Tag: gefangen
O Gott, erhöre unsere demütige Bitte
für unsere Freunde, die Tiere,
und ganz besonders für die verfolgten Tiere,
für die überlasteten, Hunger leidenden
und für die grausam behandelten Tiere!
Für alle jene armen, in Gefangenschaft befindlichen Geschöpfe,
die mit ihren Flügeln an die Gitterstäbe ihrer Käfige schlagen;
und für diejenigen, die verjagt, verloren
oder in Schrecken und dem Hunger preisgegeben sind,
sowie für jene, die nur um des Profits willen getötet werden sollen.
Wir bitten, Herr, für sie um dein Mitleid und um deine Gnade;
und für diejenigen, denen ihre Pflege obliegt,
bitten wir um ein barmherziges Herz,
weiche Hände und gütige Worte.
Schaffe aus uns, Herr, wahre Freunde unserer Tiere,
mit denen wir den Segen deiner Großmut teilen dürfen.
Amen.
ALBERT SCHWEITZER
Lebenslichter 10.03.2024, 16.20 | (0/0) Kommentare | PL
GERDA/KLEPA
Hündinnen
geb. 2011/2013
55cm/50 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
Zwingernr.: C 73
gemeinsames Für-immer-
Körbchen gesucht
(wenn es irgend geht)
Es ist kein Zufall, dass sie sich so ähnlich sehen, denn Gerda und Klepa sind Mutter und Tochter. Zusammen lebten sie bei einer Frau, und als diese Anfang des vergangenen Jahres erkrankte, setzte sie die beiden auf die Straße. Sie wollten zurück ins Haus und weinten. Daraufhin übergoss ein Nachbar sie mit kochendem Wasser; die Ärmsten müssen furchtbare Schmerzen ausgehalten haben. Sie flüchteten und irrten durch die Innenstadt von Moskau, bis Passanten sie einfingen und ins Hundeasyl Kozhuhovo brachten. Die völlig verstörten und verängstigten Hündinnen kamen auf die Krankenstation, wo ihre Brandwunden behandelt wurden. Als diese soweit verheilt waren, mussten die Beiden in einen Außenzwinger umziehen, in welchem sie bis heute eingesperrt sind.
Die äußeren Verletzungen sind verheilt, es ist auch schon
wieder Fell darüber gewachsen; dagegen werden die Narben an den Hundeseelen
wohl noch lange schmerzen.
Gerade den Hunden, die einmal zu jemandem gehört haben und dann ihr Zuhause verlieren, fällt das Alleinsein und Gefangensein im Shelter besonders schwer. Auch Gerda und Klepa leiden unter der Langeweile und Einsamkeit. Die beiden Hündinnen sind sehr sozial und menschenbezogen. Mit ihren Artgenossen verstehen sie sich bestens, im Freilauf gehen sie jedem Streit aus dem Weg und schließen sich lieber den freiwilligen Betreuern an. Sobald sich jemand um sie kümmert, blühen sie zusehends auf, toben ausgelassen und spielen fröhlich miteinander. Beide gehen auch gern ein Stück durch die Zwingerreihen spazieren und laufen dabei brav an der Leine. Doch das bittere Ende folgt unweigerlich, denn viel zu schnell ist die kurze Stunde um und die Hunde müssen zurück in ihre Gefängnisse. Wenn sich die Zwingertüren schließen, stehen viele Hunde – so auch Gerda und Klepa – traurig da, stecken ihre Schnauzen durch die Gitter und winseln den fortgehenden Menschen sehnsüchtig hinterher.
Am schönsten wäre es natürlich, wenn Gerda und Klepa gemeinsam
in ein schönes Zuhause ziehen könnten. Nach allem, was sie miteinander
durchgemacht haben, sollten sie die Zeit, die ihnen noch vergönnt ist, zusammen
verleben dürfen. Aber selbstverständlich sind wir ebenso dankbar, wenn es uns
gelingt, für jede einzeln ein warmes Plätzchen zu finden bei mitfühlenden
Menschen, bei denen sie sich behütet und geborgen fühlen und ihre schlimme
Vergangenheit vergessen können.
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde(Daniela Bansche)
https://www.facebook.com/ProCanesEtEquos(Ulrike Worringer)
Lebenslichter 18.01.2024, 18.54 | (0/0) Kommentare | PL
geb. ca. 2009
Zwingernummer: C 114
Ob die sanftmütige, ruhige KIRA jemals ein eigenes Zuhause besessen hat, oder sich auf der Straße durchschlagen musste, lässt sich heute nicht mehr sagen. Erste Aufzeichnungen von ihr stammen aus dem Jahr 2014, aber das Shelter dürfte ihr schon einige Jahre länger mehr recht als schlecht Obdach bieten.
Alte Hunde wie Kira möchte in Russland niemand mehr haben. Wenn sie dort bleiben muss, ist ihr Schicksal besiegelt. Dann heißt es für sie nur noch ausharren, bis ihre Uhr abgelaufen ist und sie unbeachtet und unbeweint auf ihre letzte – einzige - Reise geht. Denn in Russland weiß man die vielen Vorzüge gerade der Hundesenioren leider nicht zu schätzen. Hier gelten sie nur als lästiges Anhängsel, das möglicherweise anfängt, Mühe zu bereiten und – noch schlimmer – mehr Geld zu kosten.
So sitzt die freundliche, umgängliche Kira
weiterhin gefangen in ihrem Zwinger hinter Gittern und wartet auf den
wöchentliche Ausgang. Auf diese eine, glückselige Stunde, in die sie alles
hineinpacken muss: Mit ihren Artgenossen spielen, ein wenig menschliche Nähe erhaschen,
Streicheleinheiten erbetteln und manchmal sogar ein Stückchen spazierengehen.
Viel zu schnell holt der triste Alltag sie ein und sie muss weitere sieben endlos lange Tage warten, bis von Neuem ein kleines Licht in ihr ödes Dasein fällt.
Gesehen wurde Kira in all den Jahren leider nur von den Betreuern. Den wenigen Besuchern, die sich in das riesige Shelter verirren, fällt die bescheidene und optisch eher unscheinbare Kira zwischen Tausenden von Hunden nicht auf, sie geht in der Menge einfach unter. Heute gehört sie zumindest in Russland zu den Ungesehenen, Ungewollten und Vergessenen.
Aber vielleicht geschieht ein Wunder und hier
in Deutschland finden sich liebe Menschen, gern auch selbst Senioren, bei denen
Kira beschützt und geborgen ihr Leben beschließen darf.
Kira ist leinenführig, kastriert, gechipt und
geimpft. Nun fehlen zu ihrem Glück nur noch warmherzige Menschen, die sie bei
sich willkommen heißen.
Liebe Kira, von ganzer Seele wünsche ich Dir, dass dieser Beitrag das Herz eines Menschen erreicht, der in Dir nicht das Durchschnittliche, sondern das Besondere sieht - damit Du die Zeit, die Dir noch vergönnt ist, nicht einsam in einem seelenlosen Zwinger zubringen musst, sondern Dein Leben als geliebtes Familienmitglied beschließen darfst.
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Lebenslichter 13.01.2024, 15.38 | (0/0) Kommentare | PL
Tropkhen sucht leider wieder – oder noch immer - ein Zuhause.
Sie war kurzzeitig reserviert, die Reservierung musste aber aufgehoben werden. Aufgrund der momentan schweren gesundheitlichen Probleme bei dem bereits vorhandenen Hund, ist dort die Adoption eines weiteren Hundes derzeit und auch in absehbarer Zeit nicht möglich.
Gefangen in einer Welt ohne Ton und doch voller Hoffnung auf die bunte Sprache der Freiheit.
Tropkhens Leben begann im März 2018. Unschuldig geboren in eine Welt, die sie nie haben wollte und in die sie – hätte sie gewusst, was sie erwartet – lieber nie getreten wäre? Nach nur vier Wochen fand sie sich wieder in einem riesigen Shelter mit 3000 anderen Hunden.
Damals konnte Tropkhen noch hören, es war laut um sie herum. Ein nicht enden wollendes Bellen von so vielen Hunden, die alle – wie sie – nie oder nicht mehr gewollt waren.
Was mag damals wohl in Tropkhens Kopf vorgegangen sein? Wo war ihre Mutter? Ihre Geschwister? Die Wärme und Geborgenheit der kleinen Hundefamilie?
