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Lebenslichter 04.09.2025, 21.40 | (0/0) Kommentare | PL
DER NEUE WILHELM TELL (am 25. September 2023 um 7 Uhr 30)
Auf dem Rasen lag ein Apfel, der duftete wunderbar. Frauchen hat ihn mir
weggenommen, was nicht nett von ihr war. Sie meinte, der Apfel wär´ faul – na,
wenn der faul war, dann heiß´ ich Paul!
Doch was tun? Sie ist der Boss, aber ich kann warten. Geduld ist ihre Stärke nicht, hier hab´ ich die besseren Karten. Wer zuletzt bellt, bellt am besten, das gilt im Osten genau wie im Westen.
Ich nicke ein, die Morgensonne wärmt mir sanft die Stirne, da fällt mir plötzlich, frisch vom Baum, ein Apfel auf die Birne. Frauchen schreit noch: „Benny, nein! Lass mich erst mal sehen.“ Ich denke, den hier kriegst du nicht, fress´ ihn auf im Pfotenumdrehen. (BILD 1)
Herrlich hat er geschmeckt, mmhhh, die Schnauze geleckt, und zu Frauchens höchster Erbauung hab´ ich danach, wie aus dem Bilderbuch, die allerschönste Verdauung. (BILD 2)
Der Tag fing gut an, darf so weitergeh´n. Gleich geht´s Gassi, dann gibt´s Frühstück. Das Leben ist schön. Nachher leg´ ich mich noch ein Weilchen hin. Dann könnt Ihr mal sehen, wie glücklich ich bin! (BILD 3)
In dem Sinne: Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Wilhelm T. BENNY D.
P.S.Unglaublich tapfer bin ich obendrein: Vor zwei Wochen wurden mir 14 Zähne gezogen, das musste leider sein. Ich habe mit keiner Wimper gezuckt, höchstens ein bisschen traurig geguckt.
Frauchen sagt,
Lebenslichter 02.09.2025, 21.06 | (0/0) Kommentare | PL
BENNY, mein Benny. Mein Bettenbesetzer, mein Futternapfschubser. Mein Löwchen mit der seidenweichen Mähne, in der man so herrlich wühlen konnte. Mein beständiger, anhänglicher Begleiter und getreuer Freund. Wie lieb hatte ich dich – habe ich dich immer noch – und wie schwer hast du uns den Entschluss gemacht, dich gehen zu lassen. Du warst so ein tapfererer Kämpfer und ich glaube, du hast das Leben bei uns geliebt. Dreizehn Wochen lang kam die Tierärztin jeden zweiten Tag, um nach dir zu sehen, immer häufiger hatte sie dabei diesen ermahenden Blick. Aber ich konnte es nicht; auch am Freitag fühlte es sich für mich falsch an, also ging sie wieder. Abends bist du tatsächlich noch nach oben zu Herrchen gelaufen, obwohl die Treppe schon so beschwerlich für dich war, um dir dein heißgeliebtes Wienerle abzuholen. Die Nacht schien dann gar so schlecht zu sein und da war wieder Hoffnung, vielleicht schaffen wir noch dieses Wochenende. Nur zu gern hätte ich dich länger mit all den Leckereien verwöhnt, die ich extra für dich gekocht hatte. Aber am Sonnabend früh mochtest du nicht mehr aufstehen, und die Luft wurde dir langsam immer knapper. Trotzdem hast du dich zum Frühstück tapfer in die Küche an deinen Napf bemüht, du warst es dir einfach schuldig, mein Held. Du konnest dich nur nicht mehr auf den Beinchen halten, ließest dich gleich auf den Boden plupmsen, wie schon oft in letzter Zeit. Du sahst müde aus, dein Blick war nicht mehr wach und pfiffig wie sonst. Ich rief die Tierärztin an und bat sie zu kommen. Sie war froh, wäre es nach ihr gegangen, dann hätte die Entscheidung schon weitaus früher fallen müssen. Es ging dann auch alles sehr schnell, du hast dich überhaupt nicht gewehrt und bist ganz entspannt eingeschlafen – als wärst du erleichtert und froh, endlich alle Schmerzen loslassen zu dürfen.
Wir haben dich über Nacht hierbehalten, ich habe viel bei dir gesessen, dein Fell gestreichelt und dir erzählt, wie schön es mit dir war. Herrchen hat dich dann heute Vormittag zum Rosengarten gefahren, wegen meines Rückens konnte ich leider nicht mit.
