche Tierschützer ihn aus dem Tötungslager gerettet, nur ist nicht bekannt, wo genau das war. Wir sind auch gleichaltrig, beide so sieben bis acht Jahre. Wer weiß, am Ende sind wir sogar echte Geschwister! Benny lebt jetzt bei seiner neuen Familie in Kleinmachnow – das liegt direkt bei uns um die Ecke – in einem Haus mit großem Garten. Vielleicht können wir ihn da ja mal besuchen. Umgekehrt wird´s ein bisschen schwierig, weil unser Woody mit fremden Hunden noch nicht so richtig gut Freund ist.
Irgendwie schon komisch, auf einmal einen Bruder zu haben, von dem man bisher nicht wusste, dass es ihn gibt. Aber vielleicht ist unsere Ähnlichkeit ja auch bloß ein Zufall, sozusagen eine Laune der Natur. Was soll´s, für mich bleibt so oder so alles beim Alten. Frauchen hat nämlich gesagt, egal, wie viele Brüder, Schwestern, Vettern oder Kusinen von mir noch auftauchen – sie hält es mit einem bekannten Schlager aus den 60ern. Der geht so:„…es gibt Millionen von Sternen,
in der Nacht brennen tausend Laternen,
Gut und Geld gibt es viel auf der Welt,
aber dich
gibt´s nur einmal für mich!“
Schön, oder? Also dann, gute Zeit und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre NELLY
Lebenslichter 08.03.2024, 19.05| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Rumänien, Ähnlichkeit, Schlager, Tierschutz, Familie, Kleinmachnow, Geschwister, Klon,
„Du bist blockiert. Du kannst dich nicht frei entfalten, wenn du ständig gegen das Unvermeidliche, das Unabdingbare ankämpfst. Lass uns unsere gemeinsame Zeit genießen, bis dass es heißt, für eine Weile Abschied zu nehmen. Was willst du auch dagegen tun? Du machst dir nur das Leben unnötig schwer.
Ja, auch ich werde gehen und du wirst mich nicht aufhalten können. Fange jetzt schon mit dem Loslassen an, umso mehr kannst du uns, dich und mich, genießen.
Vergiss nicht: Das Leben hier ist nur ein ganz kurzer Augenblick. Versüße ihn so gut du kannst. Atme frei und sauge das Schöne mit jedem Atemzug ein – dafür bist du hier. Deine Traurigkeit lastet auf dir wie eine schwere Decke. Wirf sie ab, denn sie verhindert, dass die Strahlen der wärmenden Sonne dich erreichen. Weine nicht, sondern freue dich über diesen Augenblick.“
Diese Nachricht hätte auch für mich bestimmt sein können, ausgesendet von Barny oder Julchen. Es ist wahr: Seit Wendys Tod bin ich in meinen Gefühlen immer noch blockiert, habe ich meine Lebensfreude noch nicht zurückgewonnen. Dabei komme ich mir undankbar vor; die Beiden sind ja da, sie lieben und sie brauchen mich. Außerdem wäre es meiner großen Schwarzen sicher nicht recht, von mir noch immer so betrauert zu werden. Dafür hatte sie mich viel zu gern. Manchmal vermisst werden, das ja – aber nicht unter Tränen, sondern mit Dankbarkeit und einem Lächeln.
Unsere Tiere haben uns etwas Wesentliches voraus: Sie leben im Hier und im Jetzt, ohne in der Vergangenheit zu wühlen, die nicht mehr zu ändern ist oder sich um eine Zukunft zu sorgen, von der sowieso keiner weiß, was sie bringen wird.
Während ich das hier schreibe, liegt Julchen zufrieden schlafend auf meinem rechten Fuß. Früher musste sie oft hungern und frieren. Wenn schon! Heute ist sie satt und hat es warm. Sie ist und sie bleibt schwerkrank; aber mithilfe der Tierärztin und der passenden Diät haben wir es einigermaßen im Griff. Wenn sich das irgendwann ändert, konnte sie wenigstens noch eine Zeitlang ihr Leben genießen. Der Hund hatte mit seiner Botschaft vollkommen Recht, auch wenn sie einem auf den ersten Blick vielleicht herzlos erscheinen mag.
