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ca. 3 Jahre alt (geb. ca. 03.2020)
47 cm Scgulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
gut verträglich mit Artgenossen, freundlich zu Menschen
verspielt, aktiv und neugierig
kennt fast nur das Leben im Shelter
läuft schon brav an der Leine
sucht Geborgenheit und Schutz vor Hunger und Kälte
Gibt es wohl irgendwo auch einen
Menschen für mich? Bitte lass mich nicht länger vergeblich warten!
Du warst noch ein Welpe, unschuldig, neugierig und
verspielt, als Du im September 2020 zusammen mit Deinen Geschwistern Einzug in
das riesengroße, unheimliche Shelter Kozhuhovo bei Moskau halten musstest. Über
zwei Jahre lang brachtet Ihr dort zu, gefangen hinter rostig-grünen
Gitterstäben. Ein Schicksal, welches Du mit den meisten der mehr als
dreitausend dort einsitzenden Hunde teilst; denn nur die allerwenigsten haben
das Glück, ein eigenes Zuhause bei lieben Menschen zu finden. Selbst hier bei
uns in Deutschland ist es schwer – in Deiner russischen Heimat so gut wie
aussichtslos.
Zu Beginn dieses Jahres wurde das alte Asyl abgerissen, es musste modernen Geschäftshäusern weichen. So wurdet Ihr in das neu erbaute Shelter Malinki umgesetzt. Was den Konstrukteuren bei diesem Bau eingefallen ist, weiß niemand; an euch Hunde wurde dabei jedenfall nicht gedacht: Enge, nur wenige Quadratmeter kleine Zwinger für mehrere Hunde, gebaut aus meterhohen Ziegelmauer, die euch jede Sicht und jeden Kontakt zu euren Mitgefangenen verwehren, die im Winter zusätzlich die Kälte speichern und damit Krankheiten und Erfrierungen Vorschub leisten. Dazu eine winzige Holzhütte, in welche sich die etwas Größeren von euch nur mit Mühe zwängen können. Ein Dach gibt es nicht, sodass Ihr jedem Wetter, eagal ob Dauerregen, brütender Hitze oder eisiger Kälte schutzlos ausgeliefert seid.
In Russland hat der Winter bereits begonnen und bald
werden die Temperaturen im zweistelligen Minusbereich liegen. Dann wird das
immer viel zu knapp bemessene Futter noch weniger werden und frisches Wasser
wird es überhaupt keines mehr geben; denn die Arbeiter, die ihre Pflichten
ohnehin nicht so genau nehmen, haben dann noch viel weniger Lust, euch
wenigstens mit dem Allernötigsten zu versorgen. Für so dünne Hunde wie Dich
wird es ein Kampf ums Überleben werden, weil Du kein Gramm zuzusetzen hast.
Der einzige Lichtblick sind die freiwilligen Helfer, die Euch manchmal für ein oder zwei Stündchen besuchen fürfen. Dann gehen sie durch die endlos langen Zwingerreihen der einzelnen Sektoren; sie sehen nach, ob ein Hund krank oder verletzt ist und wenn sie Glück haben, erklärt sich der Tierarzt bereit, diesen zu behandeln. Sie lassen Euch in die Ausläufe, gewöhnen Euch an das Spazierengehen an der Leine, schenken Euch ein bisschen Zuwendung und Zärtlichkeit - kurz, sie geben ihr Bestes, um Euer Dasein etwas erträglicher zu machen. Ohne sie wärt Ihr verloren.
Natürlich reicht die Zeit nie für alle, es sind ja nur um die einhundert Betreuer für mehr als dreitausend Hunde, da bleibt so mancher von Euch auf der Strecke. Das liegt aber nicht an mangelnder Bereitschaft, gern würden Euch viel mehr junge und auch ältere tierliebe Menschen Gesellschaft leisten. Aber das Shelter wurde ganz bewusst an einem Ort errichtet, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist (es fährt nur zweimal am Tag ein Bus dort vorbei) und nur die wenigsten Freiwilligen verfügen über ein eigenes Auto. Die Zustände, die in dieser Hundeverwahranstalt herrschen, sollen der breiten Öffentlichkeit ja möglichst verborgen bleiben.
