Unverhofft kommt oft, davon können wir alle hier ein Lied mit vielen Strophen singen! Eigentlich war Deine Zahn – OP ja erst für nächste Woche angesetzt; aber wie heißt es noch: Wer vorher plant, muss doppelt planen. Am Donnerstag wolltest Du lieber neben Deinem gefüllten Napf verhungern, als nur einen einzigen Happen fressen. Du hattest offensichtlich große Schmerzen. Also rief ich kurz entschlossen bei der Tierärztin an, und sie sagte: „Gut, dann machen wir es morgen früh.“ Da hatten wir Glück, denn ursprünglich stand schon ein anderer Termin auf ihrem Kalender, den sie aber verschoben hatte – warum, das wusste sie selbst nicht mehr genau. Es sollte wohl so sein.
Die Operation war kein Zuckerschlecken, und Frau K. leistete Schwerstarbeit. Über eine Dreiviertelstunde lang fuhrwerkte sie in Deinem Mäulchen herum, die Narkose musste zweimal vertieft werden. Die eine Zahnwurzel steckte so „festgemauert in der Erden“, dass sie nur in Einzelteilen regelrecht heraus gemeißelt werden konnte. Ein Stückchen blieb trotzdem drin, aber Frau K. versicherte uns, dass es keinen Schaden mehr anrichten würde. Um es zu entfernen, hätte sie die Narkose ein weiteres Mal verlängern müssen. Das mochte sie nicht riskieren, denn Dein Blutdruck war so niedrig, dass sie schon Probleme hatte, eine Vene zu finden, um die Braunüle zu legen. So stellte sich ganz nebenbei heraus, dass Dein Herz nicht mehr das kräftigste und wohl auch schon ein bisschen ausgeleiert ist. Eigentlich wäre es dafür bei einem Hund von sieben bis acht Jahren zu früh, aber wir kennen ja Deine Vorgeschichte nicht. Wenn Du Dich von dem Eingriff erholt hast, werden wir eine Ultraschalluntersuchung machen, danach wissen wir mehr. Zum Glück lässt sich so etwas gut behandeln und mit den passenden Medikamenten kannst Du steinalt werden.
Um elf Uhr durften wir Dich abholen. Da wusstest Du schon wieder, wer wir waren und freutest Dich, uns zu sehen. Allerdings warst Du noch recht wackelig auf den Beinchen und knicktest immer wieder ein, darum trug Herrchen Dich vorsichtshalber ins Auto. Kaum zu Hause angekommen, wurde Dir schlecht. Die Tierärztin hatte uns vorgewarnt, dass das als Folge der Narkose passieren könne. Ich wunderte mich allerdings, was da alles zutage kam. Der Menge nach hättest Du nämlich mindestens ein Bernhardiner sein müssen!
In den nächsten Stunden schliefst Du erst einmal Deinen Rausch aus, und gegen Abend warst Du fast wieder der Alte. Dein Magen meldete Hunger, das gabst Du mir deutlich zu verstehen. Gedünstete Hähnchenleber, mikrofein zerkleinert mit Reis war genau das richtige Menü für einen Zahnkranken. Du verspeistest es mit größtem Behagen - so genüsslich hatten wir Dich lange nicht mehr futtern gesehen!
Ich staune immer wieder, wie hart im Nehmen Ihr Hunde seid. Beim Julchen verhielt es sich ebenso. Der Ärmsten wurden ja gleich sechs Zähne auf einmal ausgerupft. Na und? Hinterher ein paar Stunden ratzen, einmal kräftig schütteln und die Angelegenheit war so gut wie vergessen. Dagegen würde unsereiner noch tagelang jammern, sich die Backe halten und sich mit Schmerztabletten dopen.
Heute ging es dann zur Nachkontrolle. Die Tierärztin zeigte sich recht zufrieden; nur an einer kleinen Stelle war die Wundnaht aufgegangen, aber in ein paar Tagen wird auch das verheilt sein. Du bekommst jetzt ein Antibiotikum, damit sich die Knochenhaut vom Kiefer nicht entzündet, und bald kannst Du wieder Deine geliebten Beefsticks kauen.
Hast Dich tapfer geschlagen, mein Kleiner, wir sind mächtig stolz auf Dich. Hoffentlich war es das erst einmal für lange, lange Zeit. Wir lieben Dich von ganzem Herzen!
Dein sehr erleichtertes Frauchen
Ihr werdet sehen,
bald helfe ich wieder
bei der Gartenarbeit!
Lebenslichter 03.04.2024, 14.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
Liebe Leute, sagt mal, wann kommt denn nun endlich der Sommer zurück? Wo hält sich der bloß versteckt? Frauchen hat schon überall nachgesehen: unterm Bett, hinter der Couch und sogar im Kühlschrank – nirgends eine Spur! Es braucht ja nicht gleich so eine Gluthitze zu sein wie momentan im Süden; aber 19 Grad sind wirklich nicht die Welt und so ein bisschen Sonne aufs Fell wäre schon fein. Vorausgesetzt, man kann sich an ein schattiges Plätzchen zurückziehen, wenn´s einem zu bullig wird und muss zum Beispiel nicht stundenlang in der Stadt im geparkten Töff-Töff schmoren. Dabei erdulden wir Hunde nämlich echte Höllenqualen.
Stellt
Euch das vor: Wenn
es draußen 25°C sind, herrschen in einem Auto, das im Schatten steht, ungefähr
32 Grad; und wenn Ihr Euren Wagen in der Sonne geparkt habt, weil weit und
breit kein anderer Platz zu finden war (übrigens wandert ja die Sonne. Wo es
eben noch Schatten gab, kann sie schon bald darauf vom Himmel brennen), liegt
die Temperatur im Innern ratzfatz bei etwa 70°C! Das hält kein Schwein aus,
erst recht kein Hund. In so einem Brutkasten erleiden viele von uns nach
kürzester Zeit einen Hitzschlag, der unser Gehirn schädigen kann und an dem wir
im schlimmsten Fall sogar sterben. Ihr meint, das brauche ich Euch nicht extra
zu sagen? Na klar, I h r würdet Eure Lieblinge niemals für länger in
einen derartigen Backofen setzen. Leider haben andere da weniger Verstand.
In
München gab es erst kürzlich wieder einen solchen Fall: Da
entdeckten Passanten eine Deutsche Dogge in einem VW Golf (!) und alarmierten
sofort die Polizei. Das Tier hatte kaum genügend Platz, um sich hinzulegen, und
die Fenster waren alle hermetisch verschlossen – als ob sich jemand an ein
Fahrzeug wagen würde, das von so einem Kalb bewacht wird! Das arme Vieh hockte
mit verdrehten Augen völlig apathisch da, hechelte mit dunkel angelaufener
Zunge und hatte sich auch schon erbrochen. Das sind alles typische Symptome für
einen Hitzschlag. Vom Besitzer war natürlich weit und breit nichts zu sehen,
deswegen mussten die Beamten den Wagen knacken. Drei Mann hoch (so eine Dogge
wiegt ja schon was) hievten sie den Hund nach draußen in den Schatten, gaben
ihm ein paar Schlucke Wasser zu trinken und verständigten einen Tierarzt. Der
Hundehalter bekam eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Eine
viel zu milde Strafe, finde ich. Wenn es nach mir ginge, müsste man solche
Leute ebenfalls für ein paar Stunden ohne einen Tropfen Wasser und ausreichend
Luft in ein heißes Auto sperren und erst in allerletzter Sekunde befreien,
damit sie am eigenen Leib erfahren, wie sich das anfühlt.
Ihr
wisst ja, grundsätzlich gilt für uns Fellnasen die olympische Idee: „Dabei
sein ist alles!“ Aber so freudig wir Euch sonst überallhin begleiten -
während der Hundstage machen wir schon mal eine Ausnahme und warten (wenn es
nicht allzu lange dauert) gern daheim auf den kühlen Fliesen in der Küche oder
im Bad, bis Ihr zurück seid. Wenn wir dann hecheln und die Augen verdrehen,
liegt es nicht an der Hitze, sondern an unserer großen Wiedersehensfreude. In
dem Sinne – kommt alle gesund durch den Sommer (bald ist er wieder da, Ihr
werdet sehen)!
Macht´s
gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Vorne bin ich schon knackig braun,
bloß hinten muss ich noch ein bisschen...
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...und anschließend im Halbschatten dösen -
so lass ich mir den Sommer gefallen!
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WENDY hat das auch immer sehr genossen.
Lebenslichter 03.04.2024, 12.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE