Tag: Reise
Mein Wendylein!
Nun ist es schon mehr als sieben Jahre her, seit dich dein Engel durch das Tor des Lichts ins
Regenbogenland geleitet hat, mein geliebte große Schwarze. Mir erscheint es wie
gestern, alles ist mir noch so gegenwärtig und nah. Obwohl wir vierzehn Tage
Zeit hatten, um Abschied zu feiern, kam es dann doch ganz plötzlich und
schnell. War es zu früh, hätten wir noch warten können – wenigstens ein paar
Stunden? Mit dieser Frage zermartere ich mir heute noch Herz und Hirn.
Sicher ist es immer
zu früh, wenn man ein geliebtes Wesen gehen lassen muss, ganz gleich wie viel
an gemeinsamer Zeit einem vergönnt war. Uns blieben nur zwei Jahre und
dreieinhalb Monate miteinander, aber was heißt "nur"? Es war einzigartig schön
mit dir, du warst das Beste, was mir passieren konnte; und als du damals zu uns
kamst, hast du meine Seele geheilt. Außerdem geht es wohl nicht so sehr darum,
dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.
Vom Verstand her
begriffen wir, dass es die richtige Entscheidung im richtigen Augenblick war,
die Tierärztin hatte uns alles ausführlich erklärt. Frühmorgens bei unserem
kurzen Spaziergang war dir schlecht, der Milztumor war schon aufgegangen und
hatte in dein Inneres zu bluten begonnen (man konnte es an deinem dicker
werdenden Bäuchlein erkennen). Eigentlich wäre das ein recht schmerzloser Tod.
Aber zum Ende hin hätte das viele Blut auf dein Herz und deine Lunge gedrückt,
du hättest Atemnot bekommen und Panik aus Angst, zu ersticken. Das wollten wir
dir ersparen. Trotzdem haben wir uns wie die Henker gefühlt. Wer sind wir, uns
zu Herren über Leben und Sterben zu machen?
Aber du wusstest, dass es Zeit für
deine Reise in die ewige Heimat war. Du strahltest große Ruhe aus, deine
Bewegungen waren langsam und bedächtig (ein deutliches Anzeichen, dass wegen
des geplatzten Tumors nicht mehr genügend Blut durch dein Herz gepumpt wurde),
und ich erinnere mich genau, wie du dich überall verabschiedet hast: Von deinem
Garten, deinen Stöberecken und besonders von deinem geliebten Pool. Ganz zum
Schluss bist du noch einmal hineingesprungen, nachdem du zuvor die
Buddelarbeiten an deinem ´Krater´ beendet hattest – so als wolltest du sagen, "in den Hundehimmel geht man mit sauberen Pfoten".
Und wir, die wir zurückbleiben mussten? Wir tun immer noch die gleichen Dinge wie vorher, unser Tagesrhythmus ist im Wesentlichen der gleiche geblieben – trotzdem ist es nicht mehr dasselbe und wird es auch nie wieder sein. Soll ich ganz ehrlich sein? Ich trauere um dich und deine Vorgänger tiefer und aufrichtiger als um manche Angehörigen. Das kommt wohl daher, dass ich noch niemals das Gefühl hatte, irgendeinem Menschen im Leben etwas schuldig geblieben zu sein. Wenn es dagegen um euch geht, bleibt mir immer ein Hauch von schlechtem Gewissen – dass ich vielleicht hätte noch achtsamer sein sollen und manches hätte anders oder besser machen können.
Gestern
habe ich in einer klugen Zeitschrift gelesen, dass man das Karussell in seinem
Kopf zum Stillstand bringen kann, indem man die immer wiederkehrenden Gedanken
niederschreibt, sobald sie auftauchen. Auf die Weise hat man sie gewissermaßen
veräußert. Sie sind fixiert, man kann sie fürs Erste abhaken und innerlich zur
Ruhe kommen. Jetzt beim Schreiben stelle ich fest, dass es mir gut tut. Darum
werde ich diese Möglichkeit nutzen und hier alles aufschreiben, was mir das
Herz abdrückt und auf der Seele liegt. Da sind ein paar Dinge, die ich dir
abzubitten habe, Wendy, mein Engel. Du hast sie mir sicher längst verziehen,
wenn du sie überhaupt so wichtig genommen hast wie ich. Jetzt muss ich mir nur
noch selbst verzeihen, und ich weiß, dass du dir das wünschst. Also dann bis
zum nächsten Mal, mein Schatz. Ich hab dich lieb.