Ab und zu bringen Euch die Betreuerinnen und Betreuer
auch ein wenig selbstgekauftes und -bezahltes Dosenfutter mit; eine
heißbegehrte Delikatesse und für jeden Hund, der einen Löffel von dieser
Köstlichkeit abbekommt, ist das wie ein Sechser im Lotto. Ansonsten müsst Ihr
mit fadem Trockenfutter vorliebnehmen, das im Wesentlichen aus gekochtem
Zeitungspapier und zusammengefegten Resten besteht und praktisch keinerlei
Nährwert besitzt. Kein Wunder, dass es im Shelter so viele halbverhungerte,
klapperdürre Hunde gibt.
Durch die Ehrenamtlichen erfuhren wir auch von Dir und
wollen nun alles versuchen, um doch noch ein behütetes Zuhause bei gutherzigen
Menschen für Dich zu finden.
Bisher kennst Du so gut wie nichts von der Welt jenseits der Sheltermauern. Deshalb suchen wir für Dich verständnisvolle und geduldige Menschen, die Dir im neuen Zuhause genügend Zeit lassen, um zu staunen, Vertrauen zu fassen und all das Wunderbare kennenzulernen, was das Leben in einer Familie oder bei einem Herrchen/Frauchen zu bieten hat. Zum Glück hat das triste, eintönige Leben Dich noch nicht völlig abgestumpft. Du bist neugierig, verspielt und gelehrig und wirst bestimmt alles schnell begreifen. Ein netter Hundekumpel, von dem Du Dir allerhand abschauen kannst, wäre sich hilfreich für Dich, ist aber absolut kein Muss.
Vielleicht möchten Sie die liebe, umgängliche Cora
gern bei sich aufnehmen und in ihr für die nächsten Jahre einen treue
Lebensabschnittsgefährtin (im besten Sinne des Wortes) finden? Dann melden Sie
sich bitte bei uns. Vielen, lieben Dank!
In diesem Filmchen sehen Sie Cora beim eifrigen Leinentraining.
Sie macht ihre Sache wirklich gut:
https://youtube.com/shorts/KXaOPcNneDs
Die Ausreise und Vermittlung (nur innerhalb
Deutschlands) erfolgt über den Tierschutzverein Kettenlos e.V.
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
E-Mail: d.bansche@gmail.com
fb.me/Chance.fuer.Shelterhunde
Lebenslichter 12.11.2023, 19.33 | (0/0) Kommentare | PL
Liebe Leute, die vergangenen Wochen waren der reinste Höllentrip; eine wahre Odyssee,
wie Frauchen sagt. Sowas braucht kein Mensch, erst recht kein Hund. Sie haben
mich regelrecht auf den Kopf gestellt, um herauszufinden, was mir fehlt:
Röntgen, Ultraschall, Blutbild, Kot- und Urinproben fürs Labor (das war
bestimmt ein Bild für Götter, wie Herrchen mit dem Marmeladenglas hinter mir
her hechelte und versuchte, den Strahl einzufangen) – sogar den Bauch haben sie
mir aufgeschnitten, weil sie glaubten, ich hätte vielleicht eins von meinen
Spielzeugen verspeist. Da gibt es die unglaublichsten Sachen. Ein anderer
Patient von Frau K., ein Schäferhund, hat zum Beispiel mal einen ganzen
Tennisball verschluckt, aber fragt mich nicht, wie. Und ein Cockerspaniel bekam
den Spitznamen „Ü – Ei“, weil er immer die kleinen Figürchen aus den
Überraschungseiern so lecker fand, weswegen er dreimal operiert werden musste.
Bei mir endete
die Sache allerdings wie´s Hornberger Schießen.
Sämtliche Befunde waren negativ, was in dem Fall ja eigentlich positiv wäre –
nur dass es mir trotzdem weiterhin dreckig ging. Ich wurde immer schlapper,
hing herum wie ein Schluck Wasser und fraß kaum noch. Frauchen gab sich alle
erdenkliche Mühe. Sie besorgte für mich die feinsten Leckerbissen, nach denen
jeder andere Hund sich alle vier Pfoten geleckt hätte, aber ich kriegte einfach
nix runter. Die Ärmste verzweifelte beinahe. Sie weinte viel und betete immer
wieder zum lieben Gott um ein Wunder für mich. Ich hatte schlimmes Bauchweh und
bekam jeden zweiten Tag ein starkes Schmerzmittel gespritzt. Das brachte sie
dann endlich auf eine heiße Spur. Nachdem ich mich nämlich trotz allem kein
bisschen besser fühlte und immer weiter abnahm, zapfte Frau K. mir noch einmal
Blut ab, und diesmal gab es tatsächlich einen Befund: Ich hatte wohl inwendig
ein bisschen geblutet; dadurch waren zwei Werte erhöht und die.deuteten klar
auf ein Magengeschwür hin. Das Schmerzmittel war also genau verkehrt gewesen,
weil solche Medikamente je tierisch auf den Magen gehen; aber ohne würden wir
wahrscheinlich heute noch im Dunkeln tappen, oder ich wäre vielleicht schon gar
nicht mehr da.
Nun fragt Ihr Euch sicher, wie kommt ein Hund zu einem Magengeschwür? Schwer zu sagen, da gibt es verschiedene Möglichkeiten; eine Vergiftung zum Beispiel oder eine Infektion mit bestimmten Bakterien. Ehrlich gesagt ist es uns auch ziemlich piepegal, woher es kam – Hauptsache, wir kriegen das fiese Ding wieder weg. Jetzt bekomme ich einen Säureblocker, ein Medikament, das die Magenwände schützt und natürlich Diät. Wie die allerdings genau auszusehen hat, darüber streiten sich bei uns die Geister. Das erzähle ich Euch dann beim nächsten Mal. Also, bis die Tage.
Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Barny
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Wovon sie wohl träumen mögen?
Lebenslichter 08.11.2023, 19.41 | (0/0) Kommentare | PL
Junge, Junge, unser Frauchen war vielleicht sauer, als wir vormittags vom Waldgassi heimkamen. So wütend habe ich sie noch nie erlebt. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz und benutzte Ausdrücke, die ich hier lieber nicht wiederhole. Was war passiert? Schon bei der Rückfahrt fiel ihr auf, dass es im Auto strenger roch als sonst. Wie sie dann zuhause die Schuhe auszog, sah sie die Bescherung: Die Sohle vom linken Schuh klebte voll Hundesch...e! Da hatte es mal wieder jemand versäumt, seinem Fifi beizubringen, dass man auch im Wald sein großes Geschäft nicht mitten auf dem Weg erledigt. Sie achtet ja schon immer darauf, wo sie hintrtitt. Aber jetzt, wo alles so schön dick mit Laub bedeckt ist, kann man nicht gleich jede Hinterlassenschaft erkennen.
Herrchen brauchte geschlagene zehn Minuten, bis er den Schuh wieder blank geputzt hatte. Frauchen sagt, man müsste diese Leute packen und mit der Nase direkt in so einen Haufen stecken; dann wüssten sie, wie eklig das ist. Ich finde, sie hat recht.
Mit mir hat es diese Probleme übrigens von Anfang an nicht gegeben. Wie durch ein Wunder war ich nämlich schon total stubenrein, als ich aus Rumänien in meine Pflegestelle kam. Ich wusste auch, dass man an die Seite oder ins Gebüsch geht, wenn man groß muss. Dabei hatte ich niemanden, der mir das beigebracht hätte, als ich noch ein Welpe war. Die beste - wenn auch harte und oft unbarmherzige - Schule ist eben manchmal das Leben selbst.
Also dann, noch einen gemütlichen Abend und auf Wiederlesen.
Bleiben Sie sauber!
Ihre Nelly
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Auch das ist der Krieg.
Lebenslichter 07.11.2023, 19.35 | (0/0) Kommentare | PL
Notgedrungen (das dürfen Sie ruhig wörtlich nehmen) wiederholte ich die Prozedur so lange, bis Madame endlich aufstand und mich in den Garten ließ. Nach fünfzehn Minuten kam ich erleichtert wieder. Es hatte etwas länger gedauert, weil ich das Grundstück noch auf nächtliche Katzenspuren untersuchen musste. Inzwischen waren die Männer aus den Betten. Barny hatte ebenfalls eine Runde gedreht und wartete nun bei Frauchen in der Küche aufs Frühstück. Neben Schlafen ist ja Fressen seine große Leidenschaft. Herrchen stand im Badezimmer und fuhrwerkte mit einem summenden Stöckchen in seinem Maul herum. Interessiert sah ich ihm zu, und nun stellen Sie sich mein Entsetzen vor: Seine Lefzen waren voller Schaum! Ich erschrak fürchterlich. Hatte er etwa Tollwut? Vielleicht hatte er vergessen, sich impfen zu lassen, manche nahmen es damit ja nicht so genau. Womöglich musste er jetzt wochenlang in Quarantäne und würde am Ende sogar eingeschläfert!
Eine halbe Stunde später beim Frühstück war kein Schaum mehr zu sehen. Herrchen benahm sich so wie immer und ich stellte auch sonst nichts Auffälliges an ihm fest. Sie können sich denken, wie erleichtert ich war. Trotzdem werde ich ihn die nächsten Tage genau beobachten. Es wäre doch sehr schade um ihn, er ist nämlich richtig nett (für einen Mann, meine ich)!
Also dann, gute Nacht und auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
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Geiz ist geil?
Das mag für Gegenstände des täglichen Gebrauchs gelten,
aber nicht für ein Wesen, das sein Leben mit Ihnen teilen soll.
Wenn´s denn unbedingt eine bestimmte Rasse sein soll,
wenden Sie sich bitte an einen vertrauenswürdigen Züchter.
Ansonsten finden Sie im Tierschutz
die schönsten Hunde in allen Größen, jeder Fellfarbe und jeden Alters.
Für kleines Geld bekommen Sie hier Ihren Traumhund,
den Sie ganz leicht unter Tausenden herausfinden können,
weil keiner dieser Klassehunde ohne Rasse aufs Haar genau dem anderen gleicht
(wie die berühmten 101 Dalmatiner).
Trauen Sie sich, Sie werden reich belohnt.
Tierschutzhunde machen süchtig,
das sage ich Ihnen aus eigener, lebenslanger Erfahrung!
Lebenslichter 05.11.2023, 19.10 | (0/0) Kommentare | PL
Tagtäglich sehen wir neue grausame und erschütternde Bilder von verlassenen, vernachlässigten, gequälten, misshandelten und missbrauchten Geschöpfen. Bilder, die sich in Herz brennen, in die Seele fressen und unseren inneren Frieden zerstören. Wir meinen, den Anblick der geschundenen Seelen nicht länger ertragen zu können, möchten am liebsten die Augen fest zumachen und alles vergessen.
Aber das ist nicht so einfach. „Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“ So drückte es Albert Schweitzer aus und er hatte recht. Vor jedes aufkeimende Glücksgefühl schieben sich auf der Stelle die traurigen Bilder und ersticken jedes Fünkchen Lebensfreude im Keim. Ein ganzes Meer ließe sich schon mit den Tränen füllen, die ich in den vergangenen Jahren geweint habe, und jeden Tag kommen neue dazu.
Klingt sehr nach Selbstmitleid, sagen Sie? Da haben Sie wohl recht. Andererseits sind ein gewisser Selbstschutz und eine Portion Selbstfürsorge kein Egoismus. Außerdem merke ich, dass ich unsere eigenen Vierbeiner gar nicht mehr richtig genießen kann und oftmals direkt ein schlechtes Gewissen habe, weil sie so ein sorgloses, behütetes Leben führen dürfen, während Millionen andere das Notwendigste entbehren müssen. Es ist höchste Zeit für mich, die Reißleine zu ziehen.
Das heißt aber nicht, dass ich mich vom Tierschutz abwenden will, ganz im Gegenteil. Ich werde nur für mich persönlich ein Gegengewicht schaffen, indem ich mich auf die vielen schönen, lustigen, überraschenden, aufregenden, berührenden und manchmal auch dramatischen Momente besinne, die wir mit unseren Fellkindern erleben durften und dürfen. Im Laufe von 66 Jahren Leben mit Tieren kommt da einiges an Erinnerungen zusammen.
Viele kennen sicher noch diesen Satz von Heinz Rühmann am Ende der
"Feuerzangenbowle":
Wahr sind nur die Erinnerungen,
die wir in uns tragen,
die Träume, die wir spinnen
und die Sehnsüchte, die uns treiben.