Das Leben hier währt nur einen Moment, danach beginnt die Ewigkeit. Dort werden wir uns alle wiedersehen und für immer zusammen sein.
Lebenslichter 07.03.2024, 19.49| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Nachricht, Leben, Tierkommunikation, Tod, Botschaft, Loslassen, Tränen, Lächeln, Dankbarkeit,
Jetzt sah sie auch, was uns so faszinierte: Etwa zwanzig Meter neben dem Weg hatten Kinder im Sommer aus Ästen und Stöcken eine Art Wigwam gebaut. Und davor lag – nee, nicht Winnetou, sondern ein ausgewachsener Keiler! Es war halb elf am hellen Vormittag, noch dazu bei strahlendem Sonnenschein, wer rechnet denn da mit sowas? Anscheinend hatte der Bursche sich das hölzerne Zelt als Schlafplatz ausgesucht. Als er uns hörte, stand er behäbig auf und fixierte uns. Frauchen kriegte voll die Panik, das können Sie sich wohl denken.
Leise, um das Wildschwein nicht zu erschrecken, rief sie nach Barny. Das war natürlich zwecklos, denn der gehorcht meistens nur, wenn er will. Und jetzt wollte er nicht. Aber da fing der Keiler zu quieken an; richtig drohend klang das und hieß auf Wildschweinisch wohl so viel wie: „Mach dich schleunigst vom Acker, du Zwerg! Ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf, sonst nehme ich dich auf meine Hauer und lehre dich das Fliegen, dass dir Hören und Sehen vergeht!“
Das wirkte. Barny drehte sich um und trottete gemächlich zu uns zurück. Zack,
da hatte Frauchen ihn auch schon am Haken. Dann gingen wir möglichst
unauffällig weiter. Frauchen zitterten die Knie, und für den Rest der Strecke
blieben wir angeleint. Das war zwar doof, aber sie kennt ihre Pappenheimer. Sie
wusste genau, dass wir die erste sich bietende Gelegenheit zur Wildschweinjagd
nutzen würden - und wie die hätte enden können, das malen wir uns lieber nicht
aus!
Also
dann, gute Zeit und auf Wiederlesen.
Haben
Sie es fein!
Ihre Nelly
Lebenslichter 07.03.2024, 18.05| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Nelly, Barny, Wildschwein, Unterholz, Wald spazieren, Flexileine, Wigwam, Keiler, angeleint,
Liebe Leute, wie Ihr
wisst, bin ich nur ein Hund. NUR? Einige Menschen denken, sie wären uns Tieren
überlegen durch ihre Logik, ihr Urteilsvermögen und ihre Intelligenz. Es
stimmt, in mancher Beziehung habt Ihr uns einiges voraus. Wir handeln rein
instinktiv oder intuitiv und nicht nach dem Verstand (ob der allerdings immer
ein Vorteil ist, weiß ich nicht); auch können wir nicht in die Zukunft planen,
sondern leben ganz im Hier und Jetzt. Das lässt uns abhängig und angreifbar
sein.
In der Bibel
steht: "Macht euch die Erde untertan". So weit, so gut. Aber
trägt ein Herrscher nicht auch die Verantwortung für das Wohlergehen seiner
Untertanen? Trotzdem meinen viele Menschen, sie hätten das Recht, uns - ihre
Mitgeschöpfe - zu missbrauchen, auszubeuten und zu quälen. Das war nicht immer so:
In vielen früheren Kulturen wurden die Tiere beschützt und als geistige Wesen
verehrt. Man glaubte, dass es am Anfang eine Welt der Tiermenschen gegeben
habe, in der beide Gattungen sich sozusagen 'vermählt' hätten und aus der die
Menschenwelt erst geschaffen worden sei. Die Menschen lernten von den Tieren
und waren überzeugt, dass sie verwandte Seelen hätten. Indianische Priester
riefen Tiere zu Hilfe, wenn sie sich mit deren Kraft verbinden wollten, um zum
Beispiel Kriege zu beenden und Krankheiten zu heilen.
Damals entstand auch das Wissen um die so genannten Kraft- und Helfertiere, von denen wir Euch in der nächsten Zeit berichten wollen. Wir erklären Euch, was ein Krafttier ist, wie Ihr Eures findet und was es für Euch tun kann. Vielleicht begegnet der Eine oder Andere seinem ganz persönlichem Krafttier, das ihn begleitet und ihm auf seinem Lebensweg zur Seite steht. Kommt mit, das wird eine richtig spannende Safari ohne jedes Blutvergießen.
Also dann, bis
bald.
Macht´s gut,
Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Lebenslichter 06.03.2024, 19.35| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Bibel, Erde, Herrscher, Krafttier, Hund,
Am
ätzendsten finde ich den Geruch nach Essigreiniger, der in allen Räumen
herumfliegt, in unsere Augen kriecht und unsere empfindlichen Nasen beißt.
Warum eigentlich gibt es keine Putzmittel mit der erfrischenden Brise von
knusprig gebratenem Hühnchen? Zum Glück ist das Wetter schön, da können wir
wenigstens in den Garten flüchten. Dort haben wir unsere Ruhe – bis Herrchen
wieder mit dem grässlichen Rasenmähdingsbums einen Höllenlärm veranstaltet und
ich mich zu Tode fürchte. Wieso schaffen sie sich nicht lieber ein paar
Heidschnucken an? Die machen wenig Krach, halten das Gras schön kurz und wir
hätten noch jemanden zum Spielen.
Hoffentlich
geht der Anfall bald vorbei, ich halte die ganze Aktion nämlich für reine
Zeitverschwendung. Der Schmutz kommt sowieso wieder, und der Rasen wächst
schneller, als du „Hundekuchen“ sagen kannst. Man könnte die Zeit viel
sinnvoller nutzen, mit Ball spielen, Schmusen oder einfach gemeinsam in der
Sonne dösen. Aber so sind unsere Zweibeiner – lieb und nützlich und gut, nur
manchmal schwer zu begreifen.
Also
dann, auf Wiederlesen.
Haben
Sie es fein!
Ihre Nelly
Während
die Großen rackern, genießen wir den Tag!
(Ich liege ganz links, bin ein bisschen schwer zu erkennen.)
Lebenslichter 06.03.2024, 18.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Karneval, Fasching, Frühjahrsputz, Essigreiniger, Geruch, Heidschnucken, Hühnchen, Stress,
Unsere Große sitzt gemütlich im Wohnzimmer und schaut
sich im Fernsehen eine Romanverfilmung von Rosamunde Pilcher an. Sie liebt
solche Schnulzen, natürlich nur wegen der herrlichen Landschaftsaufnahmen. Das
behauptet sie wenigstens, aber mir macht sie nichts vor: Sie ist und bleibt nun
mal eine hoffnungslose Romantikerin. In der Werbepause sieht sie zufällig
durchs Fenster auf Nachbars Dach und sagt zu sich: „Ach, guck, die Ziegel
glänzen ja so, anscheinend hat´s geregnet.“ Weiter denkt sie sich nichts dabei.
Als der Film zu Ende ist, fällt ihr plötzlich siedend heiß ein, dass Bobbys
Gartendecke immer noch draußen liegt. "So ein Mist", schimpft sie vor sich hin, "die ist jetzt sicher klatschnass, und ich kann zusehen, wie ich sie wieder
trocken kriege." Chef weiß Rat, wie so oft. Erwähnte ich schon, dass wir ein
besonders kluges Herrchen haben? Er schlägt vor, die Decke in den
Heizungskeller zu bringen, wo es schön warm ist und bei Regenwetter immer die
feuchten Gassisachen aufgehängt werden.
Gesagt, getan. Er schnappt sich das quietschnasse Teil und geht fröhlich pfeifend nach unten. Kaum hat er die Tür zum Heizraum aufgemacht, da hören wir ihn auch schon fluchen: "Ach nee, sag mal, was ist das denn hier für eine Sch….?" Na ja, das ist es nicht, sondern zum Glück nur Wasser, aber davon reichlich. Es kommt aus der Wand, läuft an verschiedenen Rohren entlang und hat auf dem Fußboden schon ein paar beachtliche Pfützen gebildet. Also erst einmal her mit dem Lappen, alles aufwischen und Eimer unterstellen. Die beiden Großen sind im Keller, ihre Stimmung auch. Sie haben keine Ahnung, was die Ursache sein könnte – ein Rohrbruch, eine geplatzte Nahtstelle oder ein durchgerosteter Flansch.
