Thema: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
JANUAR 2022: Die Jahre sind vergangen.
Im Shelter ist der einst junge Venya nun zum Senior geworden.
Ein Leben hinter Gittern, ohne ein eigenes Zuhause….
Vorgeschichte:
VENYA kam 2014 als junger Rüde ins Shelter. Er war ein Fundhund, daher ist uns über sein Leben vor der Zeit im Shelter leider nichts bekannt.
Er scheint jedoch nichts Schlimmes erlebt zu haben, denn er ist einfach nur freundlich den Menschen gegenüber und genießt die Streicheleinheiten, wann immer er diese bekommt.
Mit den
anderen Hunden im Auslauf spielt Venya gern, wenn er einmal die Woche die
Möglichkeit dazu bekommt. Er genießt das kleine bisschen Freiheit, bevor er
wieder in den engen Zwinger zurück muss.
Seine Betreuer haben mit ihm geübt an der Leine zu laufen, was Venya auch sehr gut macht. Er lernt gern und schnell dazu.
Der ca. 60 cm große Rüde hat aber, obwohl er ein toller Freund und Begleiter wäre, in Russland praktisch keine Chance auf eine Vermittlung. Er ist kein Welpe mehr, er ist ein Mischling und er drängt sich nicht sofort in den Vordergrund. All das sind Gründe, dass Venya in Russland nicht adoptiert wird. Und dabei möchte er doch noch so viel erleben und lernen.
Venya könnte
schon bald sein Köfferchen packen und gechipt, geimpft und kastriert zu Ihnen
nach Deutschland reisen, um Ihren Alltag bereichern. Gern darf in seiner neuen
Familie ein Zweithund vorhanden sein, aber auch größere Kinder sind kein
Problem für Venya.
Lebenslichter 30.09.2024, 19.40 | (0/0) Kommentare | PL
geb. ca. 2008
Zwingernummer: C 117
Eigentlich könnte man TIGRASHAS bisheriges Leben in wenigen Worten beschreiben: Er lebt bereits seit er ein Junghund war, hinter den Gittern des Shelters und ist hier auch zum Senior geworden.
Er durfte nie eine Welt außerhalb des Shelters kennenlernen. Nie hatte er ein eigenes Zuhause mit einem eigenen Körbchen. Er kennt nichts weiter als seinen engen Zwinger, den viel zu kurzen Auslauf einmal in der Woche und die winzige Holzhütte in seinem Gefängnis, die wenigstens etwas Schutz und Wärme bietet.
Doch all diese
traurigen Umstände ließen Tigrasha nie aufgeben. Bis heute springt er an
den Gittern hoch, wenn Besucher durch die Reihen des Shelters laufen. Jedoch
ist kein Mensch je an seinem Zwinger für ihn stehen geblieben. Niemand wollte
ihn adoptieren. Und so vergingen die Jahre für Tigrasha in Langeweile und
Einsamkeit. Und natürlich hat dieses Leben, das er sicht nicht ausgesucht hat,
seine Spuren bei Tigrasha hinterlassen. Seine Muskeln schwinden, sein Unterfell
wird immer dünner und jeder weitere kalte Winter ist für den alten Tigrasha
doppelt hart. Sehnsüchtig wartet er dann in seiner kleinen Hütte auf die ersten
wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings.
Seine Betreuer
wünschen sich für ihn nichts dringender als ein gemütliches Zuhause, in welchem
man gut auf ihn acht gibt, ihm ein kuscheliges Körbchen und endlich ausreichend
Futter bereitstellt und wo er in Frieden sein Leben beschließen darf. Aber wer erbarmt
sich schon eines so alten Hundes? Vielleicht ja gerade Sie, und Tigrasha
wird es Ihnen mit aller Liebe danken, die so eine betagte Hundeseele zu geben
vermag.
