Thema: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
UTAH
Hündin
60 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2007
geimpft, gechipt, kastriert
Zwingernummer: C 100
UTAH kam 2009 als junge und hoffnungsvolle Hündin ins russische Shelter Kozhuhovo. Doch schon bald wurde jede Hoffnung zerstört: Fast ihr ganzes Leben hat sie nun dort zugebracht und wenn kein Wunder geschieht, wird sie es eines Tages allein, still und unbeweint auch dort beschließen.
Inzwischen gehört die schlanke,
hochgewachsene Schönheit zu den Seniorinnen in dem sogenannten Tierheim (ein
Name, den dieser unbarmherzige, geisterhafte Ort kaum verdient). Ihr verbleibt
nur wenig Zeit, um noch ein richtiges Hundeleben - umsorgt, behütet und geliebt
von warmherzigen Menschen – kennenzulernen.
Die jungen Männer und Frauen,
die am Wochenende ins Shelter kommen, um den Hunden wenigstens ein bisschen
menschliche Nähe und Aufmerksamkeit zu spenden, beschreiben Utah als charmante,
sanfte und eher schüchterne Hündin. Sie saugt jede noch so kleine Zuwendung
förmlich auf und ist besonders dankbar, wenn ihr Fell ausgiebig gebürstet wird.
Diese jungen Menschen genießen meine größte Dankbarkeit und Hochachtung. Statt sich am Wochenende auf Partys, in Discos oder anderswo zu vergnügen, verbringen sie ihre freie Zeit im Shelter und kümmern sich um verlassene Hunde. Aber leider sind sie viel zu wenige. Auf 3000 Hunde kommen ungefähr 100 Freiwillige, sodass zahlreiche Hunde oft wochenlang in ihren engen Zwingern praktisch bewegungslos ausharren müssen, bis auch sie in den Genuss von etwas Bewegung und Ansprache kommen.
Bei den seltenen Freistunden im
Auslauf versteht Utah sich blendend mit ihren Artgenossen. In erster Linie
sucht sie aber die Nähe zu den Betreuern, dank derer sie auch gelernt hat, brav
an der Leine zu gehen.
Doch schon bald steht wieder der
bitterkalte, russische Winter vor der Tür, welcher besonders den alten und
geschwächten Hunden zusetzt. Die zugigen Außenzwinger, die immer mit drei oder
noch mehr Hunden besetzt sind (auf dreieinhalb Quadratmetern) bieten –
abgesehen von der winzigen Holzhütte, die sich die Hunde teilen müssen –
keinerlei Schutz. So wird auch Utah die meiste Zeit auf dem vereisten Holzboden
ausharren müssen.
Daher hoffen wir, für Utah
möglichst schnell eine Heimat zu finden bei Menschen, die ein Herz für
vierbeinige Senioren haben und die ihr weitere eisige Winter ersparen wollen;
Menschen, bei denen sie die kurze Spanne, die ihr noch zu leben bleibt, in
Liebe und Geborgenheit verbringen darf.
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde(Daniela Bansche)
https://www.facebook.com/ProCanesEtEquos(Ulrike Worringer)
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
Es war im August 2014, als Taiga mit ihren drei Welpen ins riesige Shelter Kozhuhovo kam. Sie war eine sehr fürsorgliche Mutter, und zum Glück fanden alle ihre Kleinen schon bald ein Zuhause. Nur Taiga nicht… sie lebt noch immer im Shelter.
Das Leben dort ist hart, besonders in den eisigen russischen Wintern und brütend heißen Sommern. Schon viele Hunde haben ihre Gesundheit geopfert; denn es ist ein Leben in einem kleinen Außenzwinger, mit schlechtem Futter und nur wenig menschlicher Ansprache. Doch Taiga macht das Beste daraus.
Das Schönste für sie ist, wenn die freiwilligen Helfer am Wochenende ins Shelter kommen und auch ihren Zwinger für kurze Zeit öffnen. Dann rennt und springt sie mit den anderen Hunden durch die Gänge des Shelters und drückt sich an ihre Betreuer. Denn Taiga mag die Menschen sehr und freut sich, wenn auch sie endlich ein wenig Aufmerksamkeit bekommt.