Vorsichtshalber dreht Herrchen sämtliche Ventile zu,
damit kein Nachschub mehr fließen kann. Das heißt keine Toilettenbenutzung,
Duschen fällt ebenfalls flach und das Ganze natürlich wie immer zum Wochenende.
Gott sei Dank haben wir hinten noch das kleine Haus, in dem Frauchen früher mit
ihren Eltern gewohnt hat und das heute für Partys und Logierbesuch genutzt
wird. Als Großherrchen und –frauchen gestorben waren, rieten ihr alle, sie
solle das Häuschen doch abreißen und stattdessen lieber einen schönen, großen
Pool bauen lassen. Das brachte sie aber nicht übers Herz und ist jetzt nicht
zum ersten Mal froh darüber.
Nun muss also morgen der Klempner ran, und es dürfte
wohl eine Riesenschweinerei geben. Für uns Hunde bedeutet das wieder allerhand
Unruhe. Dabei haben wir eben erst den Frühjahrsputz überstanden! Das einzig
Gute an der Sache ist: Wäre Frauchen aufmerksamer gewesen und hätte sie
Böbchens Decke vor dem Regen ins Haus geholt, dann wäre Chef nicht in den
Heizkeller gegangen. So wäre die Bescherung wahrscheinlich erst ein paar Tage
später entdeckt worden, wenn schon der halbe Keller unter Wasser gestanden hätte.
Daran sieht man wieder, dass man im Leben nichts übertreiben soll – auch nicht
die Achtsamkeit.
Also dann, auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
Bloß nicht aufregen -
kommt lieber spielen!
Lebenslichter 05.03.2024, 18.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Schutzengel, Avhtsamkeit, Rosamunde Pilcher, Hunde, Frühjajrsputz, Rohrbruch, Eltern,
Ich habe auch eine Nachbarin, ein Airedaleterriermädchen namens Suse. Die benimmt sich aber leider gar nicht mädchenhaft, sondern wie eine rüpelige Straßengöre! Sie kann mich nicht ausstehen (das beruht übrigens auf Gegenseitigkeit), und seit ich hier eingezogen bin, hat sie mich auf dem Kieker. Ein anderes Frauchen erzählte neulich, dass Suse in unserem Kiez unbedingt so eine Art Bandenchefin sein und den Ton angeben will. Von mir aus soll sie, ich möchte in Frieden leben und lege es nicht auf ein Kräftemessen an. Bloß kriegt die dumme Suse das nicht ihren eckigen Kopf, da hat sie, scheint´s, nur Hundekuchen drin. Sobald wir uns treffen, stürzt sie sich wie eine Furie auf mich und beginnt eine wüste Rauferei. Zwar beißt sie nicht richtig zu, schnappt nur in die Luft, schmeißt sich auf mich und spektakelt herum wie eine Irre. Ich wehre mich natürlich so gut ich kann, denn ich habe zwar fürchterliche Angst, aber feige bin ich nicht!
Suses Frauchen ist nicht besonders gut zu Fuß; bis die kommt, haben meine Großen längst eingegriffen. Eigentlich soll man das ja nicht, es kann gefährlich werden, weil der Hund in seiner Wut manchmal nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. Das ist ihnen in dem Moment aber völlig gleich, Herrchen packt die Töle kurzerhand am Schlafittchen oder schubst sie einfach zur Seite. Da sitzt sie dann total belämmert und ist auf einmal mäuschenstill. Ich hocke daneben und zittere am ganzen Körper, für mich bedeutet es puren Stress. Ihrem Frauchen ist das immer sehr peinlich, sie entschuldigt sie jedes Mal in den höchsten Tönen. Und was habe ich davon? Lieber soll sie mit ihrer Halbstarken eine gute Hundeschule besuchen, da können beide eine Menge lernen.
Eins steht auf jeden Fall für mich fest: Ganz gleich, was die dumme Suse sich noch ausdenkt, um mich einzuschüchtern – ich ziehe hier nicht weg!
Also dann, gute Nacht und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
Guck mal, du dumme Suse,
was du mich kannst!