Damit wollen wir uns bescheiden.
Nun ist das mit meinen Erinnerungen so eine Sache. Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn ich eigentlich an etwas ganz anderes denke. Ich betrachte einen Gegenstand oder ein Foto, höre ein spezielles Lied oder lese einen bestimmten Satz – und schon sind sie da, die Bilder aus der Vergangenheit. Und weil das so ist und ich kaum alles chronologisch aufschreiben kann, fange ich ganz einfach irgendwo an. Ordnen und sortieren kann die einzelnen Beiträge später immer noch.
Möglicherweise wird es ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art "Kessel Buntes": Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Das ist meine Welt, und um die soll´s vor allem gehen.
Lebenslichter 18.10.2023, 15.45 | (0/0) Kommentare | PL
geb. 2011
55 - 60cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
liebt Menschen und genießt deren Aufmerksamkeit
gut verträglich mit Artgenossen
kennt das Laufen an der Leine
Herzensmensch(en) und Körbchen zum Ausruhen gesucht
Traurige Augen sehen uns ohne Vorwurf an.
Dein erstes Inserat,
lieber Rocky, habe ich in einer für euch, die russischen Hunde, und eure
Betreuer besonders schweren Zeit geschrieben: Es war Ende Januar dieses Jahres,
als ihr in das neu gebaute Shelter Malinki, weit vor den Toren Moskaus, unmittelbar
neben einer verseuchten Mülldeponie umziehen musstet. Es waren Tage und
Wochen, an denen es noch schwerer fiel als sonst, nach vorn zu schauen, die
Hoffnung zu bewahren und weiterzukämpfen.
Aber natürlich haben
wir weitergekämpft; wir, das sind allen voran die freiwilligen Betreuer, dann wir
Vermittler, und alle die freundlichen Menschen, welche uns auf vielfältige
Weise bei unserer Arbeit unterstützen. Für einige deiner Mitgefangenen hat sich
inzwischen das Tor nach Westen in die Freiheit aufgetan. Sie dürfen jetzt ein
und wunderschönes, behütetes Leben in ihren Familien führen.
Doch für dich hat leider noch keiner nachgefragt. Dabei hast du noch nie etwas falsch gemacht; und es ist nicht dein Fehler, dass du ein bisschen größer geraten und nach den vielen langen Jahren des vergeblichen Wartens auch nicht mehr der Jüngste bist.
Schließlich verbringst
du beinahe schon dein gesamtes Leben im Asyl, für uns unvorstellbare zwölf
Jahre. Als du noch ein unbedarfter, hoffnungsfroher Hundejunge warst, nannten die
Ehrenamtlichen dich „die Brise“. Ein Sausewind, ein Springinsfeld, der vor
lauter Freude darüber, dass er einmal in der Woche für ein Stündchen seinen
einsamen, engen Zwinger verlassen durfte, gar nicht mehr aufhören konnte zu
rennen und zu toben – so, als wolltest du nach endlos langen sieben Tagen des
Stillsitzens und der Langeweile deine ganze Energie, all deine Lebensfreude in
diese eine Stunde packen.
Du hattest und hast
nicht viel. Aber du warst und bist zufrieden mit dem wenigen, das du hast. Ein
genügsamer, dankbarer Hund, für den das kleine Glück – ein paar Minuten in der
Woche etwas Liebe und Aufmerksamkeit – einfach das Größte ist.
Über die Jahre ist aus dir ein sehr ruhiger und in den vergangenen Monaten, die eure Lebensbedingungen so sehr zum Schlechten verändert haben, auch ein sehr trauriger Hund geworden. Du liebst es noch immer, wenn die Freiwilligen dir ein paar Augenblicke ihrer knapp bemessenen und für euch Hunde so kostbaren Zeit widmen. Du suchst ihre Nähe und genießt ihre Zärtlichkeiten, wann immer sich dir die Gelegenheit dazu bietet. Wenn sie dir Geschirr und Leine anlegen für einen Spaziergang auf dem Tierheimgelände, dann scheinen Kummer und Verlorenheit für einen glücklichen Moment verflogen.
Du hattest nie viel,
und jetzt ist es sogar noch weniger geworden. Aber wir geben nicht auf, so
wenig wie die Freiwilligen das tun. Und wir hoffen, dass auch du durchhältst,
denn wir werden weiter für dich suchen; den oder die Menschen, die in dir genau
das sehen, was du bist: ein freundlicher, den Menschen von Herzen zugetaner
Hundemann, der sich nichts sehnlicher wünscht, als noch das letzte Stückchen
seines Weges an der Seite seines geliebten Herrchens und/oder Frauchens gehen
zu dürfen.
Möchten Sie dem
bescheidenen Rocky gern seinen Hundetraum erfüllen? Dann melden Sie sich bitte
bei uns. Vielen, lieben Dank.
Die Vermittlung und
Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Hier einige Videos von
Rocky, noch im Shelter Kozhuhovo:
Rocky geht Gassi im
hohen Schnee:
Rocky kuschelt im
Auslaufbereich vor dem Zwinger mit seiner Betreuerin:
Rocky wird im
Auslaufbereich vor dem Zwinger angeleint:
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 16.10.2023, 20.02 | (0/0) Kommentare | PL
Geh´ endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alle Liebe, die ich hab,
umsonst ich einem Menschen gab!
Doch wenn er käm´, holt´ mich nach Haus,
wie anders säh´ die Welt dann aus!
Mein ganzes Herz wär´ wieder sein -
warum nur ließ er mich allein?
Geh´endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alles hätte ich gegeben,
für meinen Menschen - selbst mein Leben!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht.
Geh weiter - oder wag´ den Schritt
und hab´ Erbarmen - nimm mich mit!"
Lebenslichter 09.10.2023, 18.55 | (0/0) Kommentare | PL
Lebenslichter 08.10.2023, 20.26 | (0/0) Kommentare | PL
Und als ich dieser Welt entschwand,
ganz still und kaum zu fassen,
war's nur dein Kopf der so empfand,
als hätt' ich Leere hinterlassen.
Der Himmel bleibt nicht ewig grau,
führwahr, die Zeit, sie rennt.
Dein Herz weiß eines ganz genau:
Es gibt ein Testament.
Ich hatte einen schönen Platz,
den möchte ich vererben,
an ein Leben, einen Schatz,
umsonst will ich nicht sterben.
Mein Spielzeug und mein weiches Kissen,
gib ihm das, was ich geliebt
und lass ihn alle Tage wissen,
es ist so schön, dass es ihn gibt!
All die Zeit in deinen Armen,
gib ihm Wärme, so wie mir.
Hab, wenn nötig, auch Erbarmen
mit einem alten, kranken Tier.
Gib ihm das, was ich bekam,
vor allem aber, gib ihm dich!
Auch wenn der Schmerz die Kraft dir nahm,
sei stark und liebe ihn wie mich.
Denn jedes Tier auf Gottes Erden,
ganz egal, wann es dich findet,
hat es verdient geliebt zu werden -
auf dass die Liebe euch verbindet.
Ich schau von oben auf euch nieder
und schütze euch, so gut ich kann.
Sei gewiss, wir seh'n uns wieder,
drum sag ich leis': Bis irgendwann...
Zum Abschied will ich noch erwähnen,
du warst mein allergrößtes Glück.
Der Himmel schickt dir deine Tränen,
als gold'ne Sterne bald zurück.
Nun werde still und komm zur Ruh',
Lies einmal noch mein Testament.
Was ich vererbe, das bist du,
an jenen, der dich blind erkennt.
© Poetessa (Doreen Kirsche)
Lebenslichter 05.10.2023, 20.01 | (0/0) Kommentare | PL
Rüde
geb. 2020
65 cm Schulterhöhe
gesund, aber viel zu dünn
geimpft, gechipt, kastriert
bestens verträglich mit Artgenossen
sehr freundlich zu Menschen, die kennt, bei Fremden braucht er ein bisschen Zeit
fröhlich und sehr verspielt
läuft brav an der Leine
Zuhause gesucht,
in dem er sich satt fressen und geborgen fühlen darf
Immer noch fröhlich und
verspielt, aber du brauchst (d)ein Wunder!
