Ausgewählter Beitrag
Junge,
Junge, unser Frauchen war vielleicht sauer, als wir vormittags vom Waldgassi
heimkamen. So wütend habe ich sie noch nie erlebt. Sie schimpfte wie ein
Rohrspatz und benutzte Ausdrücke, die ich hier lieber nicht wiederhole. Was war
passiert? Schon bei der Rückfahrt fiel ihr auf, dass es im Auto strenger roch
als sonst. Wie sie dann zuhause die Schuhe auszog, sah sie die Bescherung: Die
Sohle vom linken Schuh klebte voll Hundesch...e! Da hatte es mal wieder jemand
versäumt, seinem Fifi beizubringen, dass man auch im Wald sein großes Geschäft
nicht mitten auf dem Weg erledigt. Sie achtet ja schon immer darauf, wo sie
hintrtitt. Aber jetzt, wo alles so schön dick mit Laub bedeckt ist, kann man
nicht gleich jede Hinterlassenschaft erkennen.
Herrchen
brauchte geschlagene zehn Minuten, bis er den Schuh wieder blank geputzt hatte.
Frauchen sagt, man müsste diese Leute packen und mit der Nase direkt in so
einen Haufen stecken; dann wüssten sie, wie eklig das ist. Ich finde, sie hat
recht.
Mit mir hat
es diese Probleme übrigens von Anfang an nicht gegeben. Wie durch ein Wunder
war ich nämlich schon total stubenrein, als ich aus Rumänien in meine
Pflegestelle kam. Ich wusste auch, dass man an die Seite oder ins Gebüsch geht,
wenn man groß muss. Dabei hatte ich niemanden, der mir das beigebracht hätte,
als ich noch ein Welpe war. Die beste - wenn auch harte und oft unbarmherzige -
Schule ist eben manchmal das Leben selbst.
Also dann, noch einen angenehmen Abend und auf Wiederlesen.
Bleiben Sie sauber und haben Sie´s fein!
Ihre Nelly
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Unter einem Weihnachtsbaum,
da liegt ein kleiner Hundetraum:
Ein Welpe, so ein süßer Schatz,
Geschenk für den Familienfratz.
Doch diese hält vom Hund nicht viel,
mag viel lieber ihr Videospiel.
Der Hund bekommt, statt etwas Liebe,
nur Tritte und manchmal auch Hiebe
und weil er auch nicht immer hört,
ist das Familienglück gestört.
Das Tisch- und Stuhlbein angenagt,
wird er in den Hof gejagt.
Dort lebt er Tage, Wochen, Jahre,
niemand kämmt einmal seine Haare.
Bewachte er den Hof und bellte,
gab es für den Lärm noch Schelte.
Die Zeit vergeht und er wird alt,
die Nächte sind oft bitterkalt.
Ganz einsam, ohne jeden Schutz
liegt er dort in seinem Schmutz.
Er hofft noch immer auf ein Wunder,
denn seine Jahre werden runder.
Doch Liebe, die bekommt er nicht.
Bei Kälte, da quält ihn die Gicht.
Doch seine Menschen kümmert´s nicht.
Er würde ALLES für sie machen,
während sie unterm Christbaum lachen.
Er würde ihnen sein Leben schenken,
damit sie nur einmal an ihn denken.
Er ist so einsam und so schwach,
hofft so sehr auf die heilige Nacht
und dass ein Engel ihn bewacht.
Denn wenn er geht, so ganz allein,
hofft er, dass doch jemand um ihn weint.
Dieses Jahr unter der Tanne
liegt für die Tochter dort ein Nerz -
und draußen, einsam in der Kälte,
stirbt ganz allein ein Hundeherz.
Nach Jahren, unterm Weihnachtsbaum,
erlischt ein kleiner Hundetraum.
BITTE VERZICHTEN SIE ZUM FEST
AUF DAS VERSCHENKEN VON TIEREN!
Lebenslichter 20.11.2024, 16.11
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