Tag: Als Cera gefunden wird
CERA
Hündin
geb. etwa September 2017
50/51 cm Schulterhöhe
momentanes Gewicht: 16 kg
geimpft, gechipt,
kastriert
Hunde mit zwei verschiedenfarbigen
Augen gelten als Glücksbringer und mit ihrer aparten Erscheinung wird Cera
sicher überall Bewunderung erregen!
Ich gebe zu, manchmal
fehlen mir die Worte und ich weiß nicht, wie ich beginnen soll. Geschichten wie
die von Cera machen mich traurig und fassungslos; denn sie spiegeln unsere
menschliche Gesellschaft wider, die immer stärker von Selbstsucht und
Gleichgültigkeit geprägt ist, in der Anteilnahme und Mitgefühl immer kleiner
geschrieben werden und kaum noch jemand für ein anderes Lebewesen – egal ob
Mensch oder Tier – Verantwortung übernehmen will.
Cera wird im September
2020 in einem Moskauer Park gefunden. Sie trägt ein Halsband, auf welchem ihr
Name steht: Lassie. Darüber hinaus gibt es keinerlei Anhaltspunkt, weder eine Anschrift
noch eine Telefonnummer – nicht den kleinsten Hinweis darauf, woher sie kommt und
zu wem sie gehört und es sucht auch niemand nach ihr.
Anwohner erzählen den Findern von Cera, die junge Hündin sei schon einen ganzen Monat lang in der Grünanlage herumgeirrt; winselnd und verzweifelt auf der Suche nach ihren Besitzern. Allerdings versucht niemand, sie einzufangen oder erbarmt sich und stellt ihr zumindest etwas Futter und Wasser hin. Als Cera gefunden wird, ist sie zum Skelett abgemagert, fast verdurstet und todsterbensmüde. Da haben wir ihn wieder, den Spiegel...
So kommt Cera ins
Shelter. Dort tun die Betreuer alles, um die ausgemergelte Hündin aufzupäppeln.
Sie gehen mit ihr zum Tierarzt, bringen selbst gekauftes Futter für sie mit, denn
das Shelterfutter ist geschmacklos und nur wenig nahrhaft; und sie geben ihr
einen neuen Namen: CERA, was im
Russischen Kirsche bedeutet. Denn das
ist ihr Wunsch für dieses zauberhafte Hundemädchen: Ceras künftiges Leben soll
so glänzend und prächtig sein wie eine reife, leuchtendrote Kirsche.
Das scheint jedoch in
weiter Ferne zu liegen. Cera sitzt noch immer in ihrem winzigen Zwinger und
wartet. Der Alltag im Shelter ist erbarmungslos und hart und für Hunde, die
früher ein Zuhause hatten, doppelt schwer zu ertragen.
Die tierärztliche Untersuchung ergab, dass Cera an einer chronischen Ohrenentzündung leidet, für die sie Medikamente bekommt, so oft das im Shelter möglich ist. Die Behandlung schlägt gut an und Cera wird ihr Gehör behalten.
Die freiwilligen Helfer, sagen, in ihrem Wesen sei Cera so verschieden wie die Farbe ihrer Augen: Manchmal fröhlich, lebhaft und verspielt wie ein Hund, der ein sorgloses und behütetes Dasein führt. Aber urplötzlich ist es, als holten die Schatten des Erlebten sie ein; dann flüchtet sie sich weinend und zerbrechlich in den Schutz ihrer Betreuerin. Dieser vertraut sie, von ihr hat sie auch gelernt, an der Leine zu laufen.
Für die junge Cera
wünschen wir uns ein Zuhause bei lieben, verständnisvollen Menschen, die sie
mit Behutsamkeit und Geduld an ihr neues Leben gewöhnen. Vielleicht ja bei
Ihnen? Gern darf sie noch ein paar Pfündchen zunehmen; denn die 16 Kilo, die
sie derzeit wiegt, sind für einen Hund ihrer Größe zu wenig.
"Diesmal ist es für immer!" Hat sie das erst begriffen, wird Cera es Ihnen mit bedingungsloser Liebe danken und eine wunderbare Begleiterin fürs Leben sein.
Die Vermittlung und
Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Cera beim Gassigehen
im Shelter:
Cera mit ihrer
Betreuerin:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
Lebenslichter 11.01.2024, 19.49 | (0/0) Kommentare | PL