Gab es jemals Wärme und Geborgenheit in ihrem erst jungen Leben als Welpe?
Sie hatte die erste schwere Zeit überlebt, aber um welchen Preis? Um nun hier in diesem Hundegefängnis zu warten – doch worauf?
Tropkhen hat sich arrangiert. Es blieb ihr nichts weiter übrig, sie kannte ja kein anderes Leben. Also machte sie das Beste aus der Situation. Im Welpenalter ist das Leben noch relativ gut im Shelter. Wechselt man dann jedoch zu den erwachsenen Hunden in die Sektoren, wird es um Vieles schwerer.
Der Kampf ums Überleben beginnt, man muss ans Futter und ans Wasser gelangen, sich in der Enge der Gehege mit den anderen Hunden arrangieren und warten, bis einmal in der Woche die freiwilligen Helfer kommen. Dann öffnet sich die Tür des Geheges und die Hunde dürfen endlich für eine Stunde in den dafür vorgesehenen Freiläufen rennen und spielen. Manche betteln dann einfach nur um ein paar Streicheleinheiten von den Betreuern.
Zu wenig Zeit für so viele Bedürfnisse ….
Es ist ein schweres Leben für die Hunde im Shelter. Ob jung oder alt, sie alle leiden unter dem Eingesperrtsein. Den spärlichen Kontakten zu ihren Betreuern. Dem schlechten Futter. Der Eiseskälte im Winter und der Gluthitze im Sommer. Der Enge. Der Eintönigkeit. Dem Warten.
Tropkhen macht weiterhin das Beste daraus. Sie liebt die Betreuer und die anderen Hunde, sie hat gelernt an der Leine zu laufen. Sie freut sich auf die eine Stunde Freiheit, Bewegung und Streicheleinheiten die ihr aktuelles Leben im Shelter für sie vorsieht.
Doch das Schicksal trifft Tropkhen noch härter. Die Stimmen der Betreuer, das Bellen der anderen Hunde, plötzlich verschwindet es schleichend aus ihrem Leben. Sie erkrankt an einem entzündlichen Ohrpolypen, der leider zu spät erkannt wird. So spät, dass sie ihre Hörfähigkeit verliert. Ein Ohr wurde zur Entfernung der Gehörkanäle bereits operiert, die Operation des zweiten Ohrs ist mittlerweile ebenfalls erfolgt. Laut behandelndem Arzt wird Tropkhen nie wieder etwas hören.
Aktuell hat sich Tropkhen noch nicht wirklich an die neue Situation gewöhnt. Manchmal, wenn sie an der Leine läuft, setzt sie sich auf den Boden und es hat den Anschein, als würde sie nicht verstehen, warum die Welt um sie herum nicht mehr mit ihr „spricht“. Sie muss lernen, anders zu kommunizieren, auch die Betreuer müssen neue Wege finden sich mit ihrzu verständigen. Aber sie wird es lernen, und auch ein tauber Hund kann ein wundervolles Leben führen.
Zu diesem möchten wir Tropkhen nun die Tür öffnen. Sie kann all das lernen, was andere auch andere Hunde können. Es wird vielleicht etwas länger dauern, bis sie das eine oder andere verstanden und begriffen hat, dass die Welt um sie herum nun zwar für immer still, aber trotzdem noch bunt und schön ist.
Da Tropkhen sich sehr gut mit anderen Hunden versteht, wäre ein vorhandener Ersthund sicher eine wunderbare Hilfe und Orientierung für sie. Aber natürlich kann sie auch als Einzelhund in einem Zuhause leben, in dem man ihre Behinderung akzeptiert und sich darauf einstellt.
Tropkhen hat noch so viel Leben vor sich, sie soll es nicht im Shelter verbringen müssen.
Die Hündin ist im März 2018 geboren, hat ca. 50cm Schulterhöhe und ist bereits gechipt, geimpft und kastriert.
Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Für Tropkhen suchen wir ausschließlich ein endgültiges Zuhause.
Wichtige Daten im Überblick:
Hündin, geb. März 2018, ca. 50 cm
taub durch Krankheit, kastriert
verträglich mit Artgenossen, freundlich zu Menschen, kennt das Laufen an der Leine
noch im Shelter in Russland, Katzenverträglichkeit kann nicht zuverlässig getestet werden
endgültiges Zuhause gesucht
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
eMail: Ulrike.worringer@procanes.org
Lebenslichter 13.01.2024, 15.38 | (0/0) Kommentare | PL
ARAMIS
Rüde
geb. 2019
55-60 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
gut verträglich mit Artgenossen
offen und freundlich zu Menschen, die ihm vertraut sind
bei Fremden zuerst schüchtern
kennt bereits das Laufen an der Leine
möchte gern für immer sein Herz verschenken
Warten, immer nur warten- doch worauf?
Aramis, du bist eines von fünf jungen
Hundegeschwistern, welche in Moskau auf der Straße geboren oder vom Besitzer
dort entsorgt wurden, weil er euch nicht mehr haben wollte.
So sehr Ihr Euch äußerlich ähnelt, so gleich scheint
Euer Schicksal zu sein: Verlassen, vergessen und weggeschlossen in einem
riesigen Shelter, eingesperrt in winzigen, kahlen Zwingern ohne Hoffnung und
Aussicht, jemals ein eigenes Zuhause, einen eigenen Menschen oder eine eigene
Familie zu finden.
Du wurdest wohl im August 2019 geboren und kamst schon wenige Monate später, im April 2020, ins Shelter Kozhuhovo. Ein junger, fröhlicher, unbedarfter Hund, der spielen, toben und die Welt entdecken wollte. Stattdessen erwarteten dich rostig-grüne Gitterstäbe und ein Leben in Alleinsein und Langeweile.
Das war besonders bitter, weil zu der Zeit wegen der
Coronakrise die Freiwilligen nicht ins Shelter kommen durften. Das bedeutete
monatelange Einsamkeit und Vernachlässigung; denn außer den Bertreuern
kontrolliert niemand, ob die Arbeiter ihren Job ordentlich verrichten. Für
dich, deine Geschwister und dreitausend weitere Leidensgefährten hieß das
hungern, frieren, dursten und tagelang im eigenen Schmutz liegen zu müssen.
Das alles forderte seinen Tribut. Deine beiden Brüder Darik und Portos wurden schwerkrank und konnten in letzter Minute gerettet werden. Darik lebt jetzt in einer Moskauer Hundepension, von freundlichen Paten unterstützt, und Portos durfte zu einer Betreuerin ziehen. Du dagegen musst dich, ebenso wie euer Bruder Atos und eure Schwester Milady, weiterhin durch den harten Shelteralltag kämpfen.
Nun beginnt der nächste strenge russische Winter und auch der zu Recht von allen so gefürchtete Shelterumzug steht vor der Tür. Was wird dann aus euch?
Werdet Ihr auf dieser verseuchten Mülldeponie für
immer in der Versenkung verschwinden? Auf Nimmerwiedersehen, denn der Ort ist
für die meisten Freiwilligen und mögliche Besucher nahezu unerreichbar, weil es
keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, die dorthin fahren? Werdet Ihr Euer
ganzes Leben dort in Gefangenschaft verbringen und Tag für Tag ums nackte
Überleben kämpfen müssen, um irgendwann mutterseelenallein und von aller Welt
vergessen eure letzte Reise anzutreten?
Wir setzen alle Hebel in Bewegung und lassen nichts unversucht, um das zu verhindern. Du bist so ein wunderhübscher, freundlicher Hundebub und gern mit den Menschen zusammen, wenn sie erst ein bisschen vertraut sind. Unbekannten gegenüber bleibst du erst einmal abwartend und vorsichtig. Das ist auch völlig in Ordnung so, wir fallen ja schließlich auch nicht jedem Wildfremden gleich um den Hals. Zu anderen Hunden bist du aber stets freundlich und offen; auch haben dich Freiwilligen dich gelehrt, brav an der Leine zu laufen.
Vielleicht möchten Sie dem liebenswerten Aramis – oder
einem seiner Geschwister - ein schönes Zuhause schenken, ihn mit Geduld und
Verständnis an sein neues Leben herangeführen? Aus jahrzehntelanger eigener
Erfahrung darf ich sagen, Ihre Mühe wird reichlich belohnt. Sicher braucht
Aramis Zeit, um im richtigen Leben anzukommen, aber mit Ihrer Hilfe schafft er
das!