Tigrasha ist ein ca. 50 cm großer Mischlingsrüde, bereits kastriert, geimpft und gechipt. Er hat im Shelter gelernt, an der Leine zu laufen und freut sich immer auf einen kleinen Spaziergang. Mit den anderen Hunden versteht Tigrasha sich gut, geht Streitereien aus dem Weg. Ob er mit Katzen verträglich ist, kann leider im Shelter nicht getestet werden. Dem Menschen gegenüber ist Tigrasha stets freundlich und aufgeschlossen, braucht aber natürlich eine gewisse Zeit um Vertrauen zu fassen. Aufgrund seines höheren Alters sollten in seinem neuen Zuhause keine kleinen Kinder leben, ein freundlicher Artgenosse wäre aber für den umgänglichen und friedliebenden Tigrasha sehr schön.
Bitte haben
Sie Verständnis dafür, dass wir für Tigrasha ausschließlich eine Endstelle
suchen.
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Lebenslichter 30.09.2024, 19.29 | (0/0) Kommentare | PL
BALANCE
Rüde
55-60 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2006
Zwingernummer:
B 182
Balance fristet seit unendlich langen 11 Jahren sein trauriges Dasein im russischen
Shelter Kozhuhovo. Wie er im Dezember 2010 dorthin kam und wie sein Leben davor
ausgesehen hat, ist unbekannt. Vielleicht schlug er sich auf der Straße durch
oder er hatte ein Zuhause, in dem er nicht mehr gewollt wurde. Seitdem
verbringt er seine Tage hinter Gittern in einem engen Außenzwinger.
Anfangs fürchtete er sich so sehr, dass er sich nicht getraute, sein Gefängnis für den kurzen, wöchentlichen Freigang zu verlassen. Dank der Geduld seiner Betreuer, die ihn als wunderschönen, klugen Hund beschreiben, überwand er irgendwann seine Angst. Notgedrungen nahm er sein Leben an. Er lernte, perfekt an der Leine zu laufen und den Menschen, die er kennt, zu vertrauen. Mit seinen Artgenossen versteht er sich gut, aber er zieht doch die Gesellschaft der Freiwilligen vor, von denen er sich ein bisschen Aufmerksamkeit und Zuwendung verspricht.
Nun ist Balance im Shelter alt geworden. Die bitterkalten russischen Winter und glühend heißen Sommer machen den Senioren unter den 3000 Hunden stets besonders zu schaffen und mit jedem Jahr, das sie älter werden, haben sie den grausamen Lebensbedingungen weniger entgegenzusetzen. Sie können sie in ihren Zwingern ja praktisch nicht bewegen und müssen bei jeder Witterung fast reglos auf dem harten Boden ausharren.
Niemand weiß, wieviel Zeit dem alten Balance noch bleibt; und der Gedanke, dass er sein Leben eines Tages einfach so beschließen soll, ohne jemals geliebt worden zu sein, lässt uns weinen. Wir suchen für Balance diesen ganz besonderen Menschen, der ihm ein für seine letzten Monate oder Jahre ein liebevolles Zuhause und ein warmes Körbchen schenkt. Es wird vielleicht ein Weilchen dauern, bis er all die neuen Eindrücke verarbeitet und sich an das gute Leben gewöhnt hat. Aber Balance ist ein kluger Hund und wird auch diese Hürde nehmen. Er braucht nur eine Chance…
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Lebenslichter 30.09.2024, 19.22 | (0/0) Kommentare | PL
ZORIK
Rüde
45 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2015
Zwingernummer: D 29
geimpft,
gechipt, kastriert
Ach nein, doch nicht schon wieder einer! Nicht noch ein schwarzer, unscheinbarer, obendrein leicht angegrauter Rüde, wie sie zu Tausenden in den Sheltern und Tötungen dieser Welt sitzen und vergebens auf ein Wunder hoffen: Darauf, dass sie gesehen werden von gutherzigen, mitfühlenden Menschen, die sie aus ihrer Gefangenschaft befreien und vor dem sicheren, oft gewaltsamen Tod bewahren.
Wie unzählige vor und leider Gottes auch nach ihm, kam Zorik bereits als etwa 12 Wochen junger Welpe ins Shelter; auf der Straße eingefangen von den Hundefängern – was aus seiner Familie geworden ist, weiß niemand.
So ein russisches Tierheim ist wahrhaftig kein geeigneter Ort für ein verspieltes, unbedarftes Hundekind, an dem es fröhlich aufwachsen und gedeihen könnte. Tagsüber kehrt dort niemals Ruhe ein. Der Lärmpegel, verursacht durch das unaufhörliche, verzweifelte Gebell von 3.000 Hunden, erscheint schon für unsere Ohren unerträglich – erst recht für das viel feinere Hundegehör. Etliche der Hunde machen sich durch das fortwährende Bellen die Stimmbänder kaputt; wie unsere Wendy, deren Stimme sich anhört, als hätte sie mit Whisky oder Reißnägeln gegurgelt.
Bewegung ist auf gerade 3 qm, die sich drei, manchmal sogar vier Hunde teilen müssen, praktisch unmöglich. Den einzigen Schutz vor Wind und Wetter bietet eine grob gezimmerte Holzhütte, in der sich immer höchstens zwei Hunde gleichzeitig eng zusammenrollen können. Gefressen und getrunken wird aus Blecheimern, wobei das minderwertige Futter höchstens dick, aber nicht satt macht und das Wasser häufig schal und abgestanden ist. Da es nur wenige funktionierende Wasserleitungen gibt, die noch dazu im Winter regelmäßig einfrieren, müssen die Hunde Schnee fressen, um ihren Durst zu stillen. Liegt kein Schnee, haben sie Pech. Zahlreiche, vor allem ältere und kranke Hunde, sterben nicht nur im Sommer an Austrocknung.
Zorik hat sich in die Umstände gefügt und erträgt sein Schicksal irgendwie. Sein Zuhause ist seit nunmehr sechs Jahren sein kleiner Außenzwinger, der manchmal tagelang nicht gereinigt wird, weil die Arbeiter zu faul sind (allerdings werden sie auch jämmerlich schlecht bezahlt) und niemand sie kontrolliert. Schwer zu ertragen für alle Hunde ist der andauernde Stress auf der einen, die bohrende Langeweile auf der anderen Seite. Hinzu kommt die ständige Furcht vor Tritten und Schlägen.
Ein kleines Licht fällt in Zoriks Schattendasein, wenn die Freiwilligen einmal pro Woche das Shelter besuchen. Dann darf er für ein paar Minuten sein Gefängnis verlassen, Artgenossen treffen und mit viel Glück ein bisschen menschliche Aufmerksamkeit genießen. Er verträgt sich gut mit allen Hunden, aber er zieht die Gesellschaft der Betreuer doch vor. Leider währt sein Glück immer nur kurz. Nach einer Stunde müssen er und anderen Hunde zurück in ihre Zwinger uns wieder eine Woche warten.
Möchten Sie
gern verhindern, dass Zorik für immer an diesem schrecklichen Ort ausharren
muss? Vielleicht suchen Sie ja gerade nach einem Freund fürs Leben? Dann geben
Sie dem ruhigen, zurückhaltenden Hundemann doch eine Chance. Noch ist Zorik
jung genug, um alles zu lernen, was Sie ihm beibringen wollen und er wird Ihre
Mühe, Ihr Verständnis, Ihre Geduld mit seiner Liebe und unverbrüchlichen Treue
reich belohnen!
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Lebenslichter 30.09.2024, 19.15 | (0/0) Kommentare | PL
UTAH
Hündin
60 cm Schulterhöhe
geb. ca. 2007
geimpft, gechipt, kastriert
Zwingernummer:
C 100
UTAH kam 2009 als junge und hoffnungsvolle Hündin ins russische Shelter Kozhuhovo. Doch schon bald wurde jede Hoffnung zerstört: Fast ihr ganzes Leben hat sie nun dort zugebracht und wenn kein Wunder geschieht, wird sie es eines Tages allein, still und unbeweint auch dort beschließen.
Inzwischen gehört die schlanke, hochgewachsene Schönheit zu den Seniorinnen in dem sogenannten Tierheim (ein Name, den dieser unbarmherzige, geisterhafte Ort kaum verdient). Ihr verbleibt nur wenig Zeit, um noch ein richtiges Hundeleben - umsorgt, behütet und geliebt von warmherzigen Menschen – kennenzulernen.
Die jungen
Männer und Frauen, die am Wochenende ins Shelter kommen, um den Hunden
wenigstens ein bisschen menschliche Nähe und Aufmerksamkeit zu spenden,
beschreiben Utah als charmante, sanfte und eher schüchterne Hündin. Sie saugt
jede noch so kleine Zuwendung förmlich auf und ist besonders dankbar, wenn ihr
Fell ausgiebig gebürstet wird.
Diese jungen
Menschen genießen meine größte Dankbarkeit und Hochachtung. Statt sich am
Wochenende auf Partys, in Discos oder anderswo zu vergnügen, verbringen sie
ihre freie Zeit im Shelter und kümmern sich um verlassene Hunde. Aber leider
sind sie viel zu wenige. Auf 3000 Hunde kommen ungefähr 100 Freiwillige, sodass
zahlreiche Hunde oft wochenlang in ihren engen Zwingern praktisch bewegungslos
ausharren müssen, bis auch sie in den Genuss von etwas Bewegung und Ansprache
kommen.
Bei den
seltenen Freistunden im Auslauf versteht Utah sich blendend mit ihren
Artgenossen. In erster Linie sucht sie aber die Nähe zu den Betreuern, dank
derer sie auch gelernt hat, brav an der Leine zu gehen.
Doch schon bald steht wieder der bitterkalte, russische Winter vor der Tür, welcher besonders den alten und geschwächten Hunden zusetzt. Die zugigen Außenzwinger, die immer mit drei oder noch mehr Hunden besetzt sind (auf dreieinhalb Quadratmetern) bieten – abgesehen von der winzigen Holzhütte, die sich die Hunde teilen müssen – keinerlei Schutz. So wird auch Utah die meiste Zeit auf dem vereisten Holzboden ausharren müssen.
Daher hoffen
wir, für Utah möglichst schnell eine Heimat zu finden bei Menschen, die ein
Herz für vierbeinige Senioren haben und die ihr weitere eisige Winter ersparen
wollen; Menschen, bei denen sie die kurze Spanne, die ihr noch zu leben bleibt,
in Liebe und Geborgenheit verbringen darf.
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Lebenslichter 30.09.2024, 19.05 | (0/0) Kommentare | PL
GLASHA
geb. ca. 2015
Zwingernummer: C 36
Wieder sind die Jahre ins Land gezogen, noch immer sitzt Glasha in der Einsamkeit und Enge des Shelters. Noch immer ist niemand für die freundliche Hündin an ihrem Zwinger stehen geblieben. Noch immer gab es kein eigenes Zuhause für Glasha.
Vorgeschichte:
Die 55 cm große Glasha kam im September 2017 ins Shelter Kozhuhovo. Da sie ein Fundtier war, können wir leider nicht sagen, wie es der jungen Hündin vor dieser Zeit erging.
Wir können jedoch über Glasha sagen, dass sie eine freundliche und aufgeschlossene Hündin ist. Sie hält sich gern in der Nähe ihrer Betreuer auf und genießt jede Streicheleinheit. Dabei drängt sie sich aber nie in den Vordergrund sondern wartet, bis sie an die Reihe kommt. Mit den anderen Hunden im Auslauf versteht Glasha sich gut, manchmal spielt sie sogar mit ihnen.
Aber die Zeit mit den Menschen, ihrer Nähe und den Streicheleinheiten ist Glasha einfach zu kurz. 60 Minuten in der Woche… wer sehnt sich da nicht nach mehr? Wer sehnt sich da nicht danach, diese Nähe für immer zu genießen?
Für die ruhige und sanfte Glasha wäre es das Schönste, wenn sie endlich ein eigenes Zuhause hätte. Sie hat noch ihr ganzes Leben vor sich. Aber soll sie dies in der unwirklichen Welt des Shelters verbringen müssen? Muss sie sich wirklich irgendwann damit abfinden, dass sich ihr Leben in einem winzigen Zwinger abspielt, ohne die Nähe zum Menschen?
In Russland hat Glasha keine Chance auf ein eigenes Zuhause. Dafür ist sie zu groß und unscheinbar in der Masse von fast 3000 Hunden. Sie ist dort nur eine unter vielen.
Daher geben wir Glasha hier eine Stimme. Wir hoffen dass es hier den Menschen für Glasha gibt, der ihre unaufdringliche und freundliche Art zu schätzen weiß. Der ihr Nähe gibt und ein Zuhause, in dem ihre Augen weiter leuchten können.
Die 2015
geborene, 55 cm große Glasha ist eine freundliche Hündin. Glasha ist gechipt,
geimpft und kastriert. Mit den anderen Hunden des Sektors versteht sie sich
gut. Glasha geht gern mit den Betreuern spazieren und läuft dabei brav an der
Leine. Ob Glasha sich mit Katzen verstehen würde können wir leider nicht mit
Gewissheit sagen. Gern darf in Glashas neuem Zuhause bereits ein Hund leben, es
ist aber kein Muss.
Liebe Glasha, ich hoffe so sehr, dass Du gesehen wirst und ein lieber Mensch sich für
Dich meldet, damit Dein langes Warten ein Ende hat und Du endlich glücklich
werden kannst!
Glasha wartet im Sektor C, Zwingernummer 36
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Lebenslichter 30.09.2024, 16.24 | (0/0) Kommentare | PL
ZHORIK
Alter
geb. ca. 2011
40-45 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
Zwingernummer:
A 11
Zhorik kam im Jahr 2012 als ungefähr einjähriger Hundejunge ins Shelter Kozhuhovo bei Moskau. Seine Vorgeschichte ist leider unbekannt. Was er uns darüber erzählen könnte, würde uns gewiss traurig stimmen, denn eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Er wurde entweder heimatlos auf der Straße geboren, oder er gehörte zu jemandem, der sich seiner entledigte, indem er ihn irgendwo aussetzte und seinem Schicksal überließ. So schlug er sich dann mehr schlecht als recht durch, bis ihn die Hundefänger kassierten.
Im dem riesigen Shelter gehört Zhorik zu den eher kleinen Hunden. Für diese gestaltet sich das (Über-)Leben noch schwieriger, weil sie oftmals schlicht übersehen werden. Zhorik brauchte einige Zeit, um sich in dem tristen Alltag zurechtzufinden und sich an das eintönige Dasein zu gewöhnen. Gerade den jungen, bewegungsfreudigen Hunden fällt das ewige Stillsitzen und Alleinsein ganz besonders schwer.
Wenn die freiwilligen Betreuer ihn und seine Leidensgefährten besuchen kommen, ist seine Freude bis heute stets übergroß. Voller Wonne drückt der liebebedürftige Hundemann sich an sie und genießt, mit geschlossenen Augen und zurückgelegtem Kopf, die ihm zugedachten Streicheleinheiten.
Zhorik kennt
den Weg in den Freilauf genau. Dort darf er sich einmal in der Woche für ein
Stündchen die Beine vertreten und mit seinen Artgenossen spielen. Diese nehmen
ihn, trotz seiner geringeren Größe, durchaus ernst: Zhorik hat sich angewöhnt,
ein bisschen aufzupassen und als Streitschlichter zu fungieren.
Ist die Freistunde vorüber, kehrt Zhorik immer als Letzter zurück in seinen Zwinger – so, als wolle er kontrollieren, ob auch wirklich alle wieder an Ort und Stelle sind. Dann beginnt für ihn und 3000 weitere vergessene Seelen das zermürbende Warten von vorn.
Noch hat
Zhorik sein sonniges Gemüt und seine Lebensfreude nicht verloren; die
Freiwilligen beschreiben ihn als niemals mürrisch und immer gut gelaunt. Doch
die vielen einsamen und entbehrungsreichen Shelterjahre, in denen Zhorik vom
hoffnungsvollen Junghund zu einem der vielen Senioren wurde, gingen nicht
spurlos an ihm vorüber, und allmählich läuft ihm die Zeit davon. Sein Fell wird
grau, sein Blick wird müde, und auch die Knochen wollen nicht mehr so wie
früher. Zudem steht der nächste harte, russische Winter vor der Tür. Die grob
gezimmerte Holzhütte, in welcher die Hunde sich aneinanderdrängen und
gegenseitig etwas wärmen können, bietet nur geringen Schutz vor der klirrenden
Kälte.
So hoffen wir inständig, für Zhorik möglichst bald herzensgute Menschen zu finden, die dem lieben Senior für seine letzten Lebensjahre ein warmes Plätzchen schenken möchten. Sicher wäre es schön, wenn in seinem Zuhause bereits eine nette Hundedame auf ihn warten würde, die er sich zum Vorbild nehmen und die ihm helfen könnte, sich in einem Leben zurechtzufinden, das er so noch nie kennenlernen durfte. Das ist aber durchaus keine Voraussetzung.
Vielleicht
fühlen Sie sich gerade angesprochen. Dann wenden Sie sich doch bitte an unsere
Vermittlerinnen. Vielen, lieben Dank!
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Lebenslichter 30.09.2024, 16.14 | (0/0) Kommentare | PL
ROCKY
Rüde
geb. 2011
55 - 60cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
liebt Menschen und genießt deren Aufmerksamkeit
gut verträglich mit Artgenossen
kennt das Laufen an der Leine
Herzensmensch(en)
und Körbchen zum Ausruhen gesucht
Traurige Augen sehen uns ohne Vorwurf an.
Dein erstes Inserat, lieber Rocky, habe ich in einer für euch, die russischen Hunde, und eure Betreuer besonders schweren Zeit geschrieben: Es war Ende Januar dieses Jahres, als ihr in das neu gebaute Shelter Malinki, weit vor den Toren Moskaus, unmittelbar neben einer verseuchten Mülldeponie umziehen musstet. Es waren Tage und Wochen, an denen es noch schwerer fiel als sonst, nach vorn zu schauen, die Hoffnung zu bewahren und weiterzukämpfen.
Aber natürlich haben wir weitergekämpft; wir, das sind allen voran die freiwilligen Betreuer, dann wir Vermittler, und alle die freundlichen Menschen, welche uns auf vielfältige Weise bei unserer Arbeit unterstützen. Für einige deiner Mitgefangenen hat sich inzwischen das Tor nach Westen in die Freiheit aufgetan. Sie dürfen jetzt ein und wunderschönes, behütetes Leben in ihren Familien führen.
Doch für dich
hat leider noch keiner nachgefragt. Dabei hast du noch nie
etwas falsch gemacht; und es ist nicht dein Fehler, dass du ein bisschen größer
geraten und nach den vielen langen Jahren des vergeblichen Wartens auch nicht
mehr der Jüngste bist.
Schließlich verbringst du beinahe schon dein gesamtes Leben im Asyl, für uns unvorstellbare zwölf Jahre. Als du noch ein unbedarfter, hoffnungsfroher Hundejunge warst, nannten die Ehrenamtlichen dich „die Brise“. Ein Sausewind, ein Springinsfeld, der vor lauter Freude darüber, dass er einmal in der Woche für ein Stündchen seinen einsamen, engen Zwinger verlassen durfte, gar nicht mehr aufhören konnte zu rennen und zu toben – so, als wolltest du nach endlos langen sieben Tagen des Stillsitzens und der Langeweile deine ganze Energie, all deine Lebensfreude in diese eine Stunde packen.
Du hattest und hast nicht viel. Aber du warst und bist zufrieden mit dem wenigen, das du hast. Ein genügsamer, dankbarer Hund, für den das kleine Glück – ein paar Minuten in der Woche etwas Liebe und Aufmerksamkeit – einfach das Größte ist.
Über die Jahre
ist aus dir ein sehr ruhiger und in den vergangenen Monaten,
die eure Lebensbedingungen so sehr zum Schlechten verändert haben, auch ein
sehr trauriger Hund geworden. Du liebst es noch immer, wenn die Freiwilligen
dir ein paar Augenblicke ihrer knapp bemessenen und für euch Hunde so kostbaren
Zeit widmen. Du suchst ihre Nähe und genießt ihre Zärtlichkeiten, wann immer
sich dir die Gelegenheit dazu bietet. Wenn sie dir Geschirr und Leine anlegen
für einen Spaziergang auf dem Tierheimgelände, dann scheinen Kummer und
Verlorenheit für einen glücklichen Moment verflogen.
Du hattest nie viel, und jetzt ist es sogar noch weniger geworden. Aber wir geben nicht auf, so wenig wie die Freiwilligen das tun. Und wir hoffen, dass auch du durchhältst, denn wir werden weiter für dich suchen; den oder die Menschen, die in dir genau das sehen, was du bist: ein freundlicher, den Menschen von Herzen zugetaner Hundemann, der sich nichts sehnlicher wünscht, als noch das letzte Stückchen seines Weges an der Seite seines geliebten Herrchens und/oder Frauchens gehen zu dürfen.
Möchten Sie
dem bescheidenen Rocky gern seinen Hundetraum erfüllen? Dann melden Sie sich
bitte bei uns. Vielen, lieben Dank.
Die
Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes
et Equos".
Vermittlerkontakt/Fragen:
Ulrike Worringer
Tel.: 0171-1817071
E-Mail: Ulrike.Worringer@T-Online.de
Lebenslichter 30.09.2024, 14.18 | (0/0) Kommentare | PL
JULES -endlich wieder Geborgenheit und Freiheit spüren!
Jules ist ein ca. acht Jahre alter Rüde und kam vor drei Jahren ins Shelter in Russland. Zuvor lebte er als Wachhund auf einer Baustelle; dort war er täglich von Menschen umgeben und bewachte das Grundstück. Doch als die Bauarbeiten beendet waren, gab es für Jules leider keinen Verwendungszweck mehr - die Menschen verschwanden und Jules wurde seinem Schicksal überlassen.
Da er nun nutzlos war, wurde er von den Menschen dort allein gelassen und musste sich so ohne Dach über dem Kopf durchkämpfen, bis er gefangen und ins Shelter gebracht wurde. Dort muss er seitdem eingesperrt hinter Gittern in einem kleinen Käfig leben.
Er kann die Einsamkeit im Zwinger kaum ertragen, jault und will nach einem Spaziergang nicht mehr dorthin zurück. Aus Sehnsucht nach Geborgenheit und Verzweiflung lehnt er sogar gutes Dosenfutter ab, welches die freiwilligen Betreuer ihm ab und zu mitbringen. Ihm ist es viel wichtiger, dass der Mensch in seiner Nähe bleibt und ihn nicht wieder allein zurücklässt.
Jules ist ein aktiver und sehr menschenbezogener Hund. Er liebt es zu kuscheln und zu spielen, besonders gern spielt er mit dem Ball. Eine ganze Woche lang wartet er auf die freiwilligen Helfer im Shelter, damit diese ihn zu einem kurzen Spaziergang endlich aus dem Käfig holen. Eine Woche lang liegt er auf dem Boden in seinem Zwinger und wartet auf diesen Moment. Nach dem Spaziergang beobachtet er die Betreuer traurig durch die Gitter seines winzigen Zwinger, den er sich obendrein mit weiteren Hunden teilen muss.
Besonders schwer ist es für Jules im Winter, denn wegen der Feuchtigkeit und der enormen russischen Kälte im ungeschützten Außenzwinger entwickelt er eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung): Seine Pfoten können sich schnell entzünden und schmerzen, so dass er in der Krankenstation behandelt werden muss.
Jules ist freundlich und liebevoll zu Menschen und eher neutral zu anderen Hunden. Er mag es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und sollte daher als Einzelhund vermittelt werden. Ob er sich auch mit Katzen versteht, können wir leider nicht sagen.
Wie für all unsere Hunde suchen wir auch für Jules eine Endstelle auf Lebenszeit. Er wird bereits geimpft, gechipt und kastriert in sein neues Zuhause vermittelt.
Sie möchten Jules ein neues Leben schenken? Dann melden Sie sich bitte bei unserer Teamkolleginnen. Herzlichen Dank!
https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde
https://www.facebook.com/ProCanesEtEquosLebenslichter 30.09.2024, 14.07 | (0/0) Kommentare | PL
FLINT
Rüde
ca. 8 Jahre alt (geb. ca. 2015)
55 cm Schulterhöhe
geimpft, gechipt, kastriert
gut verträglich mit Artgenossen
sehr freundlich zu Menschen
kennt das Laufen an der Leine
sucht sehnsüchtig sein Für-immer-Zuhause
Es war der Sommer 2016, als du in das riesige, angstmachende Shelter Kozhuhovo bei Moskau kamst. Damals warst du unbeschwert und jung; dann verlorst du mit einem Schlag alles, was bis dahin dein Leben war.
Du wurdest von den Hundefängern aufgegriffen und in das trostlose Tierheim eingeliefert. Trotzdem schienst du kein geborener Straßenhund zu sein; so wie du dich den Menschen gegenüber verhieltest, waren alle davon überzeugt, dass du einmal ein Zuhause gehabt haben musstest. Wahrscheinlich war man deiner überdrüssig geworden und hatte dich kurzerhand auf die Straße gesetzt, nach dem Motto: „Nun sieh zu, wie du allein zurechtkommst.“ Leider in vielen Ländern eine gängige Praxis. Niemand hat mehr nach dir gefragt, damals nicht und auch nicht bis heute.
Dabei bist du ein so freundlicher, liebenswürdiger Hund; nett zu deinen Artgenossen und ganz besonders zu uns Menschen. Deswegen nahmen die Freiwilligen dich vor einiger Zeit in ein Programm auf, bei dem die Betreuer mit dir und anderen geeigneten Hunden verschiedene Alters- und Pflegeheime besuchten, um den betagten Menschen damit eine Freude zu bereiten. Auch dort benahmst du dich einfach vorbildlich und die Senioren hatten ihr helles Vergnügen an die. Für dich war diese Zeit ebenfalls eine willkommene Abwechslung in deinem tristen, eintönigen Shelteralltag; doch leider folgte nach jedem Besuch das Unvermeidbare: die Rückkehr in die Abgeschiedenheit und Langeweile deines engen Zwingers.
Die Jahre vergingen, die Zeit zog sich wie Kaugummi in die Länge. Doch ganz egal, wie hart und entbehrungsreich das Leben für dich lieben Hund war, wie sehr du unter der Gefangenschaft, der Vereinsamung littest und bis heute leiden musst – dein liebevolles, umgängliches Wesen hast du dir bis heute bewahrt.
Als zu Beginn dieses Jahres das alte Shelter abgerissen wurde, kamst du mit 3000 Schicksalsgefährten nach Malinki. War das Leben vorher schon hart und voller Entbehrungen, so ist es dort für uns unvorstellbar bitter und für euch unerträglich.
Die Bilder von dir (Ausschnitte aus einem kleinen Filmchen, welches Sie auf unserer Seite
anschauen können – die Verbindung dazu finden Sie unten) zeigen dein Leben in
einem kleinen, ungemütlichen Zwinger von nur wenigen Quadratmetern; umgeben von
meterhohen Ziegelwänden und wegen der fehlenden Überdachung – die hat man sich
gespart – den Unbilden jeder Witterung ausgesetzt.
Du gehörst nun zu den Senioren, den ungewollten Alten, den Langzeitinsassen und Hoffnungslosen. Dein Leiden findet still und unauffällig statt. Noch hast du ein recht dichtes Fell, da fällt deine erschreckende Magerkeit nicht sofort ins Auge. Und wenn du oftmals traurig in eine Ecke kauerst, sehen wir auch das nicht. Denn sobald ein Mensch sich deinem Zwinger nähert, was leider nur allzu selten geschieht, kommst du ihm freudig entgegen. Nie würdest du einen dieser kostbaren Augenblicke ungenutzt verstreichen lassen. Du genießt in vollen Zügen die wenigen Minuten in der Woche, wenn du mit anderen Hunden in den Auslauf darfst um dir etwas Bewegung zu verschaffen. Doch auch dort suchst du immer wieder die Nähe der Freiwilligen und bist dankbar für jede noch so kleine Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Nun wartest du voller Sehnsucht auf Menschen, die dir einen versöhnlichen Ausklang bescheren, bei denen du dein Leben in Liebe und Geborgenheit beschließen darfst.
Wenn Sie sagen: „Lieber Flint, die sieben mageren Jahre sind vorbei, jetzt soll ein Leben für dich
beginnen, das diesen Namen auch verdient“, dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen,
lieben Dank.
Die Ausreise und Vermittlung (nur innerhalb Deutschlands) erfolgt über den Tierschutzverein Kettenlos e.V.
Vermittlerkontakt/Fragen:
Daniela Bansche
Tel.: 05371-687266
E-Mail: d.bansche@gmail.com
Lebenslichter 30.09.2024, 13.35 | (0/0) Kommentare | PL