Tag: Katze
Hin und wieder werde ich
gefragt, wie sucht ihr eigentlich eure Hunde aus? Dann antworte ich: Gar nicht!
Wir nehmen, was uns zugewiesen wird. Ich bin davon überzeugt, dass Tiere ihre
Weggefährten und/oder Nachfolger selbst bestimmen. Das klingt manch einem vielleicht zu esoterisch.
Eine Bekannte aus der Nachbarschaft war ebenfalls skeptisch; aber dann hatte
sie ein Erlebnis, das sie nachdenklich werden ließ:
Im Frühjahr musste sie ihre über alles geliebte Kitty nach einundzwanzig Jahren einschläfern lassen. Sarina und ihr Lebensgefährte hatten das Kätzchen damals in Niedersachsen vor einem Bauern, der es ertränken wollte, gerettet und mit der Flasche aufgezogen. Nun waren beide untröstlich und wollten kein neues Tier mehr. Am Freitag sah ich sie dann mit einer großen Packung Katzenstreu aus dem Auto steigen. Ich fragte, na, habt ihr Familienzuwachs bekommen? Ja, erklärte Werner, die Wohnung kam uns plötzlich so leer vor, keiner da, der sich freut, wen man nach Hause kommt.
So fuhren sie, ohne besondere Vorstellungen, ins Tierheim. Nur dass es eine schon etwas ältere Katze sein sollte, darüber waren sie sich einig. Eine nette Pflegerin führte die Beiden herum und zeigte ihnen ihre Schützlinge; darunter auch ein süßes, schwarz-weißes Katerchen, dem leider ein Bein fehlte. Werner hätte den Kleinen trotzdem genommen, aber Sarina sagte, nenn mich oberflächlich, ich bin auch Ästhetin und möchte gern ein Tier haben, an dem alles dran ist. Ich will das hier nicht bewerten, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Kleine war auch erst drei Jahre alt und kam schon deswegen nicht in Frage.
Dann brachte die Pflegerin sie zu einem weiteren Gehege und meinte, vielleicht wäre ja unsere Minou etwas für Sie. Die Süße ist ungefähr neun Jahre alt, allerdings sehr menschenscheu. Sie wurde bei Nacht und Nebel in einem Pappkarton hier vor dem Tierheim abgestellt! Sarina und die Katze sahen sich an – es war Liebe auf den ersten Blick. Werner war ebenfalls einverstanden, so wurde Minou von den Beiden adoptiert.
Und dann, als wir den
Übernahmevertrag unterschrieben haben, erzählte mir Sarina, kam der Moment, als
ich Gänsehaut kriegte und an das denken musste, was du über Tiere und ihre
Nachfolger gesagt hast: Minou wurde am 23. April vor dem Tierheim ausgesetzt –
an dem Tag, als Kitty über die Regenbogenbrücke ging…
Lebenslichter 15.11.2020, 18.42 | (0/0) Kommentare | PL
...wenn alles unerreichbar scheint,
dann verliert sich manchmal
auch der letzte Funken Hoffnung
Vor einem Jahr haben wir Frosya bereits vorgestellt. Geändert hat sich seitdem leider nichts für sie. Immer noch sitzt sie dort und es scheint, als hätte wirklich niemand Interesse daran, dieser Hündin ein Zuhause zu schenken.Sie ist mittlerweile 9 Jahre alt und ihre Chancen auf ein liebes Zuhause sinken von Monat zu Monat.
Aber vielleicht finden wir hier doch noch genau diesen einen Menschen, der Frosya schon immer gesucht hat und sie dort endlich herausholt.
Vorgeschichte:
Frosya kam 2013 als Fundhund ins Shelter "Kozhuhovo" in Moskau. Über ihre ersten beiden Lebensjahre kann leider nichts berichtet werden. Seitdem lebt Frosya (geb. ca. 2011) eingesperrt hinter Gittern in einem winzigen Außenzwinger. Und sie ist inzwischen zur Seniorin geworden.
Frosyas Betreuerin findet so liebe Worte für die freundliche Hundedame - viel besser kann man Frosya kaum beschreiben:
"Sie werden sich immer wieder fragen, wie viel Liebe im Herzen dieses Hundes steckt. Diese Liebe sammelt sich eine Woche lang in ihrem Herzen wie in einem kleinen Käfig und am Wochenende werden die Betreuer mit ihrer Hundespontanität und Liebe umarmt.