Lebenslichter 25.11.2020, 19.49 | (0/0) Kommentare | PL
https://tierschutz-miteinander.de/
Sie ist wohl das, was man einen perfekten Hund nennen würde.Die schöne Hündin wurde im Jahr 2010 geboren und kam im Alter von 3 Jahren ins russische Shelter Kozhuhovo. Wer diese Schönheit anschaut, muss sich unweigerlich fragen, warum sie nun schon seit 6 Jahren hier im Shelter sitzt. Wie ihr Leben vor den Toren des Shelters aussah, können wir leider nicht beantworten.
Wir wissen nur, wie es Karuselka hier im Shelter ergangen ist. Sie bewohnt zusammen mit anderen Hunden einen engen Außenzwinger, egal wie das Wetter ist, egal welche Temperaturen herrschen.Der einzige Rückzugsort, den die Hunde hier haben, ist eine kleine Holzhütte in ihrem Zwinger.
Sie verbringen hier Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Und dann kommt dieser eine Tag in der Woche, diese eine magische Stunde. Dann kommen die ehrenamtlichen Betreuer ins Shelter,besuchen die Hunde und versuchen, ihr tristes Leben im Shelter etwas lebenswerter zu machen.
Hier haben die Hunde die Möglichkeit für eine Stunde in der Woche ihrem Gefängnis zu entkommen. Eine kleine Streicheleinheit zu erhaschen. Etwas Zuneigung zu bekommen.
Und in
dieser Zeit blüht Karuselka auf und zeigt welch toller Hund in ihr steckt. Sie
ist eine sehr fröhliche, freundliche und gehorsame Hundedame. Sie geht
vorbildlich an der Leine. Sie versteht sich sehr gut mit anderen Hunden. Und
sie liebt die Menschen. Da sie sich so unbändig über menschliche Aufmerksamkeit
freut und sich dann wie verrückt vor Freude im Kreis dreht, bekam sie von den
Betreuern ihren Namen „Karuselka“.
Kommen die freiwilligen Helfer ins Shelter, stubst Karuselka sie zärtlich mit ihrer Nase an, um auf sich aufmerksam zu machen. Aber es ist nur begrenzte Zeit für eine Vielzahl von Hunden, und es ist nie genug Zeit für jeden einzelnen. Und Karuselka genießt jede Sekunde der knappen Zeit. Wie gesagt, sie ist der perfekte Hund! Also warum ist sie noch hier?
Weil es nicht reicht, perfekt zu sein. Wenn niemand diesen wunderschönen, perfekten Hund sieht, niemand sie wahrnimmt, ihr niemand eine Chance gibt, reicht es nicht. Und schon gar nicht hier in Russland. Hier hat Karuselka schon aufgrund ihres Alters nicht den Hauch einer Chance auf ein Zuhause. Und hier kommen wir ins Spiel. Denn wir können und wollen nicht glauben, dass niemand diesen tollen Hund in sein Leben einladen will.
Wer auch immer diese Einladung in ein neues, behütetes Leben aussprechen will, wird das sicher nicht bereuen. Für dieses 'Ja, ich will' bekommt dieser Mensch eine wunderschöne, freundliche und zärtliche Hundeseele an seine Seite. Sie hat alles zu geben was man sich nur wünschen kann.
Es bedarf
nur einer bewussten Entscheidung. Die Entscheidung dieser schönen Lady ein
endgültiges Für- immer- Zuhause zu geben. Ihr Zeit zu geben, sich an all die
neuen Eindrücke zu gewöhnen. Geduldig zu sein. Ohne Wenn
und Aber. Mit allen Hindernissen und Glücksmomenten.
Ob Karuselka sich mit Kindern oder Katzen verstehen würde, können wir leider nicht mit Gewissheit sagen. Aufgrund ihres freundlichen Wesens könnte aber gern bereits ein Hund vorhanden sein.
Karuselka könnte schon bald ihre Reise nach Hause antreten. Sie ist bestens darauf vorbereitet, denn geimpft, gechipt und kastriert ist sie bereits. Sie sollte nicht länger warten müssen.
Es wird höchste Zeit, dass für Karuselka ein neues Zeitalter anbricht. Das der Liebe und der Zuwendung. Das Zeitalter "Zuhause angekommen"!
Bei
ernsthaftem Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Team-Kollegin Birgit
Christensen
eMail: b.christensen@tierschutz-miteinander.de
Mobil:0162-9267795
Lebenslichter 21.08.2020, 16.20 | (0/0) Kommentare | PL