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Lebenslichter 05.03.2024, 18.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Nachbarn, Eltern, wohnen, Kiez, Hunde, Jugend, Hundeschule, Stress,
Bedenkst nicht, dass dein treues Tier
nie so sein könnte wie der;
der Name 'Hund' ist, glaube mir,
ein Schimpfwort nimmermehr.
Er dankt für jedes kleinste Stück
und blickt dich an beseelt,
er spricht zu dir mit seinem Blick,
weil ihm die Sprache fehlt.
Erkenn' den Wert, bevor's zu spät,
sei gut zu deinem Tier!
Denn wenn dein Hund zugrunde geht,
hält niemand mehr zu dir.
Ein treues Herz, ein treuer Blick,
das gibt's noch auf der Welt,
denn auch im Schmerz, nicht nur im Glück
ein Wesen zu dir hält.
Doch suchst bei Menschen du die Treu,
vergeblich suchst du da aufs Neu.
In Leid und Freud, zu jeder Stund,
hält einer treu zu dir: Dein Hund!
Ein treues Herz, ein treuer Blick,
verloren hab´ ich ihn,
es ging von meinem Herz ein Stück
mit meinem Hund dahin.
Jetzt such' bei Menschen ich die Treu,
vergeblich such ich da aufs Neu.
In Leid und Freud, zu jeder Stund,
war mir nur einer treu: Mein Hund!
(Ernst Arnold)
Lebenslichter 04.03.2024, 19.19| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Die Zeit verging, ich hing unverändert fest und begann, mich ein bisschen zu fürchten. Frauchen hatte inzwischen Chef zu Hilfe gerufen, gemeinsam suchten sie nach mir. In der Ferne hörte ich sie pfeifen und immer wieder meinen Namen rufen. Hier stecke ich, dachte ich verzweifelt, bitte kommt und macht mich los! Auf die Idee, einfach laut zu bellen, damit sie mich orten konnten, kam ich in meiner Panik nicht. Mir blieb kein anderer Ausweg, als mich selbst befreien. So begann ich, vorsichtig an der Leine zu knabbern. Sie schmeckte scheußlich und erwies sich obendrein als sehr robust. Zum Glück habe ich gute Zähne, die aus Rumänien allerhand gewöhnt sind. Nach einer halben Stunde hatte ich es endlich geschafft. Die Leine war durch, der Gurt vom Ranzen auch. Ich war frei. FREI!!!
Völlig fertig machte ich mich auf den Weg zu meinen Menschen. Ein Stück vom Ranzen hing noch lose über meinem Rücken, so dass wenigstens Steuermarke und Adressanhänger gerettet waren. Mit hängenden Ohren trottete ich auf Herrchen und Frauchen zu und erwartete mein wohlverdientes Donnerwetter. Aber nichts dergleichen geschah. Frauchen nahm mich nur in die Arme und ich sah, dass sie weinte. Sie hatte wohl große Angst um mich ausgestanden. Ganz fest drückte sie mich an sich, während Herrchen mir den Rücken kraulte. Dann gingen wir nach Hause, wo Barny uns schon sehnsüchtig erwartete und vor lauter Wiedersehensfreude einen Indianertanz aufführte.
Noch am selben Abend kauften Herrchen und Frauchen mir einen neuen Ranzen: schön stylisch in Violett mit meinen Klettstickern "Im Dienst" und "Schutzengel" dran. Eine neue Schleppleine wurde allerdings nicht angeschafft...
Weder Leine noch Ranzen stammten übrigens aus ostasiatischer Massenproduktion.
Beide waren 'made in Germany', aber meinem durchtrainierten rumänischen Gebiss
hält eben nicht mal die deutsche Wertarbeit stand!
**ENDE**
Gute Nacht und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
Lebenslichter 04.03.2024, 18.07| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Ausflug, Ranzen, Attrappe, Steuermarke, Schutzengel, Massenproduktion,
Liebe Familie D.!
Hoffentlich geht es Ihnen und den Hunden gut, und die Grippewelle hat Sie nicht
auch erwischt. Um mich herum sind alle am Husten und Schniefen, ich selbst kann
mir eine Krankheit gar nicht erlauben und bin glücklicherweise noch kerngesund!