In diesem Video können Sie Taiga im Auslauf sehen:
Und wie sie mit anderen Hunden spielt:
Auch an der Leine läuft sie wunderbar:
Doch immer folgt das Unvermeidbare - die Rückkehr in den Zwinger, an den Ort, wo die Träume zerplatzen. Ein letztes Wort, ein letzter Blick… nichts kann Taiga dann die Gewissheit des nahenden Abschiedes nehmen. Sie kennt die Abläufe und weiß genau, die Freiwilligen gehen und sie bleibt zurück. Die gerade noch so fröhliche Taiga ist dann wieder für eine ganze Woche allein in ihrer Einsamkeit.
So geht das nun schon 7 Jahre so. Viele Hunde haben in dieser Zeit das Shelter verlassen. Sie fanden ein Zuhause oder sind verstorben. Neue Hunde kamen hinzu. Für Taiga änderte sich in all dieser Zeit nichts. Sie gehört zu den Langzeitinsassen, den ewig Vergessenen und Übersehenen.
Bald schon wird einer ihrer langjährigen Zwingergefährten das Shelter verlassen. Er wartete ebenfalls viele Jahre und hat nun endlich seine Familie gefunden. Taiga wird auch diesen Abschied überstehen… wie vorher so viele in ihrem Leben.
Dennoch oder gerade deswegen möchte ich nichts unversucht lassen, dass auch Taiga endlich eine Chance bekommt. Denn irgendwo muss es doch auch einen lieben Menschen für Taiga geben. Hoffentlich finden wir ihn.
Bitte helfen Sie mit!
Taiga ist eine freundliche Hündin. Sie ist aufgeweckt, verspielt und aktiv. Sie genießt die wenigen Streicheleinheiten der Betreuer sehr. Mit anderen Hunden verträgt sich Taiga gut. Besonders größere Rüden, mit denen sie toben kann, haben es ihr angetan.
Taiga wurde ca. 2012 geboren, ist ca. 55 cm hoch und bereits geimpft, gechipt und kastriert. Die Ausreise und Vermittlung erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos". Für Taiga suchen wir ausschließlich ein endgültiges Zuhause.
Liebe Taiga, ich hoffe so sehr, dass Deine Sehnsucht bald Erfüllung findet und Du nicht mehr so viele Momente des Abschieds erleben musst. Ich hoffe und suche
ein Zuhause für Dich.
Wichtige Daten im Überblick:
Hündin, ca. 9 Jahre alt (geb. ca. 2012), ca. 55 cm, kastriert
gut verträglich mit Artgenossen, freundlich zu Menschen; verspielt und aktiv, läuft gut an der Leine
noch im Shelter in Russland, Katzenverträglichkeit kann nicht zuverlässig getestet werden. Endgültiges Zuhause gesucht!
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
eMail: d.bansche@gmail.com
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
geb. ca. 2008
Zwingernummer: C 117
Eigentlich könnte man TIGRASHAS bisheriges Leben in wenigen Worten beschreiben: Er lebt bereits seit er ein Junghund war, hinter den Gittern des Shelters und ist hier auch zum Senior geworden.
Er durfte nie eine Welt außerhalb des Shelters kennenlernen. Nie hatte er ein eigenes Zuhause mit einem eigenen Körbchen. Er kennt nichts weiter als seinen engen Zwinger, den viel zu kurzen Auslauf einmal in der Woche und die winzige Holzhütte in seinem Gefängnis, die wenigstens etwas Schutz und Wärme bietet.
Doch all diese traurigen Umstände ließen Tigrasha nie aufgeben. Bis heute springt er an den Gittern hoch, wenn Besucher durch die Reihen des Shelters laufen. Jedoch ist kein Mensch je an seinem Zwinger für ihn stehen geblieben. Niemand wollte ihn adoptieren. Und so vergingen die Jahre für Tigrasha in Langeweile und Einsamkeit. Und natürlich hat dieses Leben, das er sicht nicht ausgesucht hat, seine Spuren bei Tigrasha hinterlassen. Seine Muskeln schwinden, sein Unterfell wird immer dünner und jeder weitere kalte Winter ist für den alten Tigrasha doppelt hart. Sehnsüchtig wartet er dann in seiner kleinen Hütte auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings.
Seine Betreuer wünschen sich für ihn nichts dringender als ein gemütliches Zuhause, in welchem man gut auf ihn acht gibt, ihm ein kuscheliges Körbchen und endlich ausreichend Futter bereitstellt und wo er in Frieden sein Leben beschließen darf. Aber wer erbarmt sich schon eines so alten Hundes? Vielleicht ja gerade Sie, und Tigrasha wird es Ihnen mit aller Liebe danken, die so eine betagte Hundeseele zu geben vermag.