Vielen lieben Dank.
Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den
Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Gassi im Shelter:
Gassi und "Grasen" im Shelter:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
eMail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 09.01.2024, 19.51 | (0/0) Kommentare | PL
KOLYA
Rüde
60 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2013
Zwingernummer: C 60
geimpft, gechipt, kastriert
Kolya saß eines Morgens im April 2018 vor den Toren des Kozhuhovo. Es ist nicht bekannt, wie er dahin gekommen war – ob von selbst oder ob ihn ein Mensch, der ihn nicht länger haben wollte, dort einfach seinem Schicksal überlassen hatte. Seitdem besteht das Leben des stattlichen Rüden aus Gitterstäben, geschmacklosem Futter, gähnender Langeweile, dem nervtötenden Dauergebell von 3000 Hunden und dem Warten auf das kleine bisschen Abwechslung - einmal die Woche, wenn es für ein Stündchen: „Auf in den Freilauf!“ heißt.
Hier sucht der umgängliche, mit Artgenossen und Menschen gleichermaßen freundliche Kolya gern die Nähe der Betreuer, lässt sich genüsslich das Fell kraulen und läuft bereitwillig an der Leine bei einem kleinen Spaziergang in den Gängen des Shelters mit.
Manchmal hält er sich jedoch ein wenig abseits, liegt allein für sich und sieht den anderen bei ihrem Treiben zu. Er scheint sich dann in eine bessere Welt zu träumen, in der es keine Gefangenschaft, keine Schimpfworte und keine Schläge mehr gibt; dafür aber einen Platz, an dem er Hund sein, sich beschützt und geborgen fühlen und seiner Menschenfamilie zu Füßen liegen darf.
Ein netter Hundekumpel an seiner Seite wäre Kolya sicher angenehm, ist aber durchaus kein Muss. Ob er Katzen und/oder Kinder mag, können wir leider nicht sagen, da sein Vorleben unbekannt ist; aber mit viel Liebe und ein wenig Geduld lässt sich alles erlernen!
Möchten Sie diesem liebenswerten Hundemann
gern seinen großen Traum vom eigenen „Für-immer-Zuhause“ erfüllen? Dann wenden
Sie sich bitte an eine unserer Vermittlerinnen. Vielen, lieben Dank!
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde(Daniela Bansche)
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Lebenslichter 08.01.2024, 18.49 | (0/0) Kommentare | PL
GARRY
geb. 2015
55 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
schüchtern, er nähert sich dem Menschen aber der letzte Mut zur Nähe fehlt ihm noch
gut verträglich mit Artgenossen
Garry lernt fleißig das Laufen an der Leine
Hungerstiller und Seelenheiler gesucht!
Gebissen beim Kampf ums karge Futter – dabei möchtest du doch nur überleben!
Du hast den leidigen Umzug vom Shelter Kozhuhovo nach Malinki, weit außerhalb vor den Toren Moskaus, bereits mit einer schlimmen Bisswunde am Kopf bezahlen müssen. Dabei hattest du noch Glück im Unglück, denn deine Betreuerin Veronika nahm dich mit zu den Tierärzten im Shelter. Die riesige Wunde und dein geschwollenes Gesicht sind fast abgeheilt, das Problemund die Gefahr – der Hunger und der Kampf ums Überleben – jedoch bleiben.
Wir wissen, wie äußerst knapp das Futter bemessen wird, weil der Shelterbetreiber seine Gewinnspanne erhöhen möchte, sodass Ihr alle viel zu wenig Futter bekommt und sich erst einmal diejenigen satt fressen, die im Zwinger den Ton angeben. Zwar füttern die Betreuer einmal in der Woche zu, was ihr eigener Geldbeutel hergibt, denn sie bezahlen die Extrarationen aus ihrer eigenen Tasche – doch bei 3000 ausgehungerten Hunden und nur 100 Freiwilligen reicht es nicht hinten und nicht vorn, um all die knurrenden Mägen zu besänftigen.