Vorige Woche tauchte hier im Ort morgens noch im Dunkeln ein panischer Hund auf, der noch eine Leine hinter sich herzog. Spät abends wurde ich dann informiert, dass er auf dem Friedhof rumlaufe. Da es keinen Sinn hatte, ihn nun im Dunkeln aufzuscheuchen und eventuell zu verjagen, habe ich direkte Anwohner dort gebeten, dass sie regelmäßig Futter hinstellen, damit er erst mal weßs, wo er was zu fressen findet und somit nicht wieder abwandert. Nachts habe ich dann tatsächlich im Internet bei TASSO einen Hund entdeckt, der mitsamt Leine am 9.2. in Oranienburg entlaufen war.
So wurde am nächsten Tag der sehr nette Besitzer angerufen, der den Hund selbst erst vor 10 Tagen aus dem Berliner Tierheim geholt hatte. Noch am Nachmittag kam er dann und hat sehr gut stinkendes Futter mitgebracht - und tatsächlich wurde der Hund (immer nur im Dunkeln) wieder gesehen!
Und dann kam die große Kälte und ich konnte nicht mehr schlafen bei der
Vorstellung, dass der arme Kerl dort ohne jeglichen Schutz draussen war!
Normalerweise wartet man ja einige Tage, ehe man eine Hundefalle aufstellt, um
den Hund nicht zu vertreiben, aber hier war wirklich Eile angesagt. So haben
die Besitzer einen Fachmann engagiert, der am Sonntag eine Falle
aufgestellt hat. Der Hund hat wohl von weitem die Aktion beobachtet - und der
Besitzer hatte wunderbar duftendes Eisbein mitgebracht. Jedenfalls war das
Eisbein kaum in der Falle und die Leute hatten sich entfernt, war der Hund
innerhalb von 5 Minuten drin und in Sicherheit!!!!!!!
Und hier bei meinen Hunden? Der liebe Toby ist ja mittlerweile operiert und
alles verläuft ganz gut, er benutzt das Beinchen immer öfter. Leider haben sich
bisher nur unpassende Bewerber für ihn interessiert, aber er soll ja ein
wirklich gutes Zuhause bekommen! Ich finde die Vorstellung, dass ein Hund ja
nicht alleine entscheiden kann, wohin er vermittelt wird, so bedrückend. Immer
die Frage, wird er sich dort wohl fühlen, sind es wirklich die Richtigen? Am liebsten würde ich hier so eine Art Gnadenhof
aufmachen (darf ich ja aber nicht, weil es Wohngebiet ist) und dann nur noch
Hunde aufnehmen, die bis zum Ende hierbleiben. So wäre man wenigstens diese
riesige Verantwortung beim Vermitteln los.
Gestern bekam ich nun einen Anruf von einer
Tierschutzkollegin: In Polen an der Grenze zur Ukraine sind zurzeit minus 29
Grad! Und dort ist ein Tierheim mit 3500 (!!!) Hunden. Es gibt keine Hütten und
nur zweimal die Woche werden Schlachtabfälle in die Zwinger geschmissen! Wie
viele mittlerweile durch die Kälte gestorben sind, ist unklar. Nun werde
ich am Samstag auch noch 2 weitere von dort aufnehmen - obwohl ich eigentlich
voll bin...Ich hoffe, dann irgendwie andere Unterbringungsmöglichkeiten für sie
zu finden und werde einige Tierheime fragen, wichtig ist nur, dass heute
entschieden wurde, dass 2 mehr dort raus kommen....
Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, die Zahl der Hunde zu reduzieren, aber
das wird wohl erst mal Illusion bleiben!
So, jetzt haben Sie mal wieder einige Neuigkeiten erfahren - und ich muss
gleich wieder raus in die Kälte zum nächsten Gassigang!
Ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre großzügige Unterstützung, ohne die
vieles hier gar nicht möglich wäre und sende ganz liebe Grüße.
Evelyn T. (und natürlich die Hunde)
Lebenslichter 03.03.2024, 18.55| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Grippewelle, Husten, Februar, Falle, Polen, Grenze, Tierheim, Schlachtabfälle, Kälte,
Mit den Hunden, die wir trafen, verstand ich mich im Allgemeinen gut, mochte ab und zu auch mit ihnen spielen; nur ging das wegen der doofen Leine nicht so recht. Ich fing an, mich ein bisschen zu langweilen. Barny konnte ja immer frei herumlaufen, und ich wäre ihm zu gern auf seinen Extratouren gefolgt.
Endlich kam der große Tag, an dem Frauchen sagte: "Ich denke, wir haben jetzt lange genug geübt. Wir sollten Nelly einen ersten Freigang erlauben." Chef war einverstanden, meinte jedoch, er würde dann lieber das Fahrrad mitnehmen, um mich nötigenfalls verfolgen zu können. Das war lieb von ihm gedacht, aber überflüssig. Die neue Freiheit war ja noch ungewohnt für mich und ich fühlte mich ein wenig unsicher. So entfernte ich mich anfangs nur selten von den anderen, unternahm höchstens mal einen kurzen Streifzug durchs Unterholz, wenn irgendwo ein Vogel aufflog oder ein Mäuschen raschelte. Dabei blieb ich stets in Ruf- und Sichtweite, bis eines Tages... Aber das erzähle ich Ihnen beim nächsten Mal.
Gute Nacht und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
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Lebenslichter 03.03.2024, 17.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Zuhause, Auslaufgebiet, Leine, Freigang, Freiheit, Vogel, Unterholz, https://mitternachtsspitzen.designblog.de/startseite/home..../ ,
Sie haben mich getreten, geschlagen.
Ich habe das alles tapfer ertragen.
Ihr habt gebrochen mein Herz,
Das war viel schlimmer, als jeder Schmerz.
Mein Leben, das war nur Qual.
Doch ich hatte leider keine Wahl.
Für uns Hunde ist es ein schrecklicher Ort,
doch allein können wir nicht fort.
Hatte oft keine Kraft mehr zu sein,
denn ich war da draußen immer allein.
Ich fand nie einen schönen Platz,
Keiner sah mich, "den Schatz".
Sie sind mit Gift im Futter gekommen,
haben mir jetzt mein Leben genommen.
Leute da draußen, hört mal zu:
Ihr müsst endlich etwas dagegen tun.
Jeder, der einen Züchter beehrt,
uns eine Chance auf Rettung verwehrt.
Habe auch nie einen Namen bekommen.
Niemand hat mich je in die Arme genommen.
Warum tut Ihr uns das an?
Haben doch keinem hier etwas getan.
Ich hatte Träume vom "großen" Glück.
Doch die Hoffnung, die verlor ich Stück für Stück.
Bitte holt die Anderen hier weg,
Von der Straße und aus diesem Dreck.
Ich starb hier einsam und ganz allein.
Denn "DU" wolltest nicht bei mir sein.
Dass ich nicht mehr bin, interessiert hier keinen.
Niemand wird je um mich weinen.
Ich liege hier auf diesem Fleck.
Sie nannten mich "Dreck."
Bitte vergesst mich nicht!
Zur Erinnerung an alle Straßenhunde
Sabine O.
Lebenslichter 02.03.2024, 19.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Straßenhunde, Erinnerung, Futter, Gift, Rettung, Leben, Kraft,
Nachdem die Tüte mit den Leckereien leer gefuttert war, durften der Blonde und ich uns in aller Ruhe beschnuppern. Das taten wir ausgiebig, drehten gemeinsam ein paar Runden durch den Garten, und im Nu war das Eis zwischen uns gebrochen.
Der Rest ist schnell erzählt: Es mussten nur noch einige Formalitäten erledigt und etwas Geld bezahlt werden, dann hieß es Lebewohl sagen zu Frau T. und meinen Pflegegeschwistern. Sie werden verstehen, ein bisschen wehmütig war mir dabei schon zumute. Ich hatte mich hier ja wohl gefühlt, und wer wusste denn, was mich dort draußen erwartete? Frau T. strich mir beim Abschied über den Kopf, wünschte mir viel Glück und versprach, mich bald besuchen zu kommen, um zu sehen, wie ich es getroffen hätte. Zum Dank für alles leckte ich ihr kurz die Hand und fuhr ihr mit der Zunge einmal quer übers Gesicht. Dann stiegen wir zu viert ins Auto, und die Reise in mein neues Leben begann.
"Beim nächsten Mal berichte ich Ihnen mehr darüber. Also dann, gute Nacht und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
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Lebenslichter 02.03.2024, 19.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Leckereien, Reise, gute Nacht, Ruhe, Garten, dreizehn,
Geh´ endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alle Liebe, die ich hab,
umsonst ich einem Menschen gab!
Doch wenn er käm´, holt´ mich nach Haus,
wie anders säh´ die Welt dann aus!
Mein ganzes Herz wär´ wieder sein -
warum nur ließ er mich allein?
Geh´endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alles hätte ich gegeben,
für meinen Menschen - selbst mein Leben!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht.
Geh weiter - oder wag´ den Schritt
und hab´ Erbarmen - nimm mich mit!"
Lebenslichter 01.03.2024, 18.22| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Menschen, Erbarmen, alter Hund, Mitleid, Liebe,
Das alles möchte ich liebend gern möglichst schnell vergessen. Aber Erinnerungen sind hartnäckig. Sie folgen dir überall hin, und die Angst vor grausamen Menschen bleibt. Ich erschrecke immer noch bei lauten Geräuschen, misstraue jedem Fremden, möge er mir noch so freundlich begegnen. Am meisten fürchte ich mich vor dunkel gekleideten Männern. Mein Frauchen (so nenne ich sie inzwischen; bis vor kurzem war sie bloß 'die Frau') wusste das. Sie hatte es in meiner Beschreibung auf der Tierschutzseite gelesen und zu 'dem Mann' (der mittlerweile mein Herrchen ist) gesagt: „Zieh dir am besten helle Kleidung an, wenn wir die Kleine kennen lernen, damit sie keine Angst bekommt.“ Das war wirklich rücksichtsvoll von ihr. Aber ich habe ja ein feines Gespür und merkte gleich am Geruch, dass er wohl einer von den Guten sein müsse. Ganz allmählich, in kleinen Schritten, lerne ich nun auch zu vertrauen; erst einmal nur den Beiden und ein bisschen der netten Tierärztin, alles Weitere findet sich.
Das genügt für heute, mir fallen schon wieder die Augen zu. Also dann, auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
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Lebenslichter 01.03.2024, 17.57| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY, Rumänien, Hitze, Kälte, Hundefänger, Hunger, Angst,
Lebenslichter 26.02.2024, 14.12| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | NELLY
Lebenslichter 26.02.2024, 14.12| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Darf ich nun gehen?
Meinst Du, es ist an der Zeit?
Darf ich den schmerzerfüllten Tagen und unendlichen Nächten Lebewohl sagen?
Ich bin den Weg meines Lebens gegangen und habe mein Bestes
getan, ein Beispiel zu geben.
Darf ich also auf die andere Seite treten und meine Seele frei lassen?
Ich wollte zunächst nicht gehen, habe mich nach Kräften dagegen gewehrt.
Aber jetzt fühle ich, dass mich etwas ruft zu der
Wärme und dem lebendigen Licht.
Ich möchte gehen. Ich möchte wirklich. Es ist schwer, zu bleiben.
Aber ich verspreche, ich versuche mein Bestes, um noch
einen Tag zu leben;
so dass Du noch einmal auf mich aufpassen kannst und ich Deine Liebe fühlen
darf.
Ich weiß, dass Du traurig bist und Du Angst hast, denn
ich fühle die Tränen, die mein Fell nass machen.
Ich bin nicht weit weg, ich
verspreche es und hoffe, dass Du immer daran denkst:
Meine Seele wird Dich begleiten, wohin in der Welt Deine Reise Dich auch führen
wird.
Danke, danke, dass Du mich geliebt hast.
Du weißt auch, dass ich
Dich liebe,
deshalb ist es so schwer, sich zu verabschieden und dieses Leben an Deiner
Seite zu beenden.
Darum halte mich noch einmal fest und sage Worte, die ich gern hören möchte.
Lebenslichter 26.02.2024, 14.12| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Ich bin nicht weit weg. Ich verspreche es und hoffe dass Du immer daran denkst: Meine Seele wird Dich begleiten wohin in der Welt Deine Reise Dich auch führen wird.