Tigrasha ist ein ca. 50 cm großer Mischlingsrüde, bereits kastriert, geimpft und gechipt. Er hat im Shelter gelernt, an der Leine zu laufen und freut sich immer auf einen kleinen Spaziergang. Mit den anderen Hunden versteht Tigrasha sich gut, geht Streitereien aus dem Weg. Ob er mit Katzen verträglich ist, kann leider im Shelter nicht getestet werden. Dem Menschen gegenüber ist Tigrasha stets freundlich und aufgeschlossen, braucht aber natürlich eine gewisse Zeit um Vertrauen zu fassen. Aufgrund seines höheren Alters sollten in seinem neuen Zuhause keine kleinen Kinder leben, ein freundlicher Artgenosse wäre aber für den umgänglichen und friedliebenden Tigrasha sehr schön.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für Tigrasha ausschließlich eine Endstelle suchen.
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde (Daniela Bansche)
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Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
ZORIK
Rüde
45 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2015
Zwingernummer: D 29
geimpft, gechipt, kastriert
Ach nein, doch nicht schon wieder einer! Nicht noch ein schwarzer, unscheinbarer, obendrein leicht angegrauter Rüde, wie sie zu Tausenden in den Sheltern und Tötungen dieser Welt sitzen und vergebens auf ein Wunder hoffen: Darauf, dass sie gesehen werden von gutherzigen, mitfühlenden Menschen, die sie aus ihrer Gefangenschaft befreien und vor dem sicheren, oft gewaltsamen Tod bewahren.
Wie unzählige vor und leider Gottes auch nach ihm, kam Zorik bereits als etwa 12 Wochen junger Welpe ins Shelter; auf der Straße eingefangen von den Hundefängern – was aus seiner Familie geworden ist, weiß niemand.
So ein russisches Tierheim ist wahrhaftig kein geeigneter Ort für ein verspieltes, unbedarftes Hundekind, an dem es fröhlich aufwachsen und gedeihen könnte. Tagsüber kehrt dort niemals Ruhe ein. Der Lärmpegel, verursacht durch das unaufhörliche, verzweifelte Gebell von 3.000 Hunden, erscheint schon für unsere Ohren unerträglich – erst recht für das viel feinere Hundegehör. Etliche der Hunde machen sich durch das fortwährende Bellen die Stimmbänder kaputt; wie unsere Wendy, deren Stimme sich anhört, als hätte sie mit Whisky oder Reißnägeln gegurgelt.
Bewegung ist auf gerade 3 qm, die sich drei, manchmal sogar vier Hunde teilen müssen, praktisch unmöglich. Den einzigen Schutz vor Wind und Wetter bietet eine grob gezimmerte Holzhütte, in der sich immer höchstens zwei Hunde gleichzeitig eng zusammenrollen können. Gefressen und getrunken wird aus Blecheimern, wobei das minderwertige Futter höchstens dick, aber nicht satt macht und das Wasser häufig schal und abgestanden ist. Da es nur wenige funktionierende Wasserleitungen gibt, die noch dazu im Winter regelmäßig einfrieren, müssen die Hunde Schnee fressen, um ihren Durst zu stillen. Liegt kein Schnee, haben sie Pech. Zahlreiche, vor allem ältere und kranke Hunde, sterben nicht nur im Sommer an Austrocknung.
Zorik hat sich in die Umstände gefügt und erträgt sein Schicksal irgendwie. Sein Zuhause ist seit nunmehr sechs Jahren sein kleiner Außenzwinger, der manchmal tagelang nicht gereinigt wird, weil die Arbeiter zu faul sind (allerdings werden sie auch jämmerlich schlecht bezahlt) und niemand sie kontrolliert. Schwer zu ertragen für alle Hunde ist der andauernde Stress auf der einen, die bohrende Langeweile auf der anderen Seite. Hinzu kommt die ständige Furcht vor Tritten und Schlägen.
Ein kleines Licht fällt in Zoriks Schattendasein, wenn die Freiwilligen einmal pro Woche das Shelter besuchen. Dann darf er für ein paar Minuten sein Gefängnis verlassen, Artgenossen treffen und mit viel Glück ein bisschen menschliche Aufmerksamkeit genießen. Er verträgt sich gut mit allen Hunden, aber er zieht die Gesellschaft der Betreuer doch vor. Leider währt sein Glück immer nur kurz. Nach einer Stunde müssen er und anderen Hunde zurück in ihre Zwinger uns wieder eine Woche warten.
Möchten Sie gern verhindern, dass Zorik für immer an diesem schrecklichen
Ort ausharren muss? Vielleicht suchen Sie ja gerade nach einem Freund fürs
Leben? Dann geben Sie dem ruhigen, zurückhaltenden Hundemann doch eine Chance. Noch
ist Zorik jung genug, um alles zu lernen, was Sie ihm beibringen wollen und er
wird Ihre Mühe, Ihr Verständnis, Ihre Geduld mit seiner Liebe und unverbrüchlichen
Treue reich belohnen!
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Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
JANUAR 2022: Die Jahre sind vergangen.
Im Shelter ist der einst junge Venya nun
zum Senior geworden.
Ein Leben hinter Gittern, ohne ein eigenes Zuhause….
Vorgeschichte:
VENYA kam 2014 als junger Rüde ins Shelter. Er war ein Fundhund, daher ist uns über sein Leben vor der Zeit im Shelter leider nichts bekannt.
Er scheint jedoch nichts Schlimmes erlebt zu haben, denn er ist einfach nur freundlich den Menschen gegenüber und genießt die Streicheleinheiten, wann immer er diese bekommt.
Mit den anderen Hunden im Auslauf spielt Venya gern, wenn er einmal die Woche die Möglichkeit dazu bekommt. Er genießt das kleine bisschen Freiheit, bevor er wieder in den engen Zwinger zurück muss.
Seine Betreuer haben mit ihm geübt an der Leine zu laufen, was Venya auch sehr gut macht. Er lernt gern und schnell dazu.
Der ca. 60 cm große Rüde hat aber, obwohl er ein toller Freund und Begleiter wäre, in Russland praktisch keine Chance auf eine Vermittlung. Er ist kein Welpe mehr, er ist ein Mischling und er drängt sich nicht sofort in den Vordergrund. All das sind Gründe, dass Venya in Russland nicht adoptiert wird. Und dabei möchte er doch noch so viel erleben und lernen.
Venya könnte schon bald sein Köfferchen packen und gechipt, geimpft und kastriert zu Ihnen nach Deutschland reisen, um Ihren Alltag bereichern. Gern darf in seiner neuen Familie ein Zweithund vorhanden sein, aber auch größere Kinder sind kein Problem für Venya.
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
Hündin,
ca. 2015 geboren
und 50 - 55 cm groß
lieb, freundlich, neugierig, menschenbezogen
Pech gehabt!!! Ich brauche mir wohl keine Hoffnung mehr zu machen! Denn hier draußen im Außenbereich gehörst du zu den Verlassensten der vergessenen Seelen im Public Shelter Targu Jiu!
Hier draußen sieht dich keiner mehr, denn wer schaut schon um die Ecke und denkt an uns? Es ist, als würde es uns gar nicht geben!
Nach all den Jahren im Gefängnis werde ich sicher eines Tages einsam und allein hinter der Hütte liegen - alt, krank und erschöpft, um dann hoffentlich ganz schnell zu sterben!
Es wird bestimmt keiner merken. Ich bin ja auch nur ein Niemand, der nie geliebt wurde - so,als war ich niemals da!
Dabei bin ich so ein liebes, freundliches Mädel! Ein Herzenshund, mit dem man so viel Spaß und Freude haben könnte - wenn mich nur jemand lieb haben und mich aus dieser Hölle retten würde!
Wenn doch nur ein Einziger dafür an:
Bianca Raabe,
Nadine Decker
oder
Andrea Sbrisny von
SAVING ANGELS DEUTSCHLAND e.V.
schreiben würde!
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
Wenn du plötzlich aufwachst und dein Albtraum ist Realität geworden – ja, dann findest du dich im Leben von JULIA wieder.
Für Julia begann ihr ganz persönlicher Albtraum irgendwann im Jahr 2016, als sie von ihren Menschen ins Shelter Kozhuhovo abgeschoben wurde. Wir wissen nicht, weshalb sie dahin gebracht wurde, wir wissen nur: Sie ist immer noch dort.
Die Anfangszeit im Shelter war für Julia sehr sehr schwer, denn sie verstand nicht die Welt nicht mehr. Alles war laut, eng und schmutzig und dann diese vielen Hunde mit ihrem Gebell um sie herum. Nicht nur, dass sie plötzlich in einem engen Zwinger leben musste, machte ihr zu schaffen - auch dass die Hoffnung, wieder abgeholt zu werden, mit jeden Tag mehr und mehr schwand.
Mittlerweile kennt Julia den Ablauf im Shelter ganz genau. Sie weiß, wann die Arbeiter das Futter bringen, wann sie sich ducken muss, um Schlägen oder Fußtritten auszuweichen und wann die Betreuer ins Shelter kommen, um sie einmal pro Woche für eine kurze, selige Stunde in den Auslauf zu führen.
Doch heute man merkt es Julia an, dass das
Shelter nicht ihr Zuhause ist und auch niemals wirklich sein wird. Immer wieder
aufs Neue steht sie dort am rostigen Gitter und hält Ausschau nach einem Menschen,
der sie nach Hause holen möchte. Aber sie schaut vergebens, denn in all der
Zeit, die sie nun schon im Shelter lebt, kam nicht eine Menschenseele für
Julia.
Julia versucht dennoch, das Beste aus ihrer Situation zu machen, Sie freut sich über die - wenn auch viel zu seltenen - Besuche der Betreuer und die Aufmerksamkeit, die ihr dann zuteil wird. Ein kurzer Moment in der Woche, der sie hoffen lässt und ihr das Gefühl gibt, nicht ganz in Vergessenheit geraten zu sein.
Sie ist stets freundlich, lieb und hört auf die russischen Kommandos der Betreuer. Selbst das Laufen an der Leine macht sie prima mit und hilft bei der Erziehung der jüngeren Hunde im Shelter. Legen diese im Auslauf ihr Rüpelverhalten an den Tag oder werden zu wild, knurrt sie kurz und die jungen Hunde wissen – jetzt ist Schluss.
Seit über fünf Jahren wartet Julia nun schon in Russland auf ein neues, liebevolles Zuhause mit Menschen, die ihr treu bleiben und sie nicht wieder hergeben. Doch irgendwie will es dort nicht so recht klappen. Zu groß, zu schwarz, zu alt, es ist leider immer dasselbe traurige Lied. Daher hoffen wir, dass Julia nun hier in Deutschland ihre passende Familie oder den richtigen Menschen fürs Leben findet.
Für Julia suchen wir liebe und noch aktive Menschen, die ihr nicht nur einen warmen und sicheren Platz schenken möchten, sondern auch mit ihr an ihrem Übergewicht arbeiten. Durch die Trauer hat Julia ziemlich viel minderwertiges Trockenfutter gefressen und viel zu wenig Bewegung gehabt. Sie braucht wirklich ein Zuhause mit Menschen, die für sie die Sonne wieder scheinen lassen.
Julia ist bereits kastriert, gechipt, geimpft und wird ausschließlich auf eine Endstelle vermittelt.
Möchten Sie Julia aus ihrem Albtraum wecken und für sie die Sonne scheinen lassen? Dann melden Sie sich doch bitte bei uns, Julia und ihre Vermittlerin freuen sich auf Sie.
Bei ernsthaftem Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Team-Kolleginnen.
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
JULES -endlich wieder Geborgenheit und Freiheit spüren!
Jules ist ein ca. acht Jahre alter Rüde und kam vor drei Jahren ins Shelter in Russland. Zuvor lebte er als Wachhund auf einer Baustelle; dort war er täglich von Menschen umgeben und bewachte das Grundstück. Doch als die Bauarbeiten beendet waren, gab es für Jules leider keinen Verwendungszweck mehr - die Menschen verschwanden und Jules wurde seinem Schicksal überlassen.
Da er nun nutzlos war, wurde er von den Menschen dort allein gelassen und musste sich so ohne Dach über dem Kopf durchkämpfen, bis er gefangen und ins Shelter gebracht wurde. Dort muss er seitdem eingesperrt hinter Gittern in einem kleinen Käfig leben.
Er kann die Einsamkeit im Zwinger kaum ertragen, jault und will nach einem Spaziergang nicht mehr dorthin zurück. Aus Sehnsucht nach Geborgenheit und Verzweiflung lehnt er sogar gutes Dosenfutter ab, welches die freiwilligen Betreuer ihm ab und zu mitbringen. Ihm ist es viel wichtiger, dass der Mensch in seiner Nähe bleibt und ihn nicht wieder allein zurücklässt.
Jules ist ein aktiver und sehr menschenbezogener Hund. Er liebt es zu kuscheln und zu spielen, besonders gern spielt er mit dem Ball. Eine ganze Woche lang wartet er auf die freiwilligen Helfer im Shelter, damit diese ihn zu einem kurzen Spaziergang endlich aus dem Käfig holen. Eine Woche lang liegt er auf dem Boden in seinem Zwinger und wartet auf diesen Moment. Nach dem Spaziergang beobachtet er die Betreuer traurig durch die Gitter seines winzigen Zwinger, den er sich obendrein mit weiteren Hunden teilen muss.
Besonders schwer ist es für Jules im Winter, denn wegen der Feuchtigkeit und der enormen russischen Kälte im ungeschützten Außenzwinger entwickelt er eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung): Seine Pfoten können sich schnell entzünden und schmerzen, so dass er in der Krankenstation behandelt werden muss.
Jules ist freundlich und liebevoll zu Menschen und eher neutral zu anderen Hunden. Er mag es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und sollte daher als Einzelhund vermittelt werden. Ob er sich auch mit Katzen versteht, können wir leider nicht sagen.
Wie für all unsere Hunde suchen wir auch für Jules eine Endstelle auf Lebenszeit. Er wird bereits geimpft, gechipt und kastriert in sein neues Zuhause vermittelt.
Sie möchten Jules ein neues Leben schenken? Dann melden Sie sich bitte bei unserer Teamkolleginnen. Herzlichen Dank!
Lebenslichter 04.01.2024, 20.03 | (0/0) Kommentare | PL
Die Niedlichste überhaupt ist und bleibt EMMY, sie habe ich am liebsten (außer Wendy natürlich, das ist klar). Emmy ist ein Retriever-Mischlingsmädchen, mit wunderschönen hell- bis mittelblonden Löckchen und den seelenvollsten Augen von der Welt. Eigentlich ist Emmy sehr schüchtern und guckt immer ganz verlegen zur Seite, wenn wir uns treffen. Aber sie wedelt mit dem Schwänzchen, was heißen soll, dass sie sich freut, mich zu sehen. Unsere Frauchen verstehen sich gut, und die gemeinsamen Spaziergänge sind für uns Hunde jedes Mal ein Fest.
Treue lautet Emmys zweiter Vorname,
wenigstens dachte ich das bis vor kurzem. Aber dann war plötzlich alles anders,
sie tat, als würde sie mich gar nicht kennen, und schüchtern konnte man sie
weiß Gott auch nicht mehr nennen. Emmy war heiß. Das hatte aber nun so rein gar
nichts mit dem Wetter zu tun. Nein, mein Frauchen sagte, sie (also Emmy) wäre
läufig, und das konnte man ruhig wörtlich nehmen. Wenn ihr Frauchen nämlich
nicht höllisch aufgepasst hat, ist sie ausgebüxt und jedem Köter hinterher
gelaufen, egal ob der nun hübsch oder hässlich war. Auf einmal fand sie sogar
den doofen Pepper toll, der sonst Luft für sie ist und den sie normalerweise
nicht mal mit der Kneifzange anpacken würde. Er war auch ziemlich scharf auf sie;
na ja, wie der Name schon sagt. Bloß mich hat sie kaum noch angeguckt. Also,
nicht dass ich richtig eifersüchtig gewesen wäre, ich fand sie auch gar nicht
so viel anders als sonst. Das liegt wohl daran, dass ich damals in dem
polnischen Tierheim kastriert wurde, irgendwie habe ich das mit der Liebe
anscheinend vergessen. Aber es machte mich doch traurig. Ich meine, vielleicht
bin ich ja nur noch ein halber Mann, aber trotzdem immer noch ein ganzer Kerl!