Casper, dein lieber
Bruder, hatte das unglaubliche Glück, vergangenes Jahr das Moskauer Kozhuhovo in
Richtung Für-immer-Zuhause in Deutschland verlassen zu dürfen. Er ließ dich
zurück, und so musstest du mit deinen über 3000 Leidensgefährten in diesem
Januar nach Malinki übersiedeln.
Seit du im Dezember 2021 in das Hundegefängnis einzogst, gibt es für ihn nur noch ganz seltene Lichtblicke im eintönigen Alltag. Diese besonderen Momente erlebst du immer dann, wenn die Freiwilligen euch sonntags für kurze Zeit im Malinki besuchen dürfen. Sie öffnen eure Zwinger und lassen euch in den Freilauf, gehen mit euch Gassi, wenn die Zeit dafür reicht, üben mit euch das Laufen an der Leine und geben euch das Gefühl, für jemanden wichtig zu sein. Und wer richtig viel Glück hat, der ergattert auch einen oder zwei Löffelvoll des heiß begehrten Nassfutters.
Du gehörst von Natur
aus zu den schlanken Hunden, aber auf den Bildern und in den Filmen sieht man
deutlich, dass du viel zu mager bist. Deine Beckenknochen stehen hervor, und
deine Rippen kann man auch noch aus der Ferne zählen. Das miserable und immer
viel zu knapp bemessene Trockenfutter (hier spart der Asylbetreiber gehörig, um
auf eure Kosten seinen Gewinn zu steigern) und der nie enden wollende Stress
haben bei dir und vielen der anderen Hunde dazu geführt, dass ihr dramatisch an
Gewicht verloren habt. Deswegen ist die Extraportion Dosenfutter, welche euch
die freiwilligen Helfer spendieren, wann immer ihr eigenes knappes Budget das
erlaubt, für euch mittlerweile überlebenswichtig geworden.
Abgemagert zum
Skelett, nur Haut und Knochen – genauso hat auch unsere Jiny ausgesehen, als
wir sie vor drei Jahren aus dem Kozhuhovo adoptierten. Wir mussten sie erst allmählich
mit unserem guten Futter bekannt machen und mit winzigen Portiönchen beginnen,
sonst streikte ihr Magen. Sie war es einfach nicht gewöhnt, sich nach
Herzenslust sattfressen zu dürfen. Es hat eine Zeitlang gedauert und sie ist
auch heute noch gertenschlank; aber wenigstens kann man nicht mehr jeden
einzelnen Knochen erkennen.
Die Freiwilligen
beschreiben dich als netten, umgänglichen Hundejungen, der nur erst seine
Schüchterneit überwinden muss. Mit deinen Artgenossen kommst du von Anfang an wunderbar
aus und liebst es, im Freilauf mit ihnen zu spielen und zu toben. Da kannst du
für ein Stündchen den trüben Tierheimalltag vergessen und einfach Hund sein,
bis es heißt, in den nackten Zwinger zurückkehren, um dort eine weitere Woche
abzusitzen und auf den nächsten Sonntag zu warten.
Trotz deiner liebevollen und verspielten Art wird es in deinem Heimatland kein Zuhause für dich geben, das können wir vergessen. Den Menschen dort bist du zu nichtssagend, nicht fein genug: Ein gewöhnlicher Straßenkötermischling und obendrein zu groß für normale Moskauer Wohnungen; eben einer von vielen, für den sich außer deinen Betreuern niemand interessiert. Deswegen hoffen wir, hier bei uns liebe Menschen zu finden, die deine Einzigartigkeit erkennen, dich in ihre Herzen schließen und in ihrer Familie willkommen heißen. Sonst wird es schwer für dich, die nächsten Monate zu überleben; denn du hast keinerlei Reserven und russische Winter sind eisig kalt dauern ewig.
Möchten Sie für
unseren Robin ein Wunder wahr machen und ihm noch vor dem Winter einen
gefüllten Napf und ein warmes Körbchen schenken? Dann melden Sie sich bitte bei
uns. Vielen, lieben Dank!
Die Vermittlung und
Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".
Hier einige Videos von
Robin im Shelter Malinki:
Robin - Gassigehen im
Shelter
Ein wenig Extrafutter
für Robin:
Robin und das
Quietschespielzeug:
Robin Gassigehen im
Shelter 2
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 03.10.2023, 19.44 | (0/0) Kommentare | PL