Ausgewählter Beitrag
Nach diesem Vorfall reichte es meiner Großmutter endgültig. Sie besprach sich mit meinen Eltern und setzte sich dann – vielleicht zum ersten Mal in ihrer Ehe – gegen meinen Großvater durch, indem sie Pit bei sich im Haus behielt. Ich war sehr traurig, dass ich mich von meinem Spielgefährten trennen musste; aber so viel verstand ich schon, um einzusehen, dass es für ihn das Beste war. Außerdem übernachtete ich jede Woche mindestens zweimal bei meinen Großeltern; und das Allerschönste war, dass der Hund dann bei mir im Bett schlafen durfte.
Pit starb ein halbes Jahr später.
Nachmittags ging ich mit meiner Omi zum Stachelbeerpflücken in den Garten. Der
Kleine lag neben meinem Sandkasten in der Sonne und döste; zumindest glaubten
wir das. Als wir jedoch näherkamen und schließlich dicht vor ihm standen,
rührte er sich nicht und zuckte mit keiner Wimper. Meine Omi schickte mich
zurück ins Haus, um noch eine Schüssel für die Beeren zu holen. Sie ahnte wohl
schon, was passiert war. Nachdem sie Pit aus der Sonne genommen und auf einen
Stuhl im Schatten gelegt hatte, kam sie zu mir, nahm mich in die Arme und
erklärte mir, dass der Hund keine Schmerzen gelitten hätte und einfach ganz
friedlich eingeschlafen sei. Bald darauf kamen meine Eltern, und wir begruben
Pit unter einem Klarapfelbaum. Ich bin mir sicher, er hat seine letzten Monate
noch sehr zufrieden und glücklich verlebt.
Lebenslichter 25.03.2024, 13.53
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