Nun sitze ich hier und weiß nicht recht, was ich mit mir anfangen soll. Du warst so ein lieber Hund, so ein grundehrlicher Charakter, so ein richtig feiner Kerl. Und du warst immer bei mir, die anderen drei bleiben ja lieber jeder für sich. Ich vermisse dich so sehr, mein Schmusebärchen. Egal, wieviel ich schreibe, die Worte können nicht wiedergeben, wie verlassen ich mich fühle und wie verzweifelt ich um dich weine. Es war so sinnvoll, für dich zu sorgen und ich komme mir überflüssig vor, weil du mich nicht mehr brauchst. Jetzt am Abend ist es besonders schwer; es war so gemütlich, wenn du neben mir lagst und ich dich streicheln konnte, wann immer mir danach war. Aber ich durfte dich nicht länger leiden lassen und nur noch unter Schmerzen irgendwie am Leben erhalten, das hattest du nicht verdient.
Vier Jahre und vier Monate waren uns miteinander vergönnt. Viel zu wenig; aber ich hoffe, es war doch genug, um wenigstens ein bisschen von dem gutzumachen, was andere vorher an dir verbrochen hatten. Ganz innigen Dank an Danny Josenhans und die Hundepaten e.V., die dich damals aus der rumänischen Hölle gerettet haben und an die lieben Bertholds im Tierheim Herzsprung, die dich aufgenommen, gepflegt und uns anvertraut haben. Ohne dich wäre unser Leben furchtbar arm gewesen.
Mit dir endet ein Abschnitt unseres Lebens, die eigene Spanne wird immer kürzer. Das ist gut so, denn dann dauert es nicht mehr so lange, bis wir wieder zusammen sind.
Glückliche Reise, mein Herzenshund. Komm gut an und grüß die anderen von mir; allen voran Barny – ich bin mir sicher, er hatte damals seine Pfoten im Spiel. Seid vergnügt und fröhlich. Tobt, spielt und kümmert euch auch um die vielen, die hier auf der Erde niemanden hatten; die vernachlässigt, verfolgt, gequält, misshandelt und grausam getötet wurden. Erzählt ihnen, dass nicht alle Menschen böse sind, dass es auch freundliche und tierliebe gibt.
Und wenn meine Erdenzeit abgelaufen ist, dann kommt ihr mich abholen, damit ich euch auch ganz bstimmt finde, ja? Bis dahin behalte mich lieb, mein Benny. Vielleicht besuchst du mich ja manchmal in einem Traum, damit ich weiß, dass, es dir gut geht und dass du glücklich bist. Ich werde die Tage zählen, bis wir uns wiedersehen.
In Dankbarkeit und Liebe
Dein Frauchen
Lebenslichter 01.09.2025, 18.38 | (0/0) Kommentare | PL
Lebenslichter 03.07.2025, 18.36 | (0/0) Kommentare | PL
Unsere Hunde sind mein ganz eigener Traum. Wenn ich so alt werden sollte, dass ich eines Tages nicht mehr laufen kann,
wird die Erinnerung an sie in meinem Herzen sein.Immer wenn ich mit unseren Hunden zusammen bin, wird mir bewusst, wie
wunderbar sie sind.
Ich habe längst aufgehört, mit Leuten darüber zu reden, die das nicht verstehen (wollen) und habe gelernt, mit anderen Umgang zu pflegen, die denken wie ich. Durch unsere Hunde habe ich viele großartige Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, die ich heute Familie nenne.
Ich habe haufenweise Geld ausgegeben, das ich für andere Dinge hätte verwenden können und auf viele Dinge verzichtet, die anderen erstrebenswert und wichtig erscheinen; aber all diese Dinge sind keinen einzigen besonderen Moment mit unseren Hunden wert.
Sie sind nicht einfach nur Haustiere oder eine Sache, die ich besitze -
sie sind der verlorene Teil meiner Seele und meines Geistes. Und wenn jemand zu mir sagt: "Aber das ist doch nur ein Hund", antworte ich
nicht. Ich schüttle einfach den Kopf und lächle still.
Hunde… nur ein Mensch, der sie liebt, kann es begreifen. Und das Abenteuer geht weiter, es gibt nichts zu bereuen.
Ich wünsche meinen Freunden und all ihren Hunden viel Glück, Liebe und gutes Karma!
Lebenslichter 11.03.2025, 19.03 | (0/0) Kommentare | PL
Back to Woody. Ich könnte schwören, dass unser Böbchen dabei seine Pfoten
im Spiel hatte. Denn eigentlich sollte das mit drei Hunden eine einmalige Sache
bleiben. Wir werden nicht jünger und möchten auf keinen Fall, dass unsere
Lieblinge uns überleben. Hätte ich seinem früheren Pflegefrauchen nicht von
seinem Fortgehen geschrieben und hätte sie nicht angerufen und gesagt, ach, das
sind ja traurige Nachrichten, und gerade habe ich zwei von Bobbys Art hier, von
denen der eine aber zurzeit in einer anderen Pflegestelle untergebracht ist, -
übrigens heißt er zufällig auch Grigore, so wie Bobby, als er aus Rumänien kam,
ist ja dort ein gebräuchlicher Hundename -, weil er sich mit dem Spotty nicht
versteht, der will nämlich immer den Boss spielen, aber ihn konnte ich nicht
weggeben, weil er total auf mich fixiert ist und sonst niemanden an sich ran
lässt und der Grigore ist ja mehr so eine Art Teddy, der lässt sich alles
gefallen, nur hat er es in der Pflegestelle nicht besonders gut und das macht
mir viel Kopfzerbrechen, ich muss ihn unbedingt von da wegholen, aber ich weiß
nicht, wo ich ihn hier bei mir unterbringen soll, ich kann ihm höchstens in der
Garage etwas herrichten… So, diesen Satz lernen Sie jetzt auswendig, und dann
erzählen wir Ihnen, wie es weiterging!
Lebenslichter 10.03.2025, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL
AHOI!
Liebe Leute, unser Frauchen hat seit gestern einen dicken Knoten im Gehirn von dem Bandwurmsatz, den sie geschrieben hat. Deswegen mach´ ich hier mal weiter.
Also: Wo der Woody - der ja damals noch Grigore hieß -,
vorübergehend Quartier bezogen hatte, das war keine richtige Pflegestelle,
sondern ein Gnadenhof für alte und kranke Hunde. Die sollen gar nicht mehr
vermittelt werden, sondern dort friedlich bis zu ihrem Ende leben. Eigentlich
eine schöne Sache. Da gab es aber eine Schäferhündin, die jünger und fitter war
als die anderen und die das Sagen hatte. Anscheinend witterte sie in dem
Neuzugang einen Konkurrenten und fing prompt an, ihn zu mobben. Sie hatte sozusagen
das Hausrecht, und den Leuten fiel nichts Besseres ein, als den Grigore in eine
Transportbox zu sperren (das ist eine Art Käfig, in dem Hunde zum Beispiel eine
Flugreise aussitzen müssen). Darin brachte er viele Stunden am Tag und die
meisten Nächte zu. Nicht gerade komfortabel, und für seine angeknacksten
Knochen war es das reine Gift. In dem engen Kasten konnte er sich ja kaum
umdrehen und auch nicht richtig ausstrecken.
Nach dem Telefongespräch und zwei schlaflosen Nächten hielt unser Frauchen
Familienrat mit Chef. Der kennt sie seit über vierzig Jahren und weiß, wie sie
tickt. Darum wunderte es ihn auch kein bisschen, als sie vorschlug, den Hund
einfach mal so für ein paar Tage und Nächte auf Probe bei uns wohnen zu lassen.
Er gab nur zu bedenken, wie ich und Nelly darauf reagieren würden. Wir hatten
uns ja gerade erst wieder in unserer gemütlichen Zweisamkeit eingerichtet.
Genug für heute. Ich bin das viele Schreiben nicht gewohnt, und mir fallen gleich die Pfoten ab. Morgen gibt´s den Rest der Geschichte. Also, bis denne.
Macht´s gut, Nachbarn!
Euer BARNY
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Irgendwo auf der Welt gibt´s ein bisschen Seligkeit
und ich träum´ davon schon lange, lange Zeit.
Lebenslichter 10.03.2025, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL
TAGCHEN!
Barny hat einen Schreibkrampf, deswegen übernehme ich heute.
Also…, die beiden Großen haben es getan, und wir Hunde sind wieder zu dritt. Honi soit, qui mal y pense! Ganz ehrlich, das mit dem „Nur – für – ein –paar – Tage – und – Nächte – auf – Probe“ hat sowieso niemand ernsthaft geglaubt. Wer einmal hier ist, der bleibt auch da; außer, es hätte zwischen uns eine unüberwindliche Abneigung gegeben. Die gab es aber nicht, ganz im Gegenteil.
Ich bin kein Schmetterling, der von Blüte zu Blüte flattert. Unseren Bobby hatte ich aufrichtig gern, man konnte gar nicht anders als ihn liebhaben, und Barny läuft sowieso außer Konkurrenz. Aber beim Woody hatte ich von Anfang an das Gefühl, als würde ich ihn schon seit einer Ewigkeit kennen. Das erste Treffen gab es, wie damals mit dem Böbchen, auf neutralem Boden im Auslaufgebiet. Das heißt, es fand am Waldrand statt, weil der Kollege sich entschieden weigerte, auch nur einen einzigen Meter an der Leine zu laufen. Er stand bloß wie angewachsen da und ließ sich beschnuppern. Ich merkte, da war einer, der noch mehr Angst hatte als ich, das gab mir Selbstvertrauen. Barny akzeptiert sowieso jeden, solange der ihm nur seine Ruhe und sein Herrchen lässt, und die Sache schien gelaufen zu sein.
Als wir zu Hause ankamen, hatte ich ein Déja – vu. Genau wie damals Bobby zögerte Woody höchstens ein paar Minisekunden, dann hopste er ins Haus. Wegen seines verkürzten Hinterbeins sah er dabei urkomisch aus. Sorry, ich weiß, man soll sich darüber nicht lustig machen, aber es war einfach zum Schießen! Er guckte sich nur kurz um, fand auf Anhieb eines unserer kuscheligsten Hundebetten und plumpste hinein. Barny verdrehte die Augen, als wollte er sagen, war das nötig? Wir hatten es doch gerade so gemütlich zu zweit! Aber wir wollten ja gastfreundlich sein, und außerdem gibt es im Haus genügend bequeme Betten für uns, so dass wir uns darum nicht zu zanken brauchen.
Mittlerweile leben wir, von Kleinigkeiten abgesehen, sehr zufrieden miteinander; und wenn wir nicht gestorben sind, dann bellen wir morgen noch. Das Leben schreibt eben die besten Geschichten. Ein alter und ziemlich abgegriffener Satz, ich weiß. Aber er stimmt.
Also dann, gute Zeit und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre NELLY
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Armer, alter Hund...
Lebenslichter 10.03.2025, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL
Seit über zwanzig Jahren liegt es unter deutschen Hundefreunden im Trend, einen Vierbeiner aus dem Ausland zu adoptieren. Wir schwimmen mit auf dieser Welle. Unser Barny kommt ursprünglich aus Polen, das liebe Julchen stammte ebenfalls von dort. Nelly und Bobby sind ehemalige rumänische Streunerhunde. Früher waren wir strikt dagegen, einen Hund zu importieren, solange nicht alle Einheimischen ein gutes Zuhause gefunden hätten. Grundsätzlich denken wir immer noch so; nur wird es zunehmend schwieriger, hierzulande etwas Passendes zu finden. Wenn ich zum Beispiel viele der armen Hunde sehe, die im Berliner Tierheim einsitzen müssen, kann ich nur sagen: Sie tun mir in der Seele leid, aber ich würde es mir dreimal überlegen, bevor ich einen davon bei mir aufnähme. Als Einzelhunde mögen manche noch gehen, aber für ein Leben im Minirudel eignen sich die wenigsten.
Auslandshunde dagegen sind meistens hervorragend sozialisiert. Das müssen sie auch sein, um auf der Straße überleben zu können. In unserem Auslaufgebiet tummeln sich mittlerweile neben Polen, Rumänen, Spaniern und Griechen auch Russen, Bulgaren und sogar ein Inder. Von kleineren Meinungsverschiedenheiten abgesehen, kommen sie gut miteinander klar und verständigen sich auf ihre Weise. Hündisch ist eben international und wird überall auf der Erde gebellt. Damit haben sie uns Menschen definitiv eine Menge voraus!
Lebenslichter 10.03.2025, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL
...ein Wort von allen Hunden dieser Welt:
"Unsere Augen leuchten wie eure,
wenn sie Schönes sehen.
Unsere Nasen erfreuen sich am Geruch leckerer Speisen
und unsere Ohren lieben es,
wenn freundlich mit ihnen gesprochen wird.
Wir haben Organe, wie ihr Menschen sie habt.
Blut strömt durch unsere Adern - wie durch eure.
Unsere Pfoten werden wund nach großen Strapazen -
so wie eure Füße und Hände.
Unser Gehör leidet bei dem gleichen Lärm,
der auch euch zusetzt.
Unsere Lungen brauchen Luft zum Atmen,
die gleiche, die auch ihr benötigt.
Unsere Mägen schmerzen,
wenn wir Hunger leiden müssen -
so wie eure.
Unsere Körper zittern,
wenn wir eisiger Kälte und Nässe schutzlos ausgeliefert sind.
Wir empfinden Angst und leiden,
wenn wir bedroht werden - so wie ihr.
Unsere Seelen verkümmern,
wenn wir Einsamkeit ertragen müssen.
Unsere Herzen benötigen Liebe
und wir wollen Liebe geben -
nicht nur unseresgleichen,
sondern ganz besonders auch euch Menschen,
denn wir lieben euch.
(Aus: Sam - eine Begegnung)
Lebenslichter 10.03.2025, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL