Tag: durch das Sheltergelände
BETTI
Hündin
geb. 2010
45/50 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
Wie so oft, laufen mir die
Tränen übers Gesicht, während ich dies schreibe. Einmal mehr kann ich es nicht
fassen, was den Tieren – hier speziell den Hunden – aus Geldgier und
Hartherzigkeit angetan wird. Die arme Betti sitzt bereits seit dem Juli 2010 im
Shelter Kozhuhovo. Das bedeutet, sie hat ihr gesamtes Leben dort verbracht und
nie etwas anderes gesehen, als kahle Wände, Gitterstäbe und Tausende
vergessener, trauriger Hunde. Ihre begrenzte Welt besteht aus einem engen
Metallcontainer mit Holzfußboden und zwei Blecheimern für Futter und Wasser –
vorausgesetzt, es gibt überhaupt welches; denn die veralteten Wasserleitungen
frieren im Winter häufig ein, und die Hunde müssen Schnee fressen, um ihren
Durst zu löschen. Auch im Sommer ist das kostbare Nass rar, und viele,
besonders ältere und kranke Tiere sterben an Austrocknung.
Betti, die – wenigstens in unseren Augen – zu einer wunderhübschen Hündin herangewachsen ist, gehört heute zu den Langzeitinsassen und Senioren in dem abgelegenen Shelter. Es wurde bewusst etliche Kilometer von Moskau entfernt gebaut; Menschen könnten sich sonst durch das niemals endende Hundegebell gestört fühlen, welches in seiner Lautstärke tatsächlich jede normale Unterhaltung unmöglich macht. Oder, noch schlimmer: Sie könnten auf das Leid der eingesperrten Tiere aufmerksam werden, was durchaus nicht im Interesse der Shelterbetreiber liegt.
Den einzigen Lichtblick in Bettis Leben bilden die Besuche der freiwilligen Betreuer, die einmal in der Woche das Shelter besuchen, um den Hunden für eine Stunde ein bisschen Abwechslung und menschliche Nähe zu schenken. Betti nimmt das Angebot stets dankbar an. Sie rennt dann mit ihren Leidensgefährten um die Wette, denn trotz ihres Alters ist sie noch sehr fit. Zwischendurch läuft sie immer wieder zu den Betreuern und bettelt um etwas Liebe und ein paar Streicheleinheiten.
Die freiwilligen Helfer beschreiben Betti als besonders freundliche und sanfte Hündin. Sie ist noch immer sehr verspielt, verträgt sich gut mit ihren Artgenossen und geht bei den kurzen Spaziergängen durch das Sheltergelände brav an der Leine.
Könnten Sie sich vorstellen, dieser lieben, den Menschen trotz allem zugetanen Hündin für ihre letzten Lebensjahre noch ein schönes Heim zu schenken? Sie braucht wirklich nicht viel: Ein weiches Kissen für die alten Knochen, anständiges Futter, ein bisschen spielen und spazieren gehen, genügend Zeit, um sich an das ihr völlig fremde, gute Leben zu gewöhnen – und vor allem ganz viel Liebe.
Darf sich Betti Ihnen anschließen? Dann lassen
Sie es uns bitte wissen. Vielen, lieben Dank!
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde(Daniela Bansche)
https://www.facebook.com/ProCanesEtEquos(Ulrike Worringer)
Lebenslichter 22.07.2024, 14.28 | (0/0) Kommentare | PL