Dezember 2025 - Der stille Hüter des Zwingers Maikin ist kein Hund, der nach vorne drängt. Mit 47 cm misst er weder besonders
viel noch wenig; was ihn ausmacht, sitzt in seinen Bewegungen: höflich, sanft,
immer bedacht. Wenn eine Hand sich nähert, neigt er den Kopf, sucht Berührung,
ohne zu fordern. Streicheln ist für ihn ein kleines Fest, ein Gespräch ohne
Worte, das er dankbar annimmt. Er springt nicht, er bellt nicht überschwänglich
- er schenkt seine Nähe wie ein kostbares, stilles Gut.
Und doch ist da dieses Muster, das wie ein Schatten über ihm liegt: Wenn
Profile auf der Homepage aufblinken und Menschen durch Bilder scrollen, bleiben
die Klicks immer bei anderen Hunden hängen. Anfragen gehen dorthin. Anzeigen
werden beantwortet - nur Maikins Telefonnummer bleibt stumm. Immer wieder ist
er derjenige, der übersehen wird.
Der ruhige Freund, der nie gewählt wird. Wenn Zwinger leer werden, ist es Maikin,
der sitzen bleibt, der den glücklichen Ausreisenden mit ruhigem Blick nachsieht
und dann auf seinen Platz zurückkehrt - so als würde er sicherstellen, dass
niemand etwas Wichtiges zurücklässt, außer ihm.
Er ordnet die Stille, er füllt die Pause zwischen Abschied und Neuanfang.
Manchmal fragt er sich, leise und ohne Vorwurf: Warum will mich keiner? Was
fehlt an mir, damit mein Profil auch einmal angeklickt wird?
Es ist keine Verbitterung in seinem Blick, nur ein kaum merklicher Zweifel, der
sich um sein Herz legt. Er ist gutmütig, bescheiden und freundlich; Qualitäten,
die auf Bildern schnell übersehen werden, wenn das Auge nach Besonderem sucht.
Und doch steckt in dieser Zurückhaltung eine Würde. Der Hüter ist nicht
resigniert; er ist einsam und vertrauensvoll zugleich. Wer ihm begegnet, merkt
bald: Seine Geduld ist kein Mangel, sondern ein Geschenk.
Vielleicht muss die Welt erst lernen, in der Stille zu lesen; dann wird man
verstehen, dass unauffällige Herzen ein Zuhause verdienen, das so still und
treu ist wie sie selbst.
Wenn du nun die Stille hörst, die Maikin bewacht, dann sei du die Stimme, die das
Schweigen bricht. Heb den Hörer und frag einfach: „Was können sie mir über
Maikin erzählen?“ Ein Anruf bei seiner Vermittlerin kann den Vorhang lüften und
dem Hüter des Zwingers zum ersten Mal zeigen, dass auch stille Herzen gesehen
werden.
Das ist Maikin, ein mittelgroßer, kastrierter Rüde in
der Blüte seines Lebens. Seit Dezember 2023 sitzt er im Hundelager ein, aber
das Leben dort ist eigentlich nur ein einziges Warten und Leiden. Darum hat
Maikin uns gebeten, doch mal ein gutes Wort für ihn einzulegen - bei Ihnen,
liebe Leserinnen und Leser! Er würde nämlich auch so gern hier abgeholt werden
und aus seiner Zelle hier direkt in ein schönes Körbchen fliegen.
Beste Voraussetzungen bringt der hübsche Maikin mit: Er teilt den Zwinger mit
Arkadia (einer Hündin) und Pooker (einem Rüden) und die Drei vertragen sich
gut. Auch ist er verträglich, selbstbewusst, aufgeschlossen und liebenswürdig
den Menschen gegenüber, denen er begegnet.
Über die Vorgeschichte unseres Schützlings können wir, wie so oft, nichts
sagen. Aber was der schöne Hundebub bislang auch erlebt haben mag, er hat sein
freundliches Wesen nicht verloren. Und er möchte eine Chance auf ein Ticket in
ein liebevolles Leben, welches ihm Sicherheit schenkt.
Über einen Besuch in der Hundeschule würde Maikin sich bestimmt freuen, ebenso
wieüber einen souveränen Ersthund.
