Tag: Spenden
Manchmal werden wir gefragt, ob es
wirklich Sinn macht, alte Hunde wie Nastia noch auf eine solche Reise zu
schicken und ob es nicht die bessere Lösung wäre, vor Ort eine Pflegestelle für
sie zu finden. Der eine oder die andere wäre sogar bereit, monatlich dafür
einen kleinen Betrag zu spenden. Sicherlich gut gemeint, jedoch:
Es macht durchaus Sinn. Zwar haben
wir momentan nur die Möglichkeit des Transportes auf dem Landweg, welcher
natürlich für Tier und Mensch anstrengender ist als ein Flug von gut zwei
Stunden; aber wir haben einen recht zuverlässigen Transporteur gefunden und die
Hunde verlassen den Transporter in gutem Zustand. Ruby und Jiny, zwei von
unseren eigenen ehemaligen Kozhuhovo-Insassinnen, haben im vergangenen Oktober
die Reise – trotz ihres fortgeschrittenen Alters – unbeschadet überstanden. Sie
sitzen während der Fahrt in großen, komfortablen Boxen, und wenn wir ehrlich sind,
dann ist die Reisezeit gering im Vergleich zu den Jahren des Liegens und
Wartens im Zwinger.
Wir haben einige Hunde in Pensionen
untergebracht. Die Plätze sind jedoch rar und teuer, die Spendengelder dafür immer
– und besonders jetzt in Coronazeiten - schwer zu beschaffen. Auch sollen die
wenigen Pensionsplätze vor allem alten UND kranken Hunden vorbehalten bleiben;
denn das Shelterhospiz ist nicht mehr als eine baufällige Abstellkammer, in der
die Tiere, mehr oder weniger sich selbst überlassen, auf den Tod warten.
Insofern geht rein gar nichts über ein endgültiges Zuhause, auch wenn die Hunde
schon hochbetagt sind. Dies bestätigen uns immer wieder die Bilder und Nachrichten
von den Adoptanten gerade der Hundesenioren.
Niemand kann die Vergangenheit wiedergutmachen; aber man kann die Gegenwart eines alten Hundes mit Liebe und Zuwendung füllen. Zuzusehen, wie so ein Vierbeiner aufblüht, lässt den Sinn einer solchen Adoption erkennen.
Lebenslichter 03.08.2023, 19.33 | (0/0) Kommentare | PL