Dann fuhr Emmy mit ihrer Familie für zwei Wochen weg,
und ich konnte nur hoffen, dass, wenn sie zurück kommt, alles wieder beim Alten
ist. Wie mein Frauchen meinte: "Ewige Liebe vergeht, aber wahre Freundschaft
besteht." Es hieß also abwarten und Knochen kauen! Und was soll ich Euch
erzählen – als Emmy wiederkam, war sie wie früher: Lieb, schüchtern und noch
immer ein bisschen verlegen. Mann, war ich froh! Das mit der Hitze hat sich in
Zukunft auch erledigt, Emmy wurde nämlich vorige Woche ebenfalls kastriert.
Seit gestern ist sie diesen lästigen Plastikkragen los, und wir können wieder
zusammen spielen, als ob da nie was gewesen wäre. Und das Schönste ist, heute
Mittag haben wir im Wald Pepper getroffen. Der Blödmann dachte sich wohl, mal
sehen, vielleicht geht da ja doch noch was. Ich wollte ihm schon zeigen, wo das
Stöckchen hängt, aber das war gar nicht nötig. Emmy lief einfach an ihm vorbei,
präsentierte ihm kurz ihren niedlichen Südpol, und Leute, das war´s. Ich bin
wieder ihre Nummer Eins, (wenn auch nur platonisch, wie Frauchen das nennt),
und das Leben ist ja sowas von schön!
Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
Nö, das sind nicht meine -
obwohl sie´s sein könnten,
so niedlich wie sie sind!
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Wovon sie wohl träumen?
Lebenslichter 02.01.2024, 18.30 | (0/0) Kommentare | PL
Tagtäglich sehen wir neue grausame und erschütternde Bilder von verlassenen, vernachlässigten, gequälten, misshandelten und missbrauchten Geschöpfen. Bilder, die sich in Herz brennen, in die Seele fressen und unseren inneren Frieden zerstören. Wir meinen, den Anblick der geschundenen Seelen nicht länger ertragen zu können, möchten am liebsten die Augen fest zumachen und alles vergessen.
Aber das ist nicht so einfach. „Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“ So drückte es Albert Schweitzer aus und er hatte recht. Vor jedes aufkeimende Glücksgefühl schieben sich auf der Stelle die traurigen Bilder und ersticken jedes Fünkchen Lebensfreude im Keim. Ein ganzes Meer ließe sich schon mit den Tränen füllen, die ich in den vergangenen Jahren geweint habe, und jeden Tag kommen neue dazu.
Klingt sehr nach Selbstmitleid, sagen Sie? Da haben Sie wohl recht. Andererseits sind ein gewisser Selbstschutz und eine Portion Selbstfürsorge kein Egoismus. Außerdem merke ich, dass ich unsere eigenen Vierbeiner gar nicht mehr richtig genießen kann und oftmals direkt ein schlechtes Gewissen habe, weil sie so ein sorgloses, behütetes Leben führen dürfen, während Millionen andere das Notwendigste entbehren müssen. Es ist höchste Zeit für mich, die Reißleine zu ziehen.
Das heißt aber nicht, dass ich mich vom Tierschutz abwenden will, ganz im Gegenteil. Ich werde nur für mich persönlich ein Gegengewicht schaffen, indem ich mich auf die vielen schönen, lustigen, überraschenden, aufregenden, berührenden und manchmal auch dramatischen Momente besinne, die wir mit unseren Fellkindern erleben durften und dürfen. Im Laufe von 66 Jahren Leben mit Tieren kommt da einiges an Erinnerungen zusammen.
Viele kennen sicher noch diesen Satz von Heinz Rühmann am Ende der "Feuerzangenbowle":
Wahr sind nur die Erinnerungen,
die wir in uns tragen,
die Träume, die wir spinnen
und die Sehnsüchte, die uns treiben.
Damit wollen wir uns bescheiden.
Nun ist das mit meinen Erinnerungen so eine Sache. Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn ich eigentlich an etwas ganz anderes denke. Ich betrachte einen Gegenstand oder ein Foto, höre ein spezielles Lied oder lese einen bestimmten Satz – und schon sind sie da, die Bilder aus der Vergangenheit. Und weil das so ist und ich kaum alles chronologisch aufschreiben kann, fange ich ganz einfach irgendwo an. Ordnen und sortieren kann die einzelnen Beiträge später immer noch.
Möglicherweise wird es ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art "Kessel Buntes": Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Das ist meine Welt, und um die soll´s vor allem gehen.
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Wer braucht sowas
und wer kauft sowas?
WER???
Lebenslichter 01.01.2024, 18.56 | (0/0) Kommentare | PL