Die Hunde drücken so ihre Liebe aus; ihre Liebe ist sehr, sehr sauber und treu! So etwas kann nicht für Geld gekauft werden, aber Sie können es finden, wenn Sie einen Hund wie Frosya aus dem Tierheim holen!
Frosya ist ein sehr freundliches, fröhliches und positives Mädchen. Gut zu Menschen und Hunden. Läuft gern. Sie hat schöne Ohren, samtiges Fell und den Wunsch, in einer Familie zu sein! Sie ist ruhig und taktvoll und kennt es an der Leine zu laufen."
Was kann man dem noch hinzufügen?
Frosyas Beschreibung zeigt, mit wieviel Empathie und Liebe die Betreuer ihren Schützlingen begegnen und vor allem, wie sehr sie sich für jeden "ihrer" Hunde ein schönes Zuhause wünschen.
Frosyas Bilder zeigen mal eine fröhliche und aufmerksame Hündin und dann sieht man sie nachdenklich, abwesend und fast schon traurig. Ihr wunderschönes Gesicht hat einen so starken Ausdruck - wenn man nur genau hinschaut, kann man Frosya lesen, wie ein Buch und erkennt ihr sanftmütiges, freundliches Wesen.
Frosya braucht ein Zuhause bei lieben Menschen, denen sie ihr großes Hundeherz schenken kann. Menschen, die ihr mit ebenso viel Empathie und Liebe begegnen und ihr das Für-immer-Zuhause geben, das sie so lange Zeit entbehren musste.
Frosya (ca. 50-55 cm groß) ist gechipt und kastriert und wurde regelmäßig geimpft. Sie könnte schon bald die Reise in ein besseres leben antreten - eine Reise zu Ihnen, wenn Sie ein freies Plätzchen für sie haben.
Ob Frosya mit Katzen leben könnte, kann leider nicht zuverlässig getestet werden.
Bei ernsthaftem Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Team-Kollegin Claudia Peters
eMail: c.peters@tierschutz-miteinander.de
Tel.: 05363-989350
(Anrufbeantworter)
Lebenslichter 03.11.2020, 20.06 | (0/0) Kommentare | PL
Wir Hauptstädter sind ja einigen Kummer gewöhnt, wenn es um Dauerbaustellen, kratergroße Schlaglöcher und komplizierte Umleitungen geht. Der tägliche Weg zur Arbeit und wieder nach Hause wird dabei zum Abenteuerparcours, und die Verkehrsmeldungen im Radio übertreffen an Länge oft jede Haushaltsdebatte des Bundeskabinetts.
Ein Hindernis der ganz anderen Art legte am Freitagmorgen den Verkehr auf der AVUS (einem Teil der Berliner Stadtautobahn) lahm und sorgte für einen kilometerlangen Stau. Da stand nämlich ein Pferd – nein, diesmal nicht auf dem Flur, sondern mitten auf der rechten Fahrbahnseite. Der Braune war aus einem anliegenden Reitstall entwischt und wollte anscheinend nur so zum Spaß testen, wer im morgendlichen Berufsverkehr wohl schneller voran käme – er mit seiner einen Pferdestärke oder neben ihm der nachtschwarze Porsche mit mindestens 300 PS unter der Motorhaube. Wären, wie in England üblich, Wetten abgeschlossen worden, so hätten diejenigen, die auf den Gaul gesetzt hätten, sogar bei geringem Einsatz ein kleines Vermögen gewonnen.
Wie es hieß, nahmen die meisten Autofahrer es gelassen. Allerlei Rindviecher (zum Beispiel Hornochsen, dumme Kühe) gehören hier und andernorts ja schon lange zum Straßenbild, da bietet so ein Ross eine willkommene Abwechslung.
Damit nicht genug: Ausgerechnet am Siebenschläfertag
regnete es bereits seit morgens junge Katzen und Hunde, und seitdem kommen
täglich neue Würfe. Zu allem Überfluss verwandelt ein Maulwurf mit seiner
Sippschaft das, was Wendy und Barny von unserem Rasen übriggelassen haben,
endgültig in ein wüstes Minenfeld. Da bleibt einem selbst als Berliner, deren
Tierliebe bekanntermaßen sprichwörtlich ist, nur noch die Vogel-Strauß-Taktik:
den Kopf in den märkischen Sand oder am besten gleich unter die heimische
Bettdecke stecken.
BEITRAG VOM 15. JULI 2012
Lebenslichter 18.08.2020, 20.55 | (0/0) Kommentare | PL