Ausgewählter Beitrag
STYOPKA
Rüde
geb. 2009
50-55 cm Schulterhöhe
kastriert, geimpft, gechipt
Körbchen für immer gesucht
…und dennoch hat sich bis heute noch
niemand in ihn verliebt. Warum nur?
Lieber Styopka! Wenn ich Deine Fotos anschaue, dann stellt sich mir unweigerlich die Frage: Wie ist es möglich, dass Du – ein Bild von einem Hund - nach unfassbar langen zwölf Jahren immer noch sehnsuchtsvoll auf den einen, DEINEN Menschen wartest, der Dich für sich entdeckt und Dir ein eigenes, schönes Zuhause schenkt?
Ich habe Deine Betreuerin gefragt.
Sie zuckte resigniert mit den Schultern und stellte mir eine Gegenfrage: „Why
do thousands of other beautiful dogs not find a home?“ (Warum finden Tausende
anderer schöner Hunde kein Zuhause?) Außerdem seist Du inzwischen stolze zwölf
Jahre alt und wer interessiere sich in Russland für so einen betagten Hund? So
will ich mir denn alle Mühe geben und mein Bestes tun, um vielleicht hier bei
uns in Deutschland für Dich ein Heim bei freundlichen Menschen zu finden, mit
denen Du Deinen Lebensabend verbringen darfst.
Der im Jahr 2009 geborene STYOPKA hielt als winziges Welplein seinen Einzug in das gigantische Moskauer Shelter Kozhuhovo. Noch ehe sein Leben so richtig begonnen hatte, schien sein Schicksal bereits besiegelt: Eingesperrt hinter rostig-grünen Gittern, unbeachtet als einer von Dreitausend, sich selbst überlassen und ohne jede Hoffnung, diesem fürchterlichen Ort je wieder zu entrinnen. Notgedrungen arrangierte sich der liebenswerte, umgängliche Hundemann mit seinem Schicksal; er kannte es ja von klein auf nicht anders und es blieb ihm auch keinerlei Wahl.
Als die Coronapandemie im
vergangenen Jahr die Ausreise der Hunde massiv erschwerte und die Vermittlungen
drastisch zurückgingen, füllten sich die ohnehin schon überbelegten Zwinger mit
immer mehr verlassenen und verstoßenen Seelen. In Russland und anderen Ländern
der Welt befürchteten die Menschen, ihre Haustiere könnten sie mit dem Virus
anstecken. Das ist zwar wissenschaftlich widerlegt (der umgekehrte Weg, also
die Übertragung vom Menschen auf das Tier gilt sogar als wahrscheinlicher) aber
Sie wissen ja, wie hartnäckig sich Gerüchte halten – auch und ganz besonders
die falschen. Und selbst wenn sie stimmten – wir würden eher zusammen mit
unseren treuen Wegbegleitern in Quarantäne gehen, als uns von ihnen zu trennen.
Jedenfalls führte diese Furcht dazu, dass noch mehr Hunde und Katzen ausgesetzt wurden als normalerweise, sodass am Ende statt der üblichen drei oder vier bis zu sechs große Hunde auf kleinstem Raum (dreieinhalb Quadratmeter beträgt die Zwingergröße) zusammengepfercht saßen. Der empfindsame Styopka litt zunehmend unter den rauen Bedingungen. So beschloss seine Betreuerin, den süßen Burschen aus dem Shelter zu holen und in einer Pension unterzubringen, die sie aus eigener Tasche bezahlt. Für die junge Frau bedeutet das ein großes persönliches finanzielles Opfer, den Pensionsplätze sind rar und alles andere als billig. Man darf sich diese Pensionen vorstellen, wie kleinere deutsche Tierheime: Den Hunden geht es dort natürlich besser als im Shelter; sie bekommen ordentliches Futter, Ansprache und Bewegung. Aber auch hier verbringen sie die meiste Zeit in ihrem Zwinger, sind sie sich selbst, ihrer Langeweile und Einsamkeit überlassen.
Der einzige Mensch, den Styopka
liebt, ist seine Betreuerin; sie war und ist ja auch als einzige jemals gut zu
ihm. Sie besucht ihn regelmäßig, nur leider kann sie ihn nicht bei sich
aufnehmen; wer eines der Miniapartments in einem Moskauer Wohnsilo von innen
gesehen hat, versteht warum. Umso inbrünstiger wünscht sie sich daher ein eigenes
Zuhause für ihren Styopka und träumt sie davon, dass gute Menschen sich in den
zurückhaltenden, aber äußerst freundlichen Rüden verlieben.
Styopka hat in der Pension bereits allerhand gelernt, er wird dort als kluger, aufmerksamer Hund beschrieben. Mit seinen Artgenossen kommt er gut zurecht und spielt gern mit ihnen. Er liebt Spaziergänge und genießt menschliche Nähe und Aufmerksamkeit.
Styopka begrüßt seine Betreuerin in
der Pension:
Styopka beim Spielen in der Pension:
Styopka beim Gassigehen:
Styopka bekommt Nassfutter:
Styopka wird gebürstet:
Möchten Sie den Herzenswunsch seiner Betreuerin erfüllen und Styopka eine Heimat auf Lebenszeit schenken? Dann wenden Sie sich gern an unsere Vermittlerin. Vielen, lieben Dank!
Die Vermittlung und Ausreise erfolgt
über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
eMail: Ulrike.worringer@procanes.org
Lebenslichter 09.01.2024, 19.51
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