Ausgewählter Beitrag
Trotz verhärteter Fronten wurden die Kampfhandlungen vorübergehend eingestellt. Die Chefunterhändler
der kriegführenden Parteien arbeiten fieberhaft an einem für beide Seiten
akzeptablen Friedensvertrag. Bis zu dessen Ratifizierung liegen die
diplomatischen Beziehungen auf Eis.
Nein, die Rede ist Gott sei Dank nicht von einer neuen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Staaten, sondern von unserem Kampf mit und gegen Barnys IBD (inflammable bowel disease) . Bei dieser Krankheit beginnt das Immunsystem aus irgendeinem unerfindlichen Grund verrückt zu spielen. Es kann auf einmal nicht mehr Gut von Böse unterscheiden und wütet gegen sich selbst. Das geht einher mit schweren Futtermittelunverträglichkeiten, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können. Bei unserem Bärchen haben sie zu einer schlimmen Gastritis geführt. Das Ganze geht schleichend vonstatten, es ist ein Prozess, der sich oft über Jahre hinzieht und lange Zeit unbemerkt bleibt.
Eine Heilung gibt es nicht; man kann nur versuchen, den Gegner mithilfe
von Medikamenten und einer speziellen Diät in Schach zu halten. Barny bekommt
unter anderem Kortison, damit das Immunsystem heruntergefahren wird.
Blöderweise macht ihn das anfälliger für Infektionen, weil seine Abwehrkräfte
sich quasi im Sleepmodus befinden. Außerdem müssen wir uns immer wieder
ausschleichen wegen der möglichen, recht unschönen Nebenwirkungen.
Die größte Herausforderung besteht darin herauszufinden, welcher Stoff die Allergien erzeugt. Das ist eine wahre Sisyphusarbeit, die detektivischen Scharfsinn erfordert. Man schreibt alles, was das Tier bisher zu futtern bekommen hat, inklusive Leckerlis und Nebenbeihäppchen, möglichst exakt auf. Dann lässt man zuerst die Dinge weg, die mittlerweile als allergen bekannt sind. Ganz oben auf der Liste stehen Huhn, jedes Getreide und Rind. Wenn man Glück hat, dann war es das, sonst geht die Suche weiter. So tastet man sich Schritt für Schritt vor. Am Ende bleibt dann meist eine Handvoll eher exotischer Fleischsorten übrig, die der Hund höchstwahrscheinlich noch nie gefressen hat. Das Immunsystem erkennt sie weder als Freund noch als Feind und verhält sich neutral.
Um die Sache für den Süßen erträglicher zu machen, stecke
ich Nelly und Bobby jetzt manchmal heimlich etwas zu, wenn er gerade nicht
dabei ist. Zuzusehen, wie die anderen Kirschtorte mit Schlagsahne essen,
während man selbst vor einem Stück trocken Brot sitzt, dürfte schließlich auch
niemandem Spaß machen! Trotz aller Vorsicht gibt es Rückfälle, und manchmal
möchte man glatt verzweifeln. Zum Glück sind wir jetzt wohl auf dem richtigen
Weg. Die Zeiträume, in denen unser Liebelein praktisch beschwerdefrei ist und
beinahe wie ein ganz normaler Hund leben kann, werden länger, sodass wir die
Medikamente hoffentlich bald für eine Weile absetzen können. Wie meine Omi
immer sagte: "Wird schon wer´n mit Mutter Beern, mit Mutter Born is auch
jewor´n!"
Gesundheit ist
zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles
nichts. Wir wünschen allen Zwei- und Vierbeinern einen traumhaften und gesunden
Frühling!
Lebenslichter 18.03.2024, 17.52
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