So kommt es, dass du und viele deiner Leidensgefährten
zum Teil lebensbedrohlich an Gewicht verloren haben, weil kaum einer es wagt,
sich mit den Stärkeren anzulegen; zumal es in den engen, nur wenige Quadratmeter
messenden Zwingern keine Möglichkeit gibt zu fliehen oder sich wenigstens zu
verstecken. Veie geben auf und fügen sich in ihr Schicksal, aber dein Hunger
war einfach größer als deine Angst. In deiner Verzweiflung hast du dich wohl zu
früh an den noch mit Futter gefüllten Eimer getraut und musstest deinen Mut
schmerzhaft und teuer bezahlen. Dabei hätte es noch schlimmer ausgehen können, denn
so manche Beißerei im Shelter endet leider tödlich; nicht, weil die Hunde
angriffslustig oder böse wären. Sie sind einfach nur fast verhungert und
verzweifelt und hängen trotz allem an ihrem Leben, mag es auch noch so schwer
und armselig sein.
Es schmerzt uns in der Seele mitanzusehen, wie schwierig
und gefährlich das Leben von Hunden dir nach dem Umzug geworden ist. Deshalb
möchten wir alles versuchen, für dich ein gutes Zuhause zu finden.
Es wird vielleicht nicht einfach, weil du außer
Gefangenschaft, Hunger, Lärm, Schmutz und leider auch Gewalt noch nicht viel
von der Welt kennst. Da braucht es ganz besondere Menschen, die dich so nehmen
wie du bist, nichts von dir erwarten und dir geduldig zeigen, wie schön das
Leben sein kann, wenn man sich geborgen und sicher fühlen darf. Ein gut eingezäunter,
weglaufsicherer Garten wäre da schon wichtig für dich, weil du wohl eine Weile
brauchen wirst, bis du dich zum Gassigehen auf die Straße traust. Deine ersten
Schritte werden kleine sein, umso größer dann die Freude über jeden Erfolg.
Etwas spricht entschieden für dich: Du bist äußerst
duldsam und alles andere als aggressiv. Bei der Versorgung deiner Wunde durften
die Tierärzte dich problemlos anfassen und behandeln. Wegen der Verletzung
konnte die kein Maulkorb angelegt werden, aber es war noch nicht einmal eien
Maulschlaufe notwendig. Du hast alles brav und ohne zu schnappen über dich
ergehen lassen.
Die wunderbaren Betreuer haben begonnen, mit dir zu
arbeiten, damit du – solltest du die Chance deines Lebens bekommen und Malinki
verlassen dürfen – schon ein Stückchen des steinigen Weges zum Vertrauen in die
Menschen gegangen bist.
Vielleicht möchten gerade Sie der sichere Hort und Rettungsanker
für Garry sein, damit er nicht erneut zum Opfer im täglichen Kampf ums Futter
und blanke Überleben wird. Wenn ja, dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen
lieben Dank!
Garry im Shelterauslauf in Malinki:
Garry mit geschwollenem Gesicht in seinem Zwinger in
Malinki:
Garry – mit etwas abgeheiltem Gesicht an den
Gitterstäben seines Zwingers:
Fütterung von Garry in seiner Holzhütte im Zwinger:
Arbeiten mit Garry – Berührungen zulassen:
Erstes Gassigehen vor den Zwingerreihen:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 04.12.2023, 19.44 | (0/0) Kommentare | PL
JAZZI
Hündin
geb. 09.2019
50 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
liebt Menschen über alles
gutmütig und verträglich mit Artgenossen
kennt das Laufen an der Leine
Platz zum (Über-)Leben gesucht!
Für dich beginnt in Malinky ein Wettlauf ums Überleben!
Denn die Verlegung vom Moskauer Shelter Kozhuhovo nach Malinky - weit vor den Toren von Moskau auf eine stillgelegte, verseuchte Mülldeponie – hat schwerwiegende Folgen für dich. Du warst nie besonders wohlgenährt und hast nun, gleich im ersten Monat nach dem Umzug, viel zu viel an Gewicht verloren.
Noch ist der Grund dafür nicht ganz geklärt, aber deine Betreuer machen sich große Sorgen und ahnen, woran es liegt. Du warst ja schon immer besonders gestresst durch das immerwährende, laute Gebell der vielen verzweifelten Hunde und auch beim Spazierengehen im Shelter merkt man dir nur allzu deutlich an, dass du dich vor größeren Hunden fürchtest und dich regelrecht an den Menschen klammerst.
