Rüde
8 Jahre alt (geb. 2015)
55-60 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
gut verträglich mit seinen Artgenossen
sehr freundlich zu Menschen
kennt bisher nur das harte Shelterleben
läuft artig an der Leine
braucht nicht viel zum Glücklichsein – nur endlich ein Zuhause
Den freiwilligen Helfern blutet sicherlich oftmals das
Herz angesichts eures Elends und eurer Not. Dann möchten sie ihrem Ärger, ihrer
Verzweiflung am liebsten lautstark Luft machen. Aber sie müssen aufpassen, was
sie sagen und jedes Wort auf die Goldwaage legen – eine unerwünschte Äußerung
und man verbietet man ihnen künftig den Zutritt ins Shelter; und ohne sie wärt
ihr endgültig verloren.
Du warst noch ein Welpe, als du 2015 zusammen mit deinen
Schwestern ins riesige Shelter Kozhuhovo bei Moskau einziehen mussest. Heute,
acht Jahre später, wartest du noch immer… du bist hinter Mauern und
Gitterstäben zum Senior geworden.
Du ahnst nicht, dass es jenseits davon ein anderes,
schöneres Leben gibt. Du weißt auch nicht, wie sich Schlafen in der
Geborgenheit einer Familie und in einem weichen Hundebett anfühlt. Du kennst
nur das Dasein im Shelter, mit seiner ganzen Härte, seinen Entbehrungen, mit
Einsamkeit, Hunger und Angst.Wir fragen uns, wie es möglich ist, dass Hunde
dies alles ertragen und dennoch gegenüber uns Menschen – denen ihr dieses
traurige Los schließlich zu verdanken habt – freundlich und aufgeschlossen sein
könnt. Ist es der instinktive Wille zu leben, zu überleben und weil es nun
einmal das Einzige ist, was ihr kennt?
Anfang dieses Jahres wurde das alte Tierheim
abgerissen. Waren die Zustände dort für empfindende, tierliebe Menschen schon
unerträglich, so haben sie sich in der neuen Unterkunft noch einmal dramatisch
verschlimmert. Ich habe darüber in einem eigenen Beutrag ausführlich berichtet.
Die ehrenamtlichen Betreuer beschreiben dich als noch
immer lebhaften und verspielten Hund. Wenn ich jedoch deine Bilder anschaue,
dann erkenne ich die Veränderung, besonders im Blick deiner Augen. Mir deinen
inzwischen acht Jahren zählst du bereits zur älteren Generation. Nicht mehr
lang, dann wirst du zum aten Eisen gehören; zu den Hunden, die sich irgendwann
leise und ungesehen von dieser Welt verabschieden. Wir können nur für dich
hoffen, dass es ein sanfter, schmerzloser Abschied sein wird.
Aber vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder und
deine Bilder erreichen das Herz eines mitfühlenden Menschen. Sie entstanden im
vergangenen Jahr noch auf dem Gelände des alten Tierheims. Dir bleibt keine
Zeit mehr, auf neue zu warten, angesichts des kommenden, nasskalten Herbstes
und des bevorstehenden eisigen russischen Winters, der allen Hunden zusetzt,
ganz besonders aber den Senioren unter euch.
Die freiwilligen Helfer sagen, du seiest ein äußerst liebebedürftiger und anhänglicher, obendrein kluger und lernfähiger Hund, der sich nur allzu gern streicheln lässt. Sie haben auch das Laufen an der Leine mit dir geübt und du machst deine Sache schon richtig gut.
In deinem neuen Zuhause, welches wir noch vor dem
Winter für dich zu finden hoffen, musst du natürlich erst Vertrauen fassen und
dich an all das neue und unbekannte Schöne gewöhnen. Mit deinen Artgenossen
verstehst du dich gut; vor allem die Hundedamen haben es dir angetan. Ihnen
gegenüber zeigst du dich besonders entzückt und spielfreudig. Daher wäre ein
nettes Hundemädel in deiner neuen Familie bestimmt eine gute Hilfe bei der
Eingewöhnung; aber das ist natürlich kein Muss.
Können Sie sich unseren Paul, diesen lieben Hundemann
in seinen allerbesten Jahren, als treuen Begleiter vorstellen? Dann melden Sie
sich bitte bei uns. Vielen, herzlichen Dank!
Die Ausreise und Vermittlung (nur innerhalb
Deutschlands) erfolgt über den Tierschutzverein Kettenlos e.V.
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
E-Mail: d.bansche@gmail.com
Lebenslichter 03.09.2023, 14.10| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Erst sieht man es an der Angst und Hoffnungslosigkeit in
ihren Augen, was ihre Seelen unter den fürchterlichen Lebensbedingungen
erdulden müssen. leiden. Dann beginnen die körperlichen Leiden, die mit der
Zeit immer schlimmer werden, weil sich niemand ihrer Schmerzen erbarmt. Und
irgendwann gehen sie ganz still und leise, ohne je auch nur einen Pfotenabdruck
in jemandens Herz hinterlassen zu haben.
Das Shelter Kozhuhovo wurde 2008 erbaut und war mit etwa
3000 Hunden das größte städtische Tierheim Moskaus. Es war schon immer ein
Kampf gegen Windmühlen, aber Anfang dieses Jahres sollte es noch schlimmer
kommen. Das Gelände, auf welchem das Shelter Kozhuhovo stand, war wertvoller
Baugrund, weshalb es von der Stadt verkauft und das Shelter abgerissen wurde.
In kürzester Zeit wurde an einem anderen Standort ein neues Shelter hochgezogen – das Shelter Malinki. Gelegen an einem gottverlassenen, verkehrsmäßig kaum erschlossenenmen Ort außerhalb von Moskau; knapp 100 Meter von einer Mülldeponie entfernt mit all ihrem Gift, welches den Boden und das Wasser verseucht hat und seit Jahren berüchtigt für die dort entsorgten Sondermmülle und Brände. Unmittelbar daneben entsteht ein riesiger Friedhof mit einem Krematorium.
Denn irgendwo mussten sie ja hin, die Kozhuhovo-Hunde,
und sei es einfach nur weggesperrt im Nirgendwo gleich neben Gräbern und Müll.
Die freiwilligen Helfer retteten vor dem Umzug noch so viele Hunde wie möglich aus dem alten Shelter und brachten sie auf kostenpflichtige Pensionsplätze. Damals bedeutete dies einen riesigen Kraftakt und bis heute sind die laufenden Gebühren für diese Pensionshunde erdrückend und für die wenigen Freiwilligen, die meist nur über ein geringes Einkommen verfügen, allein nicht zu stemmen.
Doch die vorhersehbaren
Lebensbedingungen am neuen Standort waren derart katastrophal, dass die
Ehrenamtlichen alles in Bewegung setzten, um weigstens einen Teil der ganz
alten und kranken Hunde in Pensionen unterzubringen.
Die Hunde im Shelter leben nun in winzigen, gemauerten Zwingern, umgeben von meterhohen Ziegelwänden. Nur ein kleiner Bereich ist überdacht, welcher so eng ist, dass die drei bis vier Hunde, die sich ein solches Loch teilen müssen, nicht alle darin Schutz vor Kälte, Regen oder auch sengender Hitze finden können.
Unmittelbar vor den Zwingern verläuft eine tiefe Abflussrinne, die nicht einmal durch ein Gitter geschützt ist und so schwere Stürze und Verletzungen bei den Hunden verursacht. Auch scharfe Metallbleche an den Zwingertüren, die nicht richtig befestigt und verarbeitet wurden, führten schon zu tiefen Wunden bei den Hunden.
Die
russischen Winter sind oftmals bitterkalt mit riesigen Mengen an Schnee, und so
türmte sich dieser bereits meterhoch im nicht überdachten Teil der einzelnen
Zwinger. Im Frühjahr standen die Hunde knöchel-, die kleineren sogar knietief
im schmutzigen Tauwasser, da die Abflüsse nicht funktionieren; und jetzt im
Sommer sind sie der brütenden Hitze und unbarmherzigen Sonne praktisch
ungeschützt ausgeliefert.
