Tag: Es spricht auch viel dafür
Weihnachten ist für viele Menschen das Fest der
Freude und der Liebe. Das Bild von fröhlichen Menschen und vor allem von
lachenden Kindern, die mit ihren neuen Haustieren unter dem Weihnachtsbaum
spielen hat wohl jeder zukünftige Heimtierhalter und der liebende Mensch, der
Tiere verschenken möchte, im Sinn. Leider wird häufig aufgrund einer solchen
romantischen Vorstellung oder auch nach langanhaltender Quengelei der Kinder
ein Tier unter den Weihnachtsbaum gesetzt, über dessen wahres Wesen und dessen
Bedürfnisse meist nicht ausreichend nachgedacht wurde.
Nicht selten stellt sich dann erst am
Weihnachtsmorgen die Frage, was das Tier eigentlich fressen muss - da stellt
sich die Frage aber wirklich zu spät - und es wird schwer, passendes Futter an
einem Feiertag zu besorgen. Oder aber es wird einem bewusst, dass der
ausgesuchte Käfig, der im Zoogeschäft so groß aussah in Wahrheit zu klein ist.
Möglicherweise gefällt dem Beschenkten aber das Tier auch gar nicht oder er
hatte eine ganz andere Vorstellung davon, wie die Unterkunft für sein Tier
auszusehen hat.
Jeder Umgebungswechsel ist für die Tiere
sehr anstrengend. Gerade kleine Heimtiere wie Vögel, Hamster, Meerschweinchen,
Kaninchen und Reptilien benötigen in den ersten Tagen in der neuen Heimat viel
Ruhe, um sich einleben zu können. Die Weihnachtsfeiertage mit dem dazugehörigen
Trubel, Familienfeiern und Besuchen sind absolut nicht dafür geeignet, einem
scheuen Tier die Angst zu nehmen. Landschildkröten werden für den
Weihnachtsverkauf sogar von ihrem Winterschlaf abgehalten. Sensible Hunde oder
Katzen werden durch den Weihnachtstrubel verschreckt.
Spätestens im neuen Jahr gehts dann richtig rund: das niedliche Kaninchen wurde größer und fing an zu beißen, die Meerschweinchen waren zu laut, der Hamster stand erst nach 23 Uhr auf, die Landschildkröte ist doch nicht so aktiv wie erhofft, die Mutter war allergisch gegen den neuen Hund, dieser war noch dazu unsauber und die Katze hat das Sofa zerkratzt - jetzt erst merken die neuen Tierhalter, dass ihre Tierwahl vielleicht doch nicht ganz passt - und viele Tiere, die in weihnachtlicher Vorfreude gekauft wurden, sind nun nur noch lästig und müssen wieder weg. Die Tierheime sind nach Weihnachten überfüllt mit mit niedlichen Tierchen die unpassend verschenkt wurden.
Deshalb legen Sie bitte Stofftiere unter den Baum!
Sie können viel mehr Freude schenken, wenn Sie folgendermaßen vorgehen:
Legen Sie statt eines lebenden Tieres ein
passendes Stofftier mit Gutschein unter den Baum. So hat der Beschenkte etwas
worauf er sich weiter freuen kann. Kaufen Sie ein paar Bücher über das
ausgewählte Tier oder drucken Sie Informationen aus dem Internet aus.
Während der Feiertage ist dann viel Zeit,
die Bücher zu lesen, passende Gehege auszusuchen oder sogar selber zu bauen.
Die zukünftigen Halter können sich im Internet weiter informieren und so schon
vorab Vieles über ihre neuen Hausgenossen lernen. Manchmal wird dabei bemerkt,
dass man eine falsche Vorstellung vom Tier hatte, mitunter wird ein anderes
Haustier gewählt. Aber noch häufiger lernen die Besitzer gleich vieles über
tiergerechte Haltung. Es macht sogar richtig Spaß, sich vorab mit der
Einrichtung eines Geheges oder dem Aussuchen eines Kratzbaums oder
Hündekörbchens zu befassen. Eine artgerechte Unterbringung zu schaffen, geht
nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit und der Beschenkte möchte
seine eigene Vorstellung auch mit verwirklicht sehen. So wird die Vorfreude auf
das neue Tier gesteigert und das Tier kommt zu Menschen, die sich darauf
vorbereitet haben und wird sich von Anfang an wohl fühlen. Nur
so entstehen echte Freundschaften zwischen Mensch und Tier!
Nach den Feiertagen können Sie dann in aller
Ruhe in die Tierheime der Umgebung fahren und zwischen unzähligen Tieren aller
Art in allen Altersgruppen wählen. Gerade diese Tiere haben es verdient, in ein
schönes Zuhause zu kommen. Keine Angst vor diesen Tierheimtieren - Jungtiere im
Tierheim benehmen sich nicht anders als Jungtiere im Zoogeschäft. Auch
Rassetiere bekommen Sie im Tierheim. Es spricht auch viel dafür, zuerst
einmal einem älterem Tier, dessen Charakter schon bekannt ist, ein schönes
Zuhause zu geben. So können Sie diese Tierarten erst einmal in Ruhe kennen
lernen und übernehmen die Verantwortung für ein Tier über einen überschaubaren
Zeitraum.
© Copyright TASSO e.V.
Tiere sind keine Sache, sondern Lebewesen
und unsere Mitgeschöpfe. Bitte behandeln Sie sie als solche und nicht als
Wegwerfware.
In diesem Sinne,
GESEGNETE WEIHNACHTEN ALLER KREATUR!
Lebenslichter 08.02.2022, 16.20 | (0/0) Kommentare | PL