Nun hast du mit dem
Umzug deine zwar triste und schwierige, aber dennoch gewohnte und vertraute Umgebung
verloren. Zudem, so berichten die Betreuer, befindet sich im neuen Shelter oft
schon mittags kein Futter mehr in den Eimern. Jetzt fressen sich erst einmal
die Hunde satt, die sich im Zwinger durchsetzen können. Für schwächere und unterwürfige
Hunde wie dich bleibt oftmals nur noch ein bescheidener Rest vom ohnehin knapp
bemessenen Futter übrig.
Das hat ganz allgemein
dazu geführt, dass viele deiner Mitgefangenen teilweise lebensbedrohlich
abgenommen haben. Leider kann dieser Nahrungsmangel auch nicht durch
Zusatzfütterungen seitens der Freiwilligen ein- bis höchstens zweimal in der
Woche ausgeglichen werden.
Damit hat für Hunde wie dich nun ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen, ein Kampf ums schiere Überleben. Die Freiwilligen, die selbst jede Woche aufs Neue darum kämpfen müssen, dass sie euch überhaupt besuchen dürfen (denn natürlich soll von den Zuständen im Shelter möglichst wenig nach außen dringen) berichten auch davon, dass Hunde beim Kampf um das spärliche Futter schwer verletzt oder sogar totgebissen wurden. Du gehörst zu denen, die nicht ums Fressen kämpfen werden. Du wirst, wenn wir keinen Ausweg für dich finden, einfach irgendwann entkräftet und resigniert aufgeben und still auf deine letzte Reise gehen.
Während ich hier sitze
und dieses Inserat für dich schreibe, weine ich wieder einmal bittere Tränen
und ich habe ein schlechtes Gewissen. Warum? Für mich steht immer genug Nahrung
bereit und ich kann mir jederzeit den Bauch vollschlagen. Ihr müsst hungern,
oft sogar ver-hungern; außerdem macht der furchtbare Shelterfraß viele von euch
krank und ich unternehme nichts dagegen. Mir ist klar, dass ich das gar nicht
kann, aber eins kann ich tun – außer auf euch und euren Leidensweg aufmerksam zu
machen: Ich werde meinen Eid, den ich mir selbst geschworen habe, brechen. Der
lautet: „In meinem Leben will ich nie auch nur einen einzigen Tag freiwillig
auf Essen verzichten. Dafür habe ich meine Eltern und Großeltern zu oft
erzählen hören, wie weh Hunger tut.“ Aber von jetzt an werde ich regelmäßig
mindestens drei Tage in der Woche fasten. Nicht für die Gesundheit oder um
abzunehmen, obwohl mir das gewiss nichts schaden könnte. Sondern aus
Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit mit euch, und um wenigstens im Ansatz zu
verstehen, wie ihr euch fühlen müsst, wenn ihr tage- und manchmal sogar
wochenlang so gut wie nichts in den Magen bekommt.
Du bist die Schwester von Gusyona, die ich hier schon vorgesellt habe. Beide kamt Ihr als fünf Montate junge Welpen ins Shelter Kozhuhovo und beide hattet und habt Ihr bis heute viele Probleme, euch in dem harten Alltag dort zurechtzufinden.
Was du dringendst
brauchst, ist die Aussicht auf ein Leben in Liebe und Geborgenheit. Du kennst
ja bisher nur das Leben in Gefangenschaft hinter Gittern und hast daher
allerhand Unterrichtsstoff nachzuholen. Wenn Dein Mensch/Deine Familie das
erkennt und dir mit Geduld und Verständnis entgegenkommt, wirst du bald alles
gelernt haben, was ein richtiger Hund zum Leben braucht und eine ganz
wundervolle Begleiterin werden.
Möchten Sie gern dafür
sorgen, dass Jazzis Bäuchlein künftig stets gefüllt ist, sie sich geliebt und
beschützt fühlen und Ihnen für den Rest ihres Lebens die beste Freundin sein
darf? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen lieben Dank!
Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Jazzi im Betreuerraum
des Hundeasyls:
Jazzi beim Gassigehen:
Jazzi abgemagert nach
nur 4 Wochen in Malinky:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail:Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 03.12.2023, 15.22 | (0/0) Kommentare | PL