Futter gibt es zwar; es reicht jedoch nie aus, besteht
im Wesentlichen aus zusammengefegten Abfällen und besitzt so gut wie keinen
Nährwert. Abmagerung bis hin zum Verhungern sowie chronische Darmentzündungen
und andere nicht selten tödlich endende Erkrankungen sind die Folge.
Frisches Wasser ist Mangelware, weil es keine
Wasserleitungen gibt und es sollte dort wegen der Nähe zur Giftmülldeponie auch
nicht gefördert werden. Eigentlich sollte es mit Tankwagen angeliefert werden;
aber von vornherein stand fest, dass das logistisch und organisatorisch ein Ding der Unmöglichkeit
sein würde. Im Winter müssen die Hunde
Schnee fressen, und jetzt im Sommer leiden sie unter quälendem Durst. Viele
sterben an Austrocknung.
Den einzigen Lichtblick bilden der Einsatz und die
Hartnäckigkeit der russischen Freiwilligen. Für viele von ihnen ist der neue
Standort jedoch nicht mehr erreichbar, da nur die wenigsten von ihnen ein
eigenes Auto besitzen und ein Bus nur zweimal in der Woche verkehrt. Aber
einige haben sich organisiert und besuchen ihre Schützlinge weiterhin so oft
sie können.
Die Ehrenamtlichen füttern auch zu, besonders wenn alte und kranke Hunde spezielles Futter benötigen. Kaufen und bezahlen müssen sie dies aus eigener Tasche. Sie lassen die Hunde für kostbare Minuten in Ausläufe und geben ihnen Wasser, welches sie in Flaschen mitbringen. Erkrankt oder verunfallt ein Hund im Shelter, ist eine gute Behandlung/Operation im Shelter meist unmöglich, weil eine ordentliche medizinische Versorgung für die vielen Tausend Hunde praktisch nicht existiert. Auch hier versuchen die Freiwilligen zu helfen, indem sie die Hunde auf eigene Kosten in Tierkliniken außerhalb des Shelters bringen. Zum Dank werden sie von der Shelterleitung schikaniert und nicht selten droht ihnen sogar ein Betretungsverbot; denn natürlich soll von den katastrophlen Verhältnissen im Tierheim so wenig wie möglich nach draußen an die Öffentlichkeit dringen.
Wir haben leider nicht den geringsten Einflussauf die Situation vorort; aber
wir unterstützen nach Kräften die Arbeit der Ehrenamtlichen, damit diese helfen
und die Not der Tiere wenigstens etwas lindern können. Natürlich suchen wir ebenfalls
nach wie vor liebevolle Zuhause für unsere Hunde – nicht nur aber auch nicht
zuletzt für die Alten und Gehandicapten.
Die Lebensgeschichten der Kozhuhovo - Hunde begleiten
mich persönlich seit über 7 Jahren, als ich zuerst auf sie aufmerksam wurde. Ihre
traurigen Schicksale und ihre Blicke haben sich tief in mein Herz gebrannt. Doch
auch wenn die Situation im neuen Tierheim ebenso zum Verzweifeln ist und
angesichts der Masse an heimatlosen, ungewollten Vierbeinern fast aussichtslos
erscheint, so zählt doch jede einzelne Seele, die noch ein gutes Zuhause findet
oder deren Leben in dem trostlosen Hundegefängnis zumindest etwas erträglicher
gemacht werden kann.
Möchten Sie uns gern dabei helfen und mit einer
Spende, deren Höhe Sie selbst bestimmen, einen virtuellen Pfötchenabdruck,
vielleicht sogar mehrere hinterlassen? Oder interessieren Sie sich für einen
unserer Schützlinge? Dann sprechen Sie mich bitte persönlich an und besuchen
Sie uns auf einer der folgenden Seiten:
https://www.facebook.com/profile.php?id=100072241726453
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde
Wir, die
Freiwilligen und natürlich die Hunde sind für jede Hilfe unendlich dankbar!
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
E-Mail: d.bansche@gmail.com
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