Dann gibt es da noch sein sogenanntes cherry eye, welches ihm im Moment noch
keine Probleme bereitet. Das wird allerdings nicht so bleiben und unser Maikin wird
zumindest eine Behandlung mit entsprechenden Augentropfen brauchen.
Nun suchen wir liebe Menschen mit einem weichen Körbchen, einem gefüllten Napf
und einem großen Herzen für unseren Maikin. Und wir freuen uns alle zusammen
mit Maikins Vermittlerin, wenn er seinen ersten Anruf bekommt.
Juli
2024 - Die Sonne senkt sich langsam hinter den Horizont,
als Maikin, Pooker und Arkadia noch immer auf ihrer harten, schäbigen
Holzpritsche in ihrem Zwinger sitzen. Es ist schon fast dunkel, und der kalte Schein
der Laternen taucht das graue Hundelager in ein trostloses, verlassenes Licht.
Ein vergessener und düsterer Ort.
Wochenlang hatten sich die drei Freunde getröstet und geduldig auf ihren
geheimnisvollen Besuch gewartet. „Glaubst du, sie werden noch auftauchen?“,
fragte Arkadia, die Rute traurig zwischen die Beine geklemmt. Unser geselliger
Maikin zuckte mit den Schultern und blickte sehnsüchtig in den spärlichen
Himmelsabschnitt über dem Zwinger. „Keine Ahnung. Sie haben versprochen
vorbeizukommen, um uns Hoffnung zu machen. Vielleicht stecken sie im Stau oder
haben eine andere Hundeverpflichtung.“
Die Nacht wird dunkler und das Weinen der Vierbeiner um sie herum scheint
allmählich zu verstummen, als hielte die Welt gebannt den Atem an. Erneut neigt
sich ein trostloser Tag für Maikin und seine Freunde dem Ende zu, und erneut
versichert Pooker ihnen am Abend, dass sie sich keine Sorgen machen sollen,
denn sie werden auch diesen Tag überstehen!
Plötzlich hören sie Schritte auf dem Kiesweg hinter den Gittern. Ihre
Herzen schlagen schneller, und sie springen auf, bereit, die geheimnisvollen
Fremden zu begrüßen, die Augen erwartungsvoll aufgerissen.
Die Tierschützer sind gekommen! Maikin und Pooker treten einen Schritt vor und
fragen: „Wie können wir hier entkommen? Die Gitter sind stark, und wir werden
bewacht.“ Der Tierschützer lächelt verschmitzt und holt seine Kamera aus der
Tasche. „Diese Kamera“, er hebt sie leicht an, „ist nicht nur ein einfaches
Gerät. Sie ist ein Werkzeug, um die Welt auf euch und auf diese
Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.“
Maikin, Pooker und Arkadia sehen sich an, ihre Herzen klopfen vor Aufregung und
Hoffnung. Die Zukunft, die vor ihnen liegt, ist ungewiss, aber eines wissen sie
genau: Sie dürfen noch nicht aufgeben. Denn irgendwo da draußen gibt es
vielleicht Menschen, die ihre Bilder sehen werden. Menschen, die erkennen, dass
sie einem von ihnen ein Zuhause schenken möchten.
Wenn du jener Mensch bist, der in sein Herz hineinhört und sagt: „Maikin, ja,
du sollst an meiner Seite sein“, dann rufe schnell seine Vermittlerin an!
Tagtäglich verlöschen auf unserer Erde unzählige Lebenslichter - durch Achtlosigkeit und Gleichgültigkeit oder vorsätzlich, aus Grausamkeit und purer Lust am Töten. Es werden aber auch immer neue Lichter angezündet - durch freundliche Gedanken und liebevolles Handeln. Ich glaube fest daran, dass eines Tages daraus eine große, helle Flamme entstehen kann, die alle Lebewesen wärmt. Dieses Blögchen möchte hierzu seinen bescheidenen Beitrag leisten.
"Menschliches Mitgefühl darf nicht vor dem
Bruder Tier haltmachen. Unsere besondere Stellung gibt uns eine besondere
Verantwortung. Wir müssen dafür sorgen, dass kein Geschöpf unnötig leidet." UTE LANGENKAMP
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Ich widme diese Seite in Liebe, Dankbarkeit und tiefem Respekt
Geboren vor 70 Jahren als
waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der
Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.Verheiratet